Geschmacksrichtungen beim Bier gibt es mittlerweile unzählige, doch beim Alkoholgehalt für das stärkste Bier der Welt kann es nur einen Sieger geben.
Und genau um diesen 1. Platz kämpfen drei Brauereien aus drei Nationen. Wer der momentane Sieger ist, erfährst du in diesem Artikel.
Wie alles begann
Es war im Jahr 2008, als der deutschen Georg Tscheuschner, seines Zeichens Braumeister und Gründer der Brauerei Schorschbräu, von einem Bier mit einem Alkoholgehalt von 27 % erfuhr.
Als Braumeister wusste er natürlich sofort, dass ein so hoher Alkoholgehalt niemals durch eine normale Vergärung zu erreichen ist. Nun war sein Ehrgeiz geweckt und so tüftelte er an der sogenannten Eisbock-Methode.
Zur Herstellung eines Eisbocks wird ein normalvergorenes Bockbier mit möglichst hohem Alkoholanteil eingefroren. Und weil Wasser schneller gefriert als Alkohol, entsteht ein Bockbierkonzentrat mit einem deutlich höheren Alkoholgehalt.
So brachte Georg Tscheuschner im Jahr 2009 seinen ersten Eisbock mit 31 Prozent Alkohol auf den Markt und legte kurze Zeit später mit einem Eisbock mit unglaublichen 40 Prozent nach. Und genau diese Biere bescherten der Brauerei Schorschbräu damals den Titel „Das stärkste Bier der Welt“.
Wettkampf um das stärkste Bier der Welt
Damit war der Wettkampf eröffnet und seitdem liefern sich drei Brauereien ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen um diesen Titel. Die Gegner sind Schorschbräu aus Deutschland, Brewdog aus Schottland und ´t Koelschip aus Belgien.
Der Kampf um den Titel in Kurzfasssung: 2009 Schorschbräu Eisbock (40 % Alkohol), Brewdog mit „Sink the Bismarck“ (41 % Alkohol), 2010 Schorschbräu mit einem Starkbier (43 % Alkohol). 2011 Brewdog mit „The End of History“ (55 % Alkohol). Wie es der Name dieses Bieres schon suggeriert, sollte der Kampf aus Sicht der Schotten damit beendet sein.
Doch so leicht gab sich der Deutsche nicht geschlagen. Noch im selben Jahr holte sich Schorschbräu den Titel „stärkstes Bier der Welt“ zurück und zwar mit dem auf minus 60 Grad Celsius herunter gekühlten Eisbock „Schorschbock 57“ (57 % Alkohol).
2012 kamen dann die Belgier ´t Koelschip mit „Start of the Future“ (60 % Alkohol) ins Spiel und katapultierten den bisher ungeschlagenen „Schorschbock 57“ vom Podest.
Und der vorläufige Sieger ist:
Noch im selben Jahr erschien dann eine neue Brauerei namens Brewmeister auf der Bildfläche und mischte mit ihrem „Armageddon“ (65 % Alkohol) und dem „Snake Venom“ (67,5 % Alkohol) den Biermarkt kräftig auf.
Das angeblich stärkste Bier der Welt kommt seit Ende 2012 wieder aus Belgien. Das „Mistery of Beer“ von ´t Koelschip soll unglaubliche 70 % Alkohol enthalten.
Brauerei Schorschbräu beim Kampf um den Titel ausgestiegen
Nachdem das deutsche Bier „Schorschbock 57“ im Jahr 2011 den Weltrekord holte, stieg Georg Tscheuschner aus dem Wettkampf aus. Der Grund: Im Rahmen des deutschen Reinheitsgebotes ist ein Alkoholgehalt über 57 % nicht möglich.
Wurde beim Titel „stärkstes Bier der Welt“ getrickst?
Die Gerüchteküche brodelte jedenfalls gewaltig, was die letzten vier angeblich stärksten Biere der Welt von ´t Koelschip und Brewmeister angeht. Skeptiker bezweifelten demnach, dass beim Brauvorgang alles mit rechten Dingen zugegangen sei und hegten Zweifel an dem Alkoholgehalt der ausländischen Biere.
Auch Georg Tscheuschner gehörte zu den Skeptikern und verlangte unabhängige Labortests. Sein eigenes Bier wurde nämlich von der Zolltechnischen Lehr- und Prüfanstalt in Berlin geprüft und ein Alkoholgehalt von 57,7 Prozent bestätigt.
Die Skeptiker lagen völlig richtig. Forscher fanden nämlich bei ihren Analysen heraus, dass das „Snake Venom“ von Brewmeister aus Schottland mit seinen 67,5 Prozent mit Reinalkohol vermischt wurde. Und auch die belgische Brauerei ´t Koelschip mit ihrem 70 prozentigen „Mystery Beer“ pantschte hausdestillierten Rohwhisky in das Bier. Das geht gar nicht!
Deutschland hat das stärkste Bier der Welt
Nun also ist es amtlich: Deutschland hat mit dem „Schorschbock 57“ zu Recht den Titel „das stärkste Bier der Welt“ geholt – und wir sind mächtig stolz!
Geschmacklich erinnert dieses Bier jedoch eher an Aromaprofile, wie du es von Whisky, Brandy oder Sherry kennst, also mit einer dominanten Alkoholnote gepaart mit Aromen von Röstmalz und Karamell. Das Bier kommt in einer Keramikflasche mit wiederverschließbarem Bügelverschluss daher und jede Flasche ist eigens vom „Schorsch“ persönlich signiert sowie mit Siegelwachs von Hand versiegelt.
Kleiner Wermutstropfen: Das Ganze ist natürlich etwas kostspieliger. Du musst schon satte 200 Euro für eine 0,33 l Flasche auf den Tisch legen. Aber mal ehrlich: Mehr als eine Flasche solltest du bei diesem Alkoholgehalt sowieso nicht trinken.