In diesem Artikel erkläre ich dir, warum du diese abgefahrene Kombination unbedingt probieren musst. Was zunächst, vorsichtig ausgedrückt, ungewöhnlich daher kommt, soll dir das ultimative Geschmackserlebnis bringen.
Glaubst du nicht? Du findest, Fastfood passt einfach nicht zu so einem edlen Getränk wie Champagner? Sogar Moët & Chandon findet, dass salzig-knusprige Pommes frites das Beste ist, was man zu Champagner essen kann.
In welchem Restaurant du genau diese Kombination bestellen kannst
Das berühmte Restaurant “Sylvain“ in New Orleans bietet seinen Gästen schon seit Jahren diese teure, aber auch beliebte Vorspeise an. Satte 90 Dollar kostet dort der Champagner mit Pommes. Auf die Idee für dieses kulinarische Highlight brachte den Inhaber des Restaurants ein Experte des berühmten Champagner-Hauses Veuve Clicquot.
Champagner und Pommes: „Es war eine Offenbarung“
Es war auf einem “Veuve-Clicquot“-Event, bei dem der Chef des “Sylvain“, Sean McCusker, einen der Firmenchefs fragte, was denn sein Lieblingsessen zu Champagner sei. Mit dieser einfachen Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet: „Pommes frites“. Offenbar hatte er diese kulinarische Erleuchtung in der mittlerweile geschlossenen New Yorker “Brasserie Les Halles“ beim Probieren dieser Kombination.
Neugierig geworden, bestellte McCusker diese eigenwillige Kombination schon am darauffolgenden Tag in einem Restaurant, in dem Star-Koch Anthony Bourdain in der Küche stand.
Bereits die ersten Pommes zusammen mit einem Schluck Champagner seien für ihn eine Offenbarung gewesen, verriet er dem Onlinemagazin “Eater New Orleans“.
Auch bei der Schwester-Marke Moët & Chandon ist man übrigens von diesem “Traumpaar“ überzeugt.
Warum Pommes so gut zu Champagner passen
Es ist die Kombination aus knusprig, salzig und prickelnd! Die französische Önologin (Weinexpertin) Marie-Christin Osselin erklärt das wie folgt:
Grundsätzlich wird Champagner aus weißen und roten Trauben gemischt, nämlich Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. Darum lassen sich auch unterschiedliche Gerichte zu Champagner kombinieren und die klassische Regel “Weißwein zu Fisch und Rotwein zu Fleisch“ wird so einfach ausgehebelt. Das lässt Spielraum für vielzählige Food-Möglichkeiten.
Darum solltest du dir den Begriff “Umami“ merken
Und warum passen jetzt Pommes so gut zu Champagner, fragst du dich? Marie-Christin Osselin sagt dazu, dass in unseren Weinen vier Geschmacksrichtungen vorhanden sind. Nämlich Säure, Bitterkeit und Süße, die dem Wein die Balance geben, während sich die vierte Geschmacksrichtung “Umami“ (bedeutet soviel wie köstlich) erst beim Reifeprozess entwickelt.
Jetzt fehlt nur noch der salzige Primärgeschmack. Und hier kommen die Pommes ins Spiel, mit denen sich der Champagner noch vollmundiger entfalten kann. Einen schönen Kontrast zur samtigen Perlage des Champagners bildet hierbei auch die knusprige Textur der Pommes. Et voilà: Wir haben das kulinarische Traumpaar gefunden!
Es müssen nicht immer Pommes zu Champagner sein
Alles Fans der klassischen Kombination von Austern zu Champagner dürfen aufatmen!
Natürlich darfst du auch weiterhin mit Genuss deine Austern zu einem Gläschen Champus schlürfen und machst dabei nichts falsch. Denn das Ergänzungs-Prinzip der fehlenden Geschmacksrichtung lässt sich auch auf andere Lebensmittel anwenden. Da die Auster eine natürliche Salzigkeit aufweist, vervollständigt sie die Aromen des Champagners ebenso gut.
Warum Sweet Potato Fries nicht zu Rosé Champagner gehen
Rein farblich gesehen müsste diese Kombination das perfekte Match abgeben, doch ganz so einfach ist die Sache nun auch wieder nicht. Süßkartoffeln passen so gar nicht zu einem trockenen oder gar extra trockenen Rosé Champagner, da die Süße des Gemüses einfach zu dominant ist.
Wenn du deine Frau beeindrucken möchtest, dann servierst du ihr am besten einen Moët & Chandon Rosé Impérial, der ein frisches Fruchtaroma gepaart mit einem Hauch von Bitterkeit besitzt, zu gegrilltem rotem Fleisch oder auch zu Ziegenkäse.
Die Champagner-Formel
Als (zukünftiger) Champagner-Trinker von Welt solltest du eine bestimmte Formel einhalten:
Champagner verlangt nach simplen Geschmacksrichtungen. Nicht mehr als drei.
Darauf stoße ich doch glatt mit dir mit einem Gläschen Champus an – Prost!