Was tun, wenn die G-Klasse zu hoch für die Tiefgarage ist? Der schwedische Freestyle-Skier Jon Olsson hat eine ebenso simple wie radikale Lösung – und packt kurzerhand die Flex aus.
Doch das ist längst nicht alles, was der verrückte Schwede mit seinem Mercedes-Benz G 4×42 schon angestellt hat. Zeit, einen Blick auf die drei extremen Evolutionsstufen vom Offroad-Monster bis hin zum G-Cabrio zu werfen.
Wahnsinn auf vier Rädern ist Programm
Der Offroad-Benz mit dem einprägsamen Namen „Lord Hans The G“ ist nicht das erste wunderbar unvernünftige Fahrzeug aus Olssons Leben – zu seinem Fuhrpark gehörten auch schon ganz andere Kaliber:
Bekannt wurde unter anderem sein getunter Lamborghini Huracán, der nicht nur leistungstechnisch aus der Reihe fiel. Wenig unauffällig waren auch der schwarz-weiße Camo-Look und die Skibox auf dem Dach. Dass der Lambo eines Tages sogar über die Skipiste gejagt wurde, wunderte dann wohl niemanden mehr.
Weiter ging es mit einem Rolls-Royce Wraith, auf dessen Dach ein Adventure-tauglicher Gepäckträger Platz nahm, der so gar nicht zu den überdimensionierten Reifen passen wollte. Und jeden anderen Rolls-Royce-Besitzer sicher nach Luft schnappen ließ. Doch mit der G-Klasse setzte Olsson dem Ganzen die Krone auf.
Eine holländische Steroid-Kur für Hans
Am Anfang stand eine ganz „normale“ G-Klasse in der 4×42 Version: Ein V8 mit 420 PS, weit über zwei Meter hoch und gleich zwei Federbeine pro Rad, um die drei Tonnen Lebendgewicht auch im Gelände fahrbar zu machen.
Nach der ersten Steroidkur beim holländischen Extrem-Tuner Absolute Motors wurde „Lord Hans“ aber erst so richtig böse: Tiefschwarze Tarnkleidung, Felgen und Räder vom G 6×6 und Anbauten, die jeden Expeditions-Land Rover vor Neid verblassen lassen.
Und auch in Sachen Leistung gab es dank überdimensionierten Turbos eine kleine Veränderung: Die rund 800 PS machten aus jedem noch so aggressiven Sportwagen ein Fluchttier.
Die G-Klasse verliert ihr Dach
Nicht allzu lang nach dem Umbau fand der brachiale Wagen allerdings seinen Endgegner: Die Tiefgaragen von Monaco. Mit Aufbau war Lord Hans sicher gute zweieinhalb Meter hoch – und hätte damit bei der Einfahrt jedes Parkhaus niedergerissen.
Statt für ein neues Auto entschied sich Jon Olsson allerdings für einen rabiaten Umbau: Kurzerhand wurde die Flex angesetzt. B- und C- Säule verschwanden mitsamt der Fenster, das gesamte Dach landete auf dem Schrottplatz und die Windschutzscheibe verlor das obere Drittel.
Das Ergebnis war der wohl extremste Beach-Buggy überhaupt: Unten aufgemotzte G-Klasse mit Akrapovic-Sidepipes, oben Yacht-Feeling mit Abdeckungen aus Teak-Holz. Und das beste: Anschließend passte Lord G problemlos in die meisten Tiefgaragen – den Kopf einzuziehen wurde allerdings oberste Pflicht.
Ein feucht-fröhliches Vergnügen
Was an sonnigen Sommertagen das wahrscheinlich spaßigste Auto auf den Straßen von Marbella war, hatte allerdings einen Erzfeind: Regen. Denn weil Lord Hans komplett auf ein Verdeck verzichtete, wurde so mancher Vlog in der G-Klasse unter Regenschirmen beendet.
Doch auch dieses Problem hat sich jetzt erledigt. Denn nachdem Olsson sein G-Klasse-Cabrio eigentlich verkaufen wollte (für mehr als das Doppelte des Neupreises), überlegte es sich der ehemalige Red Bull-Athlet anders.
Und Lord Hans The G fährt nicht länger oben offen.
Der Irrsinn wird alltagstauglich
Doch natürlich darf es auch jetzt keine Standard-Variante sein – abgesehen davon, dass es wohl kaum ein Nachrüst-Dach für eine G-Klasse von der Stange zu kaufen gibt.
Auch diesmal durften sich deshalb ein paar verrückte Tuner aus Holland an Lord Hans austoben. Und die verpassten ihm nicht nur eine weitere Leistungsspritze auf jetzt 850 PS, sondern auch einen Überrollkäfig samt Stoffdach, das aus dem Beach-Mobil die „Safari“-G-Klasse macht.
So ganz ohne Kuhfänger und Seilwinde an der Front wirkt die G-Klasse im Vergleich zu ihren ersten beiden Evolutionsstufen schon fast zahm – wären da nicht die immer noch riesigen Reifen und der Sound, der jedes Windgeräusch des Stoffverdecks auch auf der Autobahn noch übertönen wird.
Was kommt als nächstes?
Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, den können wir beruhigen: Auch wenn Jon Olsson jede Evolutionsstufe als das größte Extrem abfeiert, fällt ihm immer noch etwas neues ein. Und da er Autos wechselt wie andere ihre Unterhosen, ist auch der nächste Umbau nicht weit: Sein nächstes „Opfer“ wird nichts geringeres als ein Aston Martin DBS Superleggera.
Bis dahin lassen wir euch den aktuellen Vlog da, in dem auch die ersten beiden, vollkommen irrsinnigen Entwicklungsstufen von Lord Hans The G noch einmal in voller Pracht zu bestaunen sind – und ich rate euch dringend, vorher noch einmal schnell die Lautstärke eurer Kopfhörer zu überprüfen.