Funktioniert eine platonische Beziehung? Geht das wirklich?

Sie will, dass ihr Freunde seid. Du fragst dich: Funktioniert eine platonische Beziehung überhaupt?

Gerade wenn eine Beziehung beendet wurde, kommt meist der Wunsch von einem Partner, lass uns Freunde bleiben. Lass uns eine platonische Beziehung führen.

Aber was ist eine platonische Beziehung überhaupt?

Das Wort PLANTONISCH leitet sich von dem Begriff Platon ab. Dieses Wort wurde in der Renaissance entdeckt und trug damals die Bedeutung der Philosophie Platons anzugehören. Eine platonische Beziehung ist eine seelische und geistige Verbundenheit. Der sinnliche Aspekt – wie in einer Partnerschaft – kommt dabei nicht zum Tragen. Das gegenseitige Interesse ist auf eine Kumpel Beziehung ausgerichtet, nicht auf einer Paar Beziehung.

Platonische Beziehungen sind rar!

Warum ist das so, wirst du dich vielleicht jetzt fragen? Gerade wenn eine Beziehung zu Ende gegangen ist, keimt in dem Partner, der diese Form der Beziehung weiter anstrebt, noch immer ein Funke Hoffnung, daraus könnte vielleicht noch etwas werden.

Sobald ein Partner mehr empfindet, funktioniert eine platonische Beziehung nicht und der Wunsch – Lass uns Freude bleiben – wird leider ein Wunsch bleiben.

Eine platonische Beziehung zu führen, klappt im fortgeschrittenen Alter oft viel besser, als in jungen Jahren. Denn in jungen Jahren hat die sexuelle Anziehung einen sehr hohen Stellenwert. Dieser Stellenwert nimmt mit den Jahren aber immer mehr ab und viele wünschen sich einen Partner, mit dem sie über alles reden können. Sie wünschen sich einen Seelenverwandten, der weiß, wie es um das Gefühlsleben von einem bestellt ist.

Funktioniert eine platonische Beziehung wirklich?

Das geht durchaus, dennoch musst du bereit sein, eine solche Art der Beziehung einzugehen. Du musst auf Zärtlichkeiten verzichten können. Der tiefgründige Hintergrund einer solchen Beziehung muss über allem stehen. Und es muss dir gut tun, wenn du mit der Person zusammen bist, mit der du eine platonische Beziehung führst oder anstrebst zu führen.

Fühlt sich ein Paar voneinander angezogen, schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass eine plantonische Beziehung funktionieren kann. Denn sobald eine Anziehungskraft entsteht, ist der Wunsch nach mehr umgehend gegeben.

Auch wenn Gefühle im Spiel sind, ist es schwer an einem solchen Beziehungsmodell festzuhalten. Schließlich wollen Gefühle erwidert werden, das funktioniert aber bei einer platonischen Beziehung leider nicht.

Nicht jeder Mensch ist für eine platonische Beziehung gleich gut geeignet

Bevor ich diesen Beitrag zu schreiben begonnen habe, habe ich mich etwas umgehört, was die Menschen darüber so denken und ob es für sie Sinn macht, eine solche Form der Beziehung einzugehen. Mein Resultat aus den vielen unterschiedlichen Antworten war, die vielen verschiedenen Charaktere können sich durchaus vorstellen, ein solches Beziehungsmodell einzugehen, aber dafür eignet sich wohl eine „Sandkasten Liebe“ am Besten.

Denn viele gaben zu verstehen, keiner kennt mich so gut, wie meine Freundin aus Kindertagen. Mit dieser kannst du dich nach vielen Jahren auch noch ausgiebig unterhalten und herzhaft lachen, ohne dass dabei große Gefühle aufkommen, die zufrieden gestellt werden wollen. Nein – es ist ein unbeschwertes Miteinander, das alte Zeiten aufleben und in eine gute Zukunft blicken lässt. Dabei muss nicht einmal das tiefgründige Gespräch im Vordergrund stehen. Es ist die Verbundenheit, die von Kindertagen an besteht. Das ist ein gutes Fundament auf das eine plantonische Beziehung und das Freund Sein aufbauen kann.

Ist eine platonische Beziehung die richtige Beziehungsform für dich?

Das musst du für dich entscheiden. Du musst wissen, ob du auf Zärtlichkeiten aller Art einfach verzichten kannst. Du musst für dich entscheiden, ob du die Freundschaftszone in der ihr euch befindet, nie verlassen möchtest. Gerade Männer in jungen Jahren fällt es schwer, auf Sex in einer Beziehung zu verzichten. Erst im Laufe der Jahre wirst du erkennen, dass eine intensive Verbundenheit zu einem Menschen viel mehr wert sein kann, als Sex und der Austausch von Zärtlichkeiten.

Jeder kennt doch den Song Text von Klaus Lage, in dem es heißt: „Tausendmal berührt, tausendmal ist nix passiert. Tausend und eine Nacht und es hat „Zoom“ gemacht. Dass dieses „Zoom“ viele von uns oft unverhofft trifft, das ist Gewissheit.

Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".