Ja, die Dänen sind schon ein besonderes Völkchen. Sie gehören nicht nur zu den glücklichsten Menschen der Welt, sondern zeichnen sich immer wieder durch ihre pfiffigen und innovativen Ideen aus.
Die quirlige Multi-Kulti-Hauptstadt Kopenhagen wurde schon mehrmals zur besten Stadt der Welt gekürt, doch etwas fehlt: Kopenhagen hat weder Berge noch ist die Stadt für übermäßig viel Schnee bekannt.
Die Einwohner in der beliebten Hauptstadt sind bisher zum Skifahren entweder nach Norwegen oder Schweden gereist. Ab dem Frühjahr können sowohl die Dänen als auch die Touristen nun direkt in Kopenhagen dem Ski- oder Snowboardvergnügen nachgehen, und zwar das ganze Jahr über.
CopenHill: Skivergnügen mitten in Kopenhagen
Das Projekt „CopenHill“ ist die neuste Attraktion in Dänemarks Hauptstadt im Stadtteil Amager und ist insbesondere für die Sportfreunde unter den Kopenhagenern gedacht. Da es in Dänemark ja nicht so viel schneit, sind die Skipisten mit speziellen Plastikmatten ausgelegt, damit das Ski- und Snowboardvergnügen das ganze Jahr über genossen werden kann.
Eigentlich sollte CopenHill bereits im vergangenen Dezember eröffnet werden. Doch leider verzögerte sich die Installation der grünen Plastikmatten auf der 85 Meter hohen Anlage, die auch unter dem Namen „Amager Bakke“ bekannt ist. Unter dem Skihügel ist übrigens eine riesige Müllverbrennungsanlage. Daher ist die Eröffnung nun auf das Frühjahr verlegt worden, wenn auch die Matten im oberen Bereich der Anlage schon verlegt sind.
Dann wird ein Skilift die Gäste bis auf 78 Meter Höhe bringen, von wo aus eine 450 Meter lange Abfahrt möglich sein soll. Die Skipisten wird es auch hier in den Schwierigkeitsstufen blau, rot und schwarz geben und sollen das ultimative Skierlebnis bieten.
Erste Gäste durften den unteren Teil der Anlage schon einmal testen und waren begeistert. Allerdings verhalten sich die Skier auf dem Plastikbelag etwas anders als auf echtem Schnee! So ist es etwas schwieriger „Grip“ zu bekommen und auch die Schwünge sind anders, weil du auf dem Belag schneller unterwegs bist. Der Pistengaudi tut dies allerdings kaum einen Abbruch.
Darum liegen die Skipisten auf einer Müllverbrennungsanlage
Der Grund für die ungewöhnliche Idee, ein Skigebiet auf einer Müllverbrennungsanlage zu bauen, war die Notwendigkeit, eine Versorgungsanlage für eine Großstadt wie Kopenhagen mit neuen Freizeitmöglichkeiten zu kombinieren. Denn so eine Müllverbrennungsanlage muss nah an der Stadt liegen, damit mehr als 150.000 Haushalte mit Elektrizität und Wärme versorgt werden können.
Eine hässliche Anlage wollte man jedoch nicht haben, sondern etwas erschaffen, damit die Leute dort hingehen und etwas daraus machen. Amager Bakke ist die grünste Verbrennungsanlage ihrer Art der Welt. Nielsen von CopenHill sagt dazu: „Die Skipiste soll den Menschen zeigen, dass die Anlage so sauber ist, dass man darauf sogar Ski fahren kann.“
Das neue Erholungsgebiet von Kopenhagen
In CopenHill findest du neben den Abfahrtspisten auch einen Riesenslalom, einen Freestyle-Park, einen Kinderbereich und eine Kletterwand. Diese Kletterwand ist nicht irgendeine, sondern mit einer Länge von 86 Metern und einer Breite von 10 Metern die größte Kletterwand der Welt. Egal, ob du vorher über die Pisten gewedelt bis oder nicht, im Restaurant auf der Dachterrasse kannst du es dir gemütlich machen und den Ausblick genießen – Aprés-Ski-Feeling inbegriffen.
Damit du in Kopenhagen nicht lange suchen musst, kommt hier die Adresse: Vindmøllevej 6, Kopenhagen S.
Preise: Ab 47 € für drei Stunden Skivergnügen, Kinder ab 33 €.
Städtereise Kopenhagen und dänische „Hygge“
Dänemarks Hauptstadt liegt übrigens auf Seeland, der größten dänischen Insel. Wenn du noch auf der Suche nach einer Inspiration für deinen nächsten Urlaub bist, dann empfehle ich dir, eine Städtereise nach Kopenhagen mit einem Erholungsurlaub in einem hyggeligen Ferienhaus im Norden dieser schönen Insel zu verbinden. Hier findest du einen langen Reisebericht zu diesem Thema mit vielen Insidertipps von mir. Farvel og vi ses (wie der Däne sagt).
Bildquelle: copenhill.dk