Gehaltsverhandlung – aber richtig: Mit diesen Methoden klappt es immer

Du möchtest dein Gehalt in die Höhe steigen lassen. Ob das dein Chef ähnlich sieht?

Für ihn ist die Summe stimmig, die auf deinem Lohnzettel ersichtlich ist. Für dich nicht. Also musst du ihn eines Besseren belehren. Gewusst wie!

Summe darf ruhig etwas höher sein

Ich will dir erklären, warum das so ist! Wenn du nach deinen Gehaltsvorstellungen gefragt wirst, hebe diese immer ein wenig an. Warum? Weil du automatisch nach unten gehandelt wirst. Das ist Tatsche! Denn viele Mitarbeiter, die sich zu einer Gehaltsverhandlung aufmachen, fordern genau die Summe, die sie haben wollen, rechnen aber nicht damit, dass sie nach unten gehandelt werden.

Im Grunde ist eine Gehaltsverhandlung nichts anders, als ein Feilschen auf dem Markt. Darum sei nicht zu bescheiden, wenn es um dein künftiges Gehalt geht.  Meist ist die erste Frage folgende: „Und was haben Sie erwartet?“ Diese Summe muss stimmig sein, denn auf diese eine Summe baut das weitere Gespräch bzw. die Verhandlung auf. Wer sich dabei mit weniger zufrieden gibt und bescheidene Zahlen nennt, die unweit von der Gehaltssumme liegen – der hat im Vorfeld bereits verloren. Entsprechend hoch pokern ist angesagt.

Den eigenen Wert gekonnt bei der Verhandlung aufzeigen

Du willst in deiner Firma aber nicht als Krösus gelten, der den Rachen nicht vollkriegt. Die Kunst bei Gehaltsverhandlungen ist es, eine hohe Gehaltsforderung zu stellen, diese aber redlich verdient aussehen zu lassen. Geht das überhaupt? Ja, du musst nur wissen wie. Dafür ist ein wenig Arrangement und Recherche-Arbeit gefragt. Es gibt unzählige Seiten im Netz, die darauf verweisen, wie die einzelnen Berufe entlohnt werden.

Eine solche Seite machst du dir zu Nutze. Dort ist ein Gehalt verankert, das du fordern kannst. Mit diesem Gehalt, machst du eine Gegenüberstellung. So sehen die Chefs in deiner Firma umgehend, dass du weißt, wovon du sprichst und dass du nicht blind in deine Gehaltsverhandlung gegangen bist. Suche dabei nach einer Gehaltsvergleichsseite, bei dem der Lohn hoch gehalten ist.

Dann stelle deine Gehaltsvorstellung gegenüber. Die Firma weiß dann umgehend, dass dir dein „Marktwert“ bekannt ist. Gebe bei deiner Gehaltsverhandlung zu verstehen, dass du deinen „Marktwert“ kennst und du nun gemeinsam mit dem Unternehmen bereit bist, eine stimmige Lohnbasis auszuhandeln. Denn wer sich seinen Werten bewusst ist, ist auch dazu bereit, sich anderswo umzuschauen, wenn die Werte im hiesigen Unternehmen nicht anerkannt werden. Unter uns gesagt, gute Mitarbeiter lässt keine Firma gerne weiterziehen.

Vorab die gesteigerte Leistung in der Firma ansprechen

Wer noch nie in Gehaltsverhandlungen war, der kann mit eigenen Argumenten am besten überzeugen. Denn als du in der neuen Firma angefangen hast, gab es für dich einem Anfangsgehalt. Du kamst als Neuling. Jetzt sitzt du aber bereits gefestigt im Sattel und dein Aufgaben- und Verantwortungsbereich ist in all den Jahren immer größer geworben.

Das hat sich bislang aber nie auf dem Lohnzettel bemerkbar gemacht. Du wurdest mit neuen und herausfordernden Aufgaben betraut gemacht, die Gegenleistung –  dein Lohn –  blieb aber gleich. Jeder, der bereits einige Jahre als Mitarbeiter gilt, hat automatisch seine Arbeit und seine Leistung gesteigert.

Eine Steigerung der Leistung verlangt früher oder später nach der passenden Entlohnung, das sind sich auch die Chefs bewusst. Aber oft musst du diesen den passenden Anstoß dafür geben. Klopfe dir bei deiner Gehaltsverhandlung selber auf die Schulter und lasse der Firmenleitung erkennen, was du dem Unternehmen mit deiner Arbeitskraft alles zu bieten hast.

Jeder, der etwas leistet, erwartet die passende Gegenleistung dazu. Diese ist aber nicht stimmig, wenn du noch immer das gleiche Gehalt wie vor Jahren – beim Eintritt in das Unternehmen  – erhältst. Das musst du in dieser Form entsprecht rüberbringen.  Erzähle nicht davon, was du alles vorhast, wenn du die Gehaltserhöhung erhalten hast. Erzähle lieber davon, was du bereits jetzt schon alles für das Unternehmen geleistet hast. Die Firmenleitung muss im Gespräch mit dir bereits erkennen können, dass sie von deinen erbrachten Leistungen ihren Nutzen ziehen konnte.

Die richtige Wortwahl treffen: das Gehalt anpassen

Auch auf die entsprechende Wortwahl kommt es bei der richtig geführten Gehaltsverhandlung an. Sprich nicht von einer Erhöhung deines Gehaltes. Alles was du dir wünschst, ist eine Anpassung deines Gehaltes. Denn du hast bereits viel geleistet und jetzt ist es an der Zeit, dass sich dies auf deinem Gehaltszettel bemerkbar macht.

Wenn du diese Methode vor deiner Verhandlung berücksichtigst, kann ich dir zusichern, dass sich der Geldtresor  –  wie eine Schatzkiste – für dich öffnen wird und es sich für dich bezahlt macht, wenn du diesen Schritt wagst.

Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".