In rund zwei Monaten wird die Fußball-Weltmeisterschaft wieder die Fans in ihren Bann ziehen. Wenn in Katar die Stars auflaufen, stehen auch die Fußballer aus Deutschland wieder im Mittelpunkt des Interesses.
Nach bisher vier Weltmeistertiteln und dem brutalen Absturz beim letzten Turnier in Russland erwarten zahlreiche Beobachter ein Comeback der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf der internationalen Bühne. Die Buchmacher zahlreicher Sportwetten-Anbieter in aller Welt gehen davon aus, dass Deutschland in diesem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis gehört. Sie werden die Berichterstattung mit Livestreams und Angeboten begleiten und so den Hype rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 weiter befeuern.
Das ist eine gute Gelegenheit in die Vergangenheit zu blicken und einige der berühmtesten und erfolgreichsten Fußballer der Vergangenheit vor den Vorhang zu bitten. Immerhin beweisen deutsche Fußballer bereits seit Jahrzehnten, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Einige von ihnen sind in die Geschichte des Sports eingegangen.
Franz Beckenbauer
Der Münchner bewies im Verlauf seiner langen Karriere mehrfach, dass man ihn nicht umsonst den „Kaiser“ nennt. 1966 wurde er bei der legendären Fußball-Weltmeisterschaft in England zum Star, bereits 1969 gewann er mit seinem Lebensverein FC Bayern München den Meistertitel in Deutschland. Mit dem Gewinn des DFB-Pokals im selben Jahr war der erste ganz große Triumph von Beckenbauer in Deutschland perfekt.
Schon zwei Jahre später stieg er zum Kapitän der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf. Als Libero führt er die Mannschaft 1971 auf seiner Lieblingsposition zum Europameistertitel und wurde in Folge zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Doch das sollte erst der Anfang einer langen Karriere sein, die auf zahlreichen Stationen außergewöhnliche Erfolge für den Star bringen sollte.
Von 1972 bis 1974 gewann der Kaiser mit dem FC Bayern München dreimal in Folge die Meisterschaft. Von 1974 bis 1976 startete der Verein eine ähnliche Siegesserie im Europapokal der Landesmeister, und gewann den Titel dreimal in Folge. 1974 markierte gleichzeitig den absoluten Höhepunkt in der Karriere des Spielers Franz Beckenbauer. Er gewann nicht nur Meisterschaft und Europapokal der Landesmeister, sondern führte sein Team auch zum Weltmeistertitel.
Zwei Jahre später scheiterte die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Finale der Fußball-Europameisterschaft. Beckenbauer wechselte 1977 von München in die USA und wurde dort amerikanischer Meister. Drei Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück und beendete beim HSV seine Karriere.
Doch schon wenig später sollte der Kaiser im Triumph zurückkehren. Er wurde von 1984 bis 1990 Teamchef der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, die er in seinem letzten Jahr zum Weltmeistertitel führte. Als Funktionär stieg er zum Präsidenten des FC Bayern München auf und leitete eine nationale, wie international erfolgreiche Phase des Vereins ein. Damit nicht genug, holte der die Fußball-Weltmeisterschaft nach Deutschland und war damit verantwortlich für das Sommermärchen 2006.
Gerd Müller
So souverän wie Franz Beckenbauer die Abwehr führte, so großartig agierte der Stürmer Gerd Müller im Angriff. Sein Name ist ebenfalls untrennbar mit dem FC Bayern München verbunden.
Der Fußballer erhielt einst aufgrund seiner gedrungenen Figur den Beinamen „kleines, dickes Müller“, doch den Spöttern sollte bald das Lachen vergehen. Schon in seiner ersten Saison schoss Müller 33 Tore im Dress des FC Bayern München. Dieser war erst 1965 in die Deutsche Königsklasse aufgestiegen, dort zeigte Müller all seine Qualitäten. Dank seiner Tore wurde er nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein Superstar.
Die Münchner dominierte nicht nur den deutschen, sondern auch den internationalen Fußball. Das war nur dank der unzähligen Tore von Gerd Müller möglich. Er traf nach Belieben. Vier deutsche Meisterschaften und Pokalsiege, sowie drei Titel im Europacup der Landesmeister und ein Sieg im Europapokal der Pokalsieger waren die Bilanz seiner Treffsicherheit.
Diese stellte Müller auch in der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft unter Beweis. Mit zehn Treffern kürte er sich 1970 bei der Weltmeisterschaft zum Torschützenkönig. Vier Jahre später erzielte Müller das entscheidende Siegtor zum Weltmeistertitel in Deutschland. Damals kann man ihn längst unter dem Beinamen „Der Bomber“. Dieser zog sich im Alter von nur 28 Jahren aus der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft zurück, um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Er spielte gegen Ende seiner Karriere mehrfach in den USA. Sein Bundesligarekord von 40 Treffern in einer Saison hielt 39 Jahre.
Oliver Kahn
Der Titan im Tor der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft und des FC Bayer München war bei Freund und Feind gefürchtet. Sein brennender Ehrgeiz sorgte dafür, dass der Schlussmann seine Kollegen oftmals gnadenlos antrieb, bis das Ziel erreicht war. Er galt zu seiner Zeit als bester Torhüter der Welt und feierte national, wie international zahlreiche Erfolge.
Kahn wechselte einst vom FC Karlsruhe nach München und stieg dort zum Superstar. Im Laufe seiner langen Karriere gewann er insgesamt achtmal die Deutsche Meisterschaft und sechsmal den DFB-Pokal. Mit dem FC Bayern München wurde er Champions-League-Sieger, auf internationaler Ebene blieb ihm 2002 nach einer Niederlage im Finale der Weltmeistertitel jedoch knapp verwehrt. Allerdings wurde Kahn 1996 Fußball-Europameister. Heute ist Oliver Kahn Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München.
Lothar Matthäus
Dort begann auch Lothar Matthäus seine große Karriere. Der deutsche Rekord-Internationale spielte insgesamt 150-mal für sein Team und führt damit die Liste klar vor Miroslav Klose mit 137 Berufungen an.
Der Welt- und Europameister feierte nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien zahlreiche Erfolge. In Europa gewann er zweimal den UEFA-Cup, davon je einmal mit dem FC Bayern München und einmal mit Inter Mailand. Sieben deutschen Meistertitel steht ein Gewinn in Italien gegenüber. 1980 wurde Matthäus Fußball-Europameister, zehn Jahre später unter Franz Beckenbauer als Trainer auch Fußball-Weltmeister. Seine Karriere als Trainer verlief weniger erfolgreich. Nach zahlreichen Stationen in ganz Europa konzentriert sich Matthäus heute auf seine Rolle als Fußball-Experte im TV.
Diese Sportler haben dem deutschen Fußball national wie international viel Ehre eingebracht. Ihre größten Erfolge sind in die Geschichte des Sports eingegangen und zeigen, warum sich weiterhin so viele Menschen in Deutschland für den Fußball begeistern können.