Außen Porsche, innen Tesla: Während Porsche-Fans auf der ganzen Welt auf den neuen Taycan warten, ist in Amerika ein ganz anderes Monster aus der Taufe gehoben worden: Ein 68er Porsche 912, der von einem 550 PS starken Elektro-Aggregat angetrieben wird.
Was von außen wirkt wie ein ordentlich restaurierter 912, birgt unter der Haube ein Geheimnis – und vernichtet einen Satz Reifen schneller, als ihr „Elektromobilität“ sagen könnt.
Spenderherz trifft leere Hülle
An alle mit Benzin im Blut: Keine Panik – für dieses Projekt wurde der 912 nicht seines luftgekühlten Boxer-Motors beraubt. Denn der war längst Vergangenheit, als die amerikanischen Schrauber die Karosserie vor der Schrottpress bewahrten.
Doch statt den Porsche einfach nur zu restaurieren, verpassten die Elektro-Experten ihm eine komplette Frischzellenkur – und die beiden amerikanischen Unternehmen wissen definitiv, was sie tun:
Zelectric Motors hat sich darauf spezialisiert, Modelle von Porsche und VW aus den 50er und 60er Jahren zu restaurieren. Und ihnen in diesem Zuge einen Elektroantrieb zu verpassen. EV West dagegen steht vor allen Dingen für irrsinnige Leistung – und die drehmomentstarken Elektromotoren sind dabei erste Wahl.
Das Beste aus beiden Welten
Mit ihrer Zusammenarbeit vereinen die beiden Unternehmen das beste aus beiden Welten: Auf der einen Seite das zeitlose Design des Porsche 912. Und auf der anderen Seite die rabiate Power des Tesla-Motors.
Spender des Antriebs war übrigens ein Tesla Model S P85D. Der komplette Antriebsstrang wurde in den Porsche verpflanzt – und damit hielten 550 PS Einzug in die rund fünfzig Jahre alte Karosse.
Einzig die Batterie des Tesla wurde nicht verwendet – sie war schlichtweg zu schwer. Dank eines 32 kW fassenden Stromspeichers bringt es der elektrifizierte 912 dennoch auf über 200 km Reichweite.
Was sonst noch neu ist? Einfach alles!
Auf den ersten Blick fallen von außen nur kleinere Veränderungen auf: Die nardograue Folierung zum Beispiel. Oder die LED-Scheinwerfer, die nicht nur für beste Sicht, sondern auch eine einzigartige Optik sorgen.
Doch spätestens beim Öffnen der Tür wird klar, dass hier alles anders ist: Hinter den beheizten Ledersitzen ist ein Überrollkäfig eingeschweißt. Und unter dem Armaturenbrett prangt eine riesige digitale Anzeige für all die elektrischen Komponenten.
Dazu gibt es außerdem ein paar neue Räder und ein Rennfahrwerk – die Jungs von EV West konnten es sich wohl nicht nehmen lassen, neben all der klassischen Optik auch ein wenig Tracktauglichkeit unterzubringen.
Das ist noch nicht krass genug?
Kein Problem, da geht noch mehr: Wie wäre es mit einem RWB-Breitbau-Porsche mit getuntem Tesla-Motor?
Der bringt ganze 700 PS auf die Straße. Zumindest versucht er das – denn selbst mit 335er Schlappen auf den BBS-Chromfelgen verwandelt sich die Kraft im Handumdrehen in eine Wolke aus feinstem weißen Reifenqualm.
Nicht das richtige für die gemütliche Wochenendausfahrt – dafür liefern euch EV West und Zelectric Motors allerdings gerne euren eigenen Elektro-Porsche:
Ihr wollt auch einen vollelektrischen 912?
Kein Problem, EV West und Zelectric Motors bauen so einen Schlitten auch für euch – abgesehen vom nötigen Kleingeld müsst ihr allerdings eine Menge Geduld mitbringen. Denn die Wartezeit für einen Termin beträgt mal eben 3-4 Jahre.
Wollt ihr nicht so lange warten, gibt es aber auch eine andere Lösung: EV West verkauft Umrüst-Sets für einige Modelle, die ihr auch in anderen Werkstätten verbauen lassen könnt.
Kosten für so ein Set: Ab rund 7.000€. Ohne Batterie. Und ohne Auto. Ein günstiger Spaß wird so ein vollelektrischer Klassiker also definitiv nicht.
Die Verschleißteile nicht vergessen!
Denn was der elektrifizierte 912 an Spritkosten spart, das könnt ihr doppelt und dreifach an anderer Stelle einplanen: Bei den Reifen. Denen gegenüber lässt der Elektromotor keine Gnade walten.
Statt Benzingeruch und Motorensound bekommt ihr eine Menge Reifenqualm – wie das klingt und aussieht, könnt ihr im folgenden Video bewundern. Und euch damit die Zeit vertreiben, während ihr das nötige Kleingeld zusammensucht.