Warum Frauen in der Werkstatt eines Mannes nichts zu suchen haben

Wer Mann sein will, der hat eine eigene Werkstätte. Sein Rückzugsort – ein Ort – wo sich nur er entfalten und seinem Hobby frönen kann.

Wenn ein anstrengender Arbeitstag auf die Seele drückt, dann ab in die eigene kleine Werkstatt und alles wird wieder gut. So ist es doch, nicht wahr?

Das eigene kleine Reich – Die Werkstatt

Wenn es wieder einmal heißt: „Hör mal, wer da hämmert“, dann ist er in seiner Werkstatt und beweist sich wieder einmal aufs Neue. Hier lebt jeder Mann auf, hier ist seine Wirkungsstätte eingerichtet, wo er sich so richtig entfalten kann und keine Kommandos von außen braucht. Denn es liegt in der Sache der Männer, dass sie versucht sind, alles zu reparieren. Ist im Haushalt etwas kaputt gegangen, so versuchen viele Männer dieses kaputte Teil zu leimen oder zu schrauben und zwar so lange, bis es für sie wieder funktionstüchtig erscheint.

Dem Motto „Aus Alt mach Neu“ bleibt der Mann eben treu. Das hat durchaus auch sein Gutes, denn die Wergwerf- Philosophie von heute ist schon weit vorangeschritten. Und nicht jeder schließt sich dieser Philosophie ausnahmslos an und das ist gut so. So werden Schrauben, Ersatzteile und sämtliche Materialien eingekauft, um den kaputten Teil wieder Leben einzuhauchen. Koste es was es wolle!

Oft wäre ein Neuankauf viel schneller getätigt, aber der Erfolg würde ausbleiben. Schließlich geht es beim Leimen und Schrauben darum, das alte Teil wieder funktionstüchtig zu machen. Die Augen eines Mannes beginnen erst dann richtig zu leuchten, wenn das Problem behoben ist und er mit Stolz verkünden kann: „ Leute – es funktioniert wieder alles.“ Bevor das nicht der Fall ist, wird gehämmert was das Zeug hält und die Geduld wird oft auf eine harte Probe gestellt.

Wer eine Werkstatt sein Eigen nennen darf, ist stolz darauf. Dabei muss es sich gar nicht um eine riesige Halle handeln, die als Werkstatt umfunktioniert wurde. Ein kleiner winziger Raum reicht, der für viele als unkomplett wirken mag. In dem sich ausgefallene Ersatzteile, unzählige Kabel in verschiedenen Farben verbergen und indem der Lötkolben bereits seinen angestammten Platz hat.

Natürlich dürfen sich in einer solchen Männer Werkstätte auch Gutscheine für Baumärkte aus dem letzten Jahrzehnt tummeln. Denn einen solchen Gutschein kann jeder Mann gut nutzen.

Ruhe tanken in der eigenen Werkstatt

In der Werkstätte sind die Dinge gut überschaubar,  was noch gerichtet werden muss in nächster Zeit. Das ist wahrscheinlich auch ein guter Grund, warum sich Männer gerne in ihre Werkstätte verziehen, wenns in der Wohnung einmal eng wird und Streit droht. In der Werkstätte warten vielleicht viele unerledigte Dinge, aber  hier gehst du ans Werk ohne groß zu reden und ohne dich einer Diskussion stellen zu müssen.

Das mag mitunter ein Grund dafür sein, dass Frauen in der Werkstatt eines Mannes nichts zu suchen haben. Hier finden Männer ihre Ruhe und ihren Seelenfrieden, den sie für sich brauchen.

Die Werkstatt braucht kein Putzkommando

Ein zweiter Grund dafür ist, in jeder Frau steckt eine kleine Sauberkeitsfanatikerin und für eine solche ist in der Männer Werkstatt einfach kein Platz. Hier dürfen die einzelnen Werkzeuge wild herumliegen und müssen nicht der Größe nach sortiert werden. Hier darf sich Verpackungsmaterial tummeln und eine dicke Staubschicht auf den Regalen befinden. Wen stört es? Wenn eine Frau dann mit ihren Putzlappen ankommt, würde es schnell zum Eklat in der eigenen Werkstatt kommen.

Vielleicht dann und wann die Erste-Hilfe-Apotheke

Denn sie hat nichts zu suchen inmitten von Schleifern und Hämmern. Die Werkstatt ist sein Arbeitsraum, sein Heiligtum und für sie einfach tabu.  Außer er ist mit dem Schraubenzieher abgerutscht und nun steht das „große“ Blutvergießen an.

Dann kommt die bessere Hälfte mit der Erste-Hilfe-Apotheke an, die mit sämtlichen Pflastern ausgestattet ist, damit die Verarztung schnell von Statten gehen kann. Ist die Verletzung versorgt, geht es munter weiter. Einen Heimwerker haut schließlich nichts um, er hat geschickte Hände, die von nichts und niemanden zu stoppen sind.

Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".