Die Erkältungszeit ist im Anmarsch – Fragst auch du Doktor Google um Rat?

Jetzt ist sie wieder da, die Zeit, in der gehustet und geschnäuzt wird. Ein Kratzen im Hals macht sich bemerkbar. Kopfschmerzen tun sich auf und sorgen für einen Brummschädel, der den ganzen Tag anhält.

Nun ist schnelle Abhilfe gefragt. Schließlich musst du wieder deinen Mann in der Arbeit stehen, ein überfülltes Wartezimmer beim Doktor kannst du jetzt so gar nicht gebrauchen.

Also – hat Doktor Google aus dem Netz den passenden Ratschlag

Einen Ratschlag, der deinen schlappen Zustand schnell wieder in einem gesunden und fitten verwandeln soll. Schnell ein Griff zum Smartphone und nach der passenden Heilmethode gefragt. Klingt abwegig? Nicht wirklich – denn immer mehr fragen Doktor Google um Rat. Immer mehr Menschen diagnostizieren sich mit Hilfe vom Word Wide Web selbst. Bevor also dem Arzt des Vertrauens ein Besuch abgestattet wird, wird kurzerhand Doktor Google um Rat gebeten. Einfach und unkonventionell!  Eine eigene Diagnose ist im Handumdrehen erstellt und die richtige Behandlungsmethode dafür gibt es gratis dazu.

Gesundheitsportale gibt es ja zur Genüge

Und sollten die nicht ausreichen, gibt es noch das altbewährte Wikipedia, das mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Angebot ist umfangreich. Neue Studien besagen, dass die Hälfte aller Deutschen einmal im Monat über die Gesundheit googeln. Die Bertelsmann Stiftung baut bei ihren Studien dabei auf bevölkerungsnahe Umfragen auf. So sollen 58 % der User vor ihrem Arztbesuch bereits online gewesen sein, um sich mit ausreichend Know How zu versorgen. 62 % geben die vom Arzt gestellte Diagnose noch einmal im Web ein, um darüber ausgiebig zu recherchieren.

Die globalisierte und digitale Welt von heute stellt natürlich auch Nachfragen im Gesundheitswesen

Denn das Gesundheitsbewusstsein jedes einzelnen Menschen hat sich geändert. So werden Diagnosen über Krankheiten immer wieder gerne selbst durchgeführt. Statt einem Gesundheitsexperten zu konsultieren, wird eine Eigendiagnose gestellt.

Sollest auch du deine Krankheit im Internet googeln?

Das kommt einzig und allein auf die Krankheit an. Ein harmloser Schnupfen kann gut mit alten Heilmitteln bekämpft werden. Eine Verkühlung ist mit dem richtigen Tee schnell verflogen. Handelt es sich aber um ernstzunehmende Symptome, kann die Internetanfrage nur wertvolle Zeit kosten. Der persönliche Gesundheitszustand steht dabei immer im Vordergrund. Das eigene Wohlbefinden sollte den richtigen Impuls geben, wann es nun an der Zeit ist, sich einer Untersuchung eines Mediziners zu unterziehen. Der eigene Wissenstand über die Krankheit hat dich bereits informiert, doch ein solches Wissen muss nicht immer zuverlässig sein.

Wer bereits eine eigene Diagnose erstellt hat, mit Hilfe zahlreicher Plattformen und das dem Mediziner später bekannt gibt, der stellt das Vertrauen des Experten dabei auf die Probe. Damit musst du rechnen. Dennoch wird das Internet als Informationsquelle über die unterschiedlichsten Krankheiten immer beliebter.

Gibst du bei Google  den Begriff Gesundheit ein, dann erhältst du Millionen von Ergebnissen. Von Berichten zu aktuellen Studien und Forschungen über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden und deren genauen Beschreibungen. Es werden eigene Checklisten für die Diagnose angeboten. Allgemeine Infos zu allen möglichen Krankheiten, gibt es wie Sand am Meer. Nun gibt es bereits Apps, die vorhandene Symptome auswerten. Ein neuer Trend, der immer mehr Nutzer findet.

Dennoch darf die Selbstdiagnose immer mit Vorsicht wahrgenommen werden

Ob es jetzt Sinn ergibt oder sich sogar als gefährlich erweist, das musst du für dich entscheiden. Aber wollen die Symptome nicht schwinden oder geht es um ernst zu nehmende Symptome, die über eine Erkältung hinausgehen, sollte das auf jeden Fall von einem Arzt abgeklärt und behandelt werden. Denn nicht zuletzt wurden schon unzählige Selbstdiagnosen erstellt, weil die Symptome der Krankheit falsch erkannt wurden. Denn nicht alle Quellen aus dem Internet dürfen sich auf eine wissenschaftliche Überprüfung stützen. Die Vertrauenswürdigkeit einer Seite ist sehr wichtig. Darum ist es wichtig, nur seriösen Quellen Glauben zu schenken.

Doktor Internet gegen ausgebildeten Mediziner – Ein Duell für sich

Dieses Duell wird sich in den nächsten Jahren gewiss weiter ausbreiten. Aber es sind leider nicht nur kleine Wehwehchen nach denen gegoogelt wird. Es ist dann nicht die falsche Selbstdiagnose, die dir zum Verhängnis werden kann. Meist ist es auch die falsche Vorstellung über die Krankheit. Der Kopf fängt auf einmal zu rattern an und die schlimmsten Vorstellungen tun sich auf.

Praxis Dr. Google hat immer offen

Das ist mitunter ein großer Vorteil für die Praxis von Dr. Google. Dennoch Sicherheit geben die Informationen aus dieser Praxis leider nicht immer. Eine beliebige Diagnoseseite aus dem Netz macht dich noch lange nicht zum Arzt. Fundiertes Wissen über einzelne Erkrankungen kann nur ein Mediziner liefern. Wer seinen Wissendrang bereits vor dem Arztbesuch stillen möchte, der kann das Internet als zusätzliches Extra nutzen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Hast du dir wirklich nur eine Verkühlung eingefangen? Sind als erstes Hausmittel und Ruhe gefragt!

Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".