Mit Darmbakterien die Psyche positiv beeinflussen! Geht das überhaupt?

Es ist doch nicht alles nur in deinem Kopf! Willst du der Wissenschaft Glauben schenken, dann ist es mit Darmbakterien möglich, die Psyche und das Wohlbefinden positiv zu beeinflussen.

Denn die Forschung zeigt auf, dass eine Wechselwirkung zwischen Gehirn und Darm besteht. Bei Ratten konnte das anhand von Labortests bereits herausgefunden werden. Stress verändert die Population von den Bakterien im Darm. Aber der Stress beeinflusst nicht nur den Darm, auch die Entzündung im Gehirn von empfindlichen Tieren war erhöht.

Eine Entzündung trat dann auf, wenn unbelastete Ratten etwas von gefährdeten Ratten transplantiert bekamen. Darüber wurde eine neue Studie erstellt, die am 04. März 2019 online gegangen ist. Mehr darüber findest du hier. Wissenschaftler arbeiten eng zusammen, um ein besseres Verständnis für die Gemeinschaft von Mikroben im menschlichen Körper zu erhalten. Denn dadurch kann die Gesundheit des Menschen nachweislich verbessert werden.

Gehirn und Wohlbefinden beeinflussen sich gegenseitig stark

Das haben die wissenschaftlichen Studien bereits herausgefunden: Patienten mit psychiatrischen Störungen, weisen andere Populationen von Darm-Mikroben auf als gesunde Menschen. Dazu gibt es Parallelen mit den Befunden, die sich mit psychiatrischen Erkrankungen bei Tieren befassten. Das Studienteam untersuchte die unterschiedlichen Mechanismen, die sich mit der Verknüpfung von Gehirnentzündung, Mikrobiomes und Stress beschäftigen.

Jeder Mensch reagiert anders auf Belastungen – jedes Tier ebenso!

Manche Menschen gelten als anfällig gegenüber psychiatrischen Störungen. Andere Menschen hingegen zeigen eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit auf. Ganz ähnlich ist es auch bei den Labortieren. Im Labor wird genau untersucht, wie die Tiere mit Stress umgehen. Ratten, die sich passiv zeigen, sind anfälliger gegen die Auswirkungen von Stress. Sie sind ängstlicher und depressiver. Der aktiven Ratte kann die Auswirkung von Stress weniger anhaben. Sie zeigt sich zu einem großen Teil resistent dagegen. So wurden die Ratten von den Forschern als anfällige und widerstandsfähige Tiere unterteilt.

In Folge wurden die fäkalen Mikrobiome von den empfindlichen und den widerstandsfähigen Tieren zu einer umfangreichen Analyse freigegeben. Das Ergebnis daraus: Anfällige Raten konnten bestimmte Bakterien vorweisen, die die anderen Ratten nicht hatten.

3 Spendergruppen – 1 eindeutiges Ergebnis

Die fäkalen Transplantationen wurden auf 3 Spendergruppen ausgeweitet. So gab es die gefährdeten Ratten, die widerstandsfähigen und die nicht gestressten, die auch durch ihr naives Verhalten auf sich aufmerksam machten. Und siehe da – das unterschiedliche Mikrobiom verändert das Verhalten. Ratten, die eine Transplantation von gefährdeten Artgenossen erhielten, zeigten auf einmal ähnlich depressive Verhaltensweisen auf. Bekam die gestresste Rate die Transplantation von widerstandsfähigen Artgenossen, wurde keine Veränderung am Verhalten festgestellt. Das angstähnliche Verhalten der Tiere konnte aber anhand dieser Transplantationen nicht verändert werden.

Das Fazit, das aus dieser Studie gezogen werden kann:  Das depressive Verhalten kann durch das Darm-Mikrobiom besser in Einklang gebracht werden. Das Angstverhalten kann aber vor allem durch Aktivitätsveränderungen einen positiven Einfluss finden.

Die richtigen Darmbakterien statt einer psychiatrischen Behandlung

Ob es wirklich ausreicht, menschliche psychiatrische Störungen mit den richtigen Darmbakterien zu behandeln? Menschen, die betroffen sind, nehmen schon rezeptfreie Probiotika. Wenn sich daraus positive Verhaltenseffekte erzielen lassen – warum nicht? Wenn sich positive Verhaltenseffekte von bestimmten Bakterien beeinflussen lassen, ist der Gesundheitswissenschaft ein wichtiger Schritt gelungen und die psychiatrische Behandlung darf somit bald hinten anstehen.

Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".