Wenn du Kinder auf dem Spielplatz toben siehst, denkst du vielleicht selbst an die glücklichen Tage deiner Kindheit zurück, als du mit deinen Freunden im Garten Cowboy und Indianer gespielt hast.
Vielleicht hättest du jetzt als Erwachsener auch einmal Lust, einfach nur nach Herzenslust zu toben und das Kind im Manne rauszulassen. Natürlich machst du das nicht, weil das im Erwachsenenalter einfach blöd aussieht und rumkommt.
Doch es gibt sehr wohl eine Möglichkeit, wie du mit deinen Freunden einmal wieder Kind sein kannst – ohne dich damit lächerlich zu machen: Spiel doch einfach eine Runde Gotcha, das auch als Paintball bekannt ist.
Hierbei handelt es sich um ein taktisches Mannschaftsspiel. Die Spieler der gegnerischen Mannschaften beschießen sich dabei gegenseitig mit Farbkugeln, die aus einer Druckluftwaffe abgeschossen werden. Wurde ein Spieler getroffen, muss er üblicherweise das Spielfeld verlassen.
So wurde aus Paintball ein Sport
Die Wurzeln dieses Freizeitvergnügens gehen auf die frühen 1940er Jahre zurück, als Evan und Charles Nelson die Nelson Paint Company gründeten. Die geschäftliche Basis waren Patente für die Kennzeichnung von Bäumen mit Sprühpistolen. Für die Kennzeichnung verwendete Charles Nelson mit Farbe gefüllte Gelantinekapseln. Diese konnten aber auch genutzt werden, um Rinder zu markieren. In den folgenden Jahren wurden auch verschiedene Druckluftwaffen entwickelt.
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Die Idee für ein Verfolgungsspiel in der Wildnis wurde vom Autoren Charles Gaines und Hayes Noel, einem Wallstreet-Händler, in bierseeliger Laune entwickelt. Sie wollten wissen, wer von ihren Freunden am besten in der Wildnis überleben konnte und ob erlerntes Wissen oder der Instinkt dabei hilfreicher seien. Nachdem sie auch die Regeln für das Spiel festgelegt hatten, sollte es allerdings noch vier Jahre dauern, bis am 27. Juni 1981 das erste Gotcha-Spiel in Henniker, New Hampshire, ausgetragen wurde.
Darüber hatten auch diverse Medien berichtet, sodass Gotcha als „The Survival Game“ vermarktet wurde. Weil sich dieses Freizeitvergnügen wachsender Beliebtheit erfreute, wurden auch schon bald die ersten Turniere abgehalten. Es sollte allerdings noch bis Anfang der 1990er Jahre dauern, bis in den USA die „National Professional Paintball League“ gegründet wurde. Somit hatte sich Paintball auch offiziell als Sport etabliert.
Die verschiedenen Paintball-Varianten
Zwar kannst du Gotcha – bei diesem Begriff für das Spiel handelt es sich übrigens um einen US-amerikanischen Slangausdruck, der für „I got you“ steht – in zahlreichen unterschiedlichen Varianten spielen. Die Grundregeln sind aber bei allen Varianten die selben. Das sind die verschiedenen Varianten:
Als Speedball werden Gotcha-Spiele bezeichnet, die auf kleinen und übersichtlichen Feldern ausgetragen werden. Auf diesen befinden sich meist künstliche Deckungen. Diese Variante wird äußerst schnell gespielt. Der Grund: Die Entfernungen sind kurz und die Deckungen in aller Regel symmetrisch angeordnet. Turniere werden größtenteils auf derartigen Feldern ausgetragen.
X-Ball ist eine relativ junge Form des Gotcha-Spiels. Hierbei spielen jeweils zwei fünf Mann starke Mannschaften rundenbasiert gegeneinander. Die Spieler müssen entweder einen Buzzer erreichen oder eine Flagge reißen oder hissen. Bei dieser Variante ist das Spiel deutlich schneller geworden.
Als Recreational Paintball wird jedes Spiel bezeichnet, das außerhalb von Turnieren und Ligen gespielt wird. Auch hier gibt es eine Vielzahl verschiedener Varianten.
Als Klassiker im Gotcha gelten vor allem Woodland und Szenario-Spiele. Die Variante Woodland wird in der freien Natur gespielt, wo es wenig bis gar keine künstlichen Hindernisse gibt. Allerdings sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen entsprechende Felder nur schwierig zu finden. Ein Szenario-Spiel hat einen thematischen oder szenischen Hintergrund. Eine besondere Unterart der Szenariospiele sind die sogenannten Big Games. Bei diesen treten außergewöhnlich viele Spieler gegeneinander an.