Wer glaubt, dass Kniggeregeln inzwischen völlig veraltet und in der heutigen Zeit überholt sind, der irrt gewaltig. Denn gutes Benehmen ist noch immer oder vielleicht auch schon wieder gefragt wie nie.
Daher solltest du gewisse Benimmregeln unbedingt kennen (und anwenden), um dich im Berufsalltag nicht schon von vornherein ins Aus zu katapultieren. Das geht nämlich schneller, als du glaubst. Nachstehend findest du ein paar Regeln, die du unbedingt einhalten solltest.
Begrüßung eines Gastes
Es ist üblich, dass sowohl die Damen als auch die Herren bei der Begrüßung aufstehen. Im Zuge der Gleichstellung bleiben die Damen im Gegensatz zu früher nicht mehr sitzen. Einem aus Deutschland kommenden Gast gibst du stets die Hand. Für Gäste aus anderen Ländern kann diese Regel entsprechend der dort jeweils üblichen Sitten angepasst werden.
Du nennst immer deinen Vor- und Nachnamen. So kommst du freundlicher rüber und baust Distanz ab. Natürlich gehst du auf dem Weg ins Büro voran, da dein Gast ja nicht weiß, wo´s lang geht.
Die Anrede
Hierbei gilt, dass Doppelnamen immer komplett ausgesprochen werden, egal wie kompliziert dieser ist. Einzige Ausnahme: Dein Gegenüber bietet dir eine vereinfachte Form seins Namens an.
Bei Personen mit akademischen Titeln gilt immer der höchste. Ein Beispiel: Herr Professor Dr. Mustermann wird mit Herr Professor Mustermann angesprochen. Das Wort „Herr“ darf auf keinen Fall weggelassen werden.
Das Bekanntmachen
Du musst nicht warten, bis du dem Gast vorgestellt wirst. Das kann leicht defensiv wirken. Du darfst ruhig die Initiative ergreifen.
- Reiche dem Gast die Hand,
- achte auf einen festen Händedruck,
- schau ihm in die Augen,
- Begrüßung: „Guten Tag Frau/Herr… (hier nennst du deinen Vor- und Nachnamen und die Position, die du im Unternehmen bekleidest).
Merke dir den Namen
Schnell ist es passiert: Dein Gegenüber sagt dir seinen Namen, und kaum ist er ausgesprochen, hast du ihn schon wieder vergessen oder nicht richtig verstanden. Es ist nicht unhöflich, wenn du dann noch einmal freundlich nachfragst.
Visitenkarten
Es gilt nach dem Business-Knigge als grobe Unhöflichkeit, wenn du eine Visitenkarte einfach ungelesen in die Tasche steckst. Schau dir die Karte auf jeden Fall kurz an, bevor du sie einsteckst. Als das absolute No-Go gilt es, wenn du die Karte einfach achtlos irgendwo liegen lässt!
Pünktlichkeit ist Business-Knigge´s Liebling
Pünktlichkeit ist eine Frage des Respektes dem anderen gegenüber. Wer dem irrigen Glauben unterliegt, dass Unpünktlichkeit von besonderer Wichtigkeit der eigenen Person zeugt, macht sich nicht nur unbeliebt, sondern zeigt sich respektlos und desinteressiert.
Die Tischmanieren
Hier gibt es viele Fettnäpfchen, in die du treten kannst. Ein wichtiges Geschäftsessen kann bei falschem Benehmen sogar damit enden, dass du einen begehrten Auftrag oder Job nicht bekommst. Denn wer sich bei Tisch schon nicht benehmen kann, dem spricht man auch gerne berufliche Kompetenzen ab.
Ganz besonders schlimm und ein absolutes No-Go ist es, wenn du während des Essens deinen Ellenbogen auf den Tisch legst oder die Hand unter dem Tisch hältst! Dies passiert gerne dann, wenn man beispielsweise eine Suppe löffelt oder nur die Gabel benutzt. Richtig ist es, wenn die Hand des „arbeitslosen“ linken Armes neben den Teller platziert wird.
Wenn vor der Hauptmahlzeit etwas Brot mit einem Dip gereicht wird, reißt du dir immer mit der Hand ein Stück Brot ab und gibst mit dem Messer etwas Dip auf das abgerissene Stück Brot. Niemals beißt du direkt ein Stück Brot mit dem Mund ab!
Wenn du mit dem Essen fertig bist, wird das Besteck zusammengelegt und nebeneinander, die Gabel unten und das Messer oben, ungefähr auf „20 nach 4“ gelegt.
Und hier noch ein Geheimnis zum Schluss: Gutes Benehmen kann sogar richtig Spaß machen und kommt nicht nur im Business gut an. Auch wir Frauen freuen uns über einen echten Gentleman!