Arbeiten im Home Office, keine leichte Aufgabe

Seine Arbeitswelt verändern und sein eigenes Home Office führen. Klingt vielversprechend – aber ist es das auch wirklich?

Du willst nicht mehr länger im Großraumbüro abhängen, wo dich 10 + 1 Kollege nerven, du willst dein eigenes Home Office führen und auf ganzer Linie davon profitieren. Aber so einfach wie du dir das vielleicht nun vorstellst, ist es nicht. Du wirst von der Realität im Home Office sicher weit schneller eingeholt, als dir das lieb ist.

Halte dich daran: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“

Denn wer im Home Office arbeitet, der kann nicht den Tag einfach so verstreichen lassen. Das Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, muss nun verstärkt zum Tragen kommen. Denn was hilft dir ein Job im Home Office, wenn der ersehnte Erfolg dann auf sich warten lässt.

Natürlich gibt es eindeutige Vorteile, die für das Home Office sprechen. Allein, die Anfahrts- und Rückfahrtzeiten sparst du dir. Du kannst überall deine Arbeit verrichten und wenn du nur in Boxer Short gekleidet bist, um deiner Arbeit nachzugehen, dann stört es auch niemanden.  Aber bitte achte darauf, dass du beim Arbeiten schnell eine Routine findest. Die du auch einhalten kannst. Denn nur wer routiniert arbeitet, der bringt auch etwas weiter. Anfangs bedarf es ein wenig Training, aber nach wenigen Tagen hast du sie bereits gefunden – deine alltägliche Routine bei der Arbeit im Home Office. Denn gerade zu Hause ist die Verlockung viel zu groß, die tägliche Arbeitsroutine zu durchbrechen und sich der verlockenden Freizeit hinzugeben. Also – plane fixe Zeiten ein, wo du dich nur deiner Arbeit widmest.

Dabei will ich dir noch einen Tipp auf den Weg mitgeben, denn „der frühe Vogel fängt den Wurm“. Ich stehe bereits zeitig auf, um mich meiner alltäglichen Arbeit zu widmen. Denn somit winkt der Feierabend früher.

Ein Ziel vor Augen

Ganz wichtig ist es, sich ein Ziel im Home Office zu setzen. Denn nur wer sich Arbeitsziele setzt, der bekommt auch vieles erledigt. Wenn du ein Mensch bist, der gerne in den Tag hineinlebt, dann rate ich dir davon ab, ins Home Office zu wechseln. Denn auch dieses muss eine genaue Struktur besitzen, die Arbeitszeiten und Pausen festlegt. Nicht zu vergessen auf die Arbeitsziele. Denn Disziplin und Durchhaltevermögen sind gefragt, wenn du im Büro zu Hause deinen Mann stehen möchtest.

Die eigene Produktivität steht an erster Stelle

Hast du einmal Fragen, kannst du nicht schnell deinen Kollegen am Nebentisch um Hilfe bitten. Kurze Absprachen und schnelle Nachfragen gehören im Home Office der Vergangenheit an. Oft schadet es aber nicht, ein schnelles Feedback von einem Kollegen zu erhalten. Dafür musst du nun zum Telefon greifen oder eine E-Mail auf Reise schicken. Ein schnelles Feedback- wie bislang – gibt es bei dieser Arbeit meist nicht mehr. Darum verlasse dich lieber auf deine eigene Produktivität und auf deine eigene Inspiration.

Der Versuchung widerstehen

Die Versuchungen zu Hause sind wesentlich größer als jene am Arbeitsplatz in der Firma, um sich ablenken zu lassen. Dabei heißt es stark zu bleiben und sich der Pflicht zu beugen. Das Rundherum muss kurzerhand ausgeblendet werden. Wer im Home Office arbeitet, sollte auch die passenden Räumlichkeiten dafür haben. Wer kein eigenes Büro hat, wo die täglich Arbeit verrichtet wird, der läuft Gefahr, Berufliches und Privates zu sehr zu vermischen. Die Ablenkung ist dann fortan gegeben. Auch vom freien Surfen im Internet darfst du dich unter der Arbeitszeit nicht verleiten lassen. Auch das tut deiner Produktivität nicht gut.

Die ständige Erreichbarkeit

Sie ist meist ein bitterer Beigeschmack, der viele Menschen begleitet, die von zu Hause aus arbeiten. Aber diese Erreichbarkeit muss sein, denn sonst gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig. Wer im Home Office arbeitet, möchte schließlich immer up to date sein und auch zugeschalten sein, wenn ein neues Team-Meeting ansteht. Eine ständige Erreichbarkeit muss nicht gegeben sein, aber dennoch solltest du während der normalen Arbeitszeiten zu erreichen sein. Außer es werden bestimmte Regelungen getroffen.

Als unsichtbarer Mitarbeiter ein wichtiger Teil des Teams sein

Darauf kommt es an. Darum ist es auch für die Kollegen gut  zu wissen, wie und wann sie dich erreichen können. Sein eigener Chef zu Hause sein und dennoch zu wissen, dank der Technikaffinität miteinander verbunden sein.

Mehr arbeiten – mehr Freiheiten

Also wenn du dein eigenes Home Office gründen möchtest, dann arbeitest du durchschnittlich mehr als jeder, der eine Festanstellung besitzt. Das belegt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Dennoch sind viele, die im Home Office arbeiten, mit mehr Feuereifer dabei. Sie werden vom inneren Schweinehund angefeuert, der sich erst dann zur Ruhe legt, wenn das Tagewerk wirklich erledigt ist  und nicht früher. Wenn du viel leisten kannst und leisten willst, dann kann dir das Home Office als Arbeitsstelle nur wärmstens empfohlen werden. Denn so kannst du ohne viel Druck von außen, selbstmotiviert deinen Tag gestalten. Nicht zuletzt ist die Vereinbarkeit von Privatleben und Job sehr gut gegeben. Ein wichtiges Argument! Arbeiten im Home Office ist zwar nicht immer einfach, dennoch zu einem großen Teil selbstbestimmt. Und wer mit seiner Zeit gut umgehen kann, der ist der perfekte Home Officer.

Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".