Süß, lecker und allgegenwärtig: Zucker bestimmt unser Leben. Er ist in Wurst versteckt, präsentiert sich prachtvoll in Form von Kuchen oder Leckereien und ist in großen Mengen schlecht für uns.
Darüber sind sich Experten einig – was ja nicht allzu häufig vorkommt – daher versucht wohl so gut wie jeder, der zuckrigen Droge zu entkommen. Aber wie gelingt es am besten? Einige schwören auf den kalten Entzug und andere auf langsame Entwöhnung – hier kommen die Vor- und Nachteile beider Varianten.
Kalter Zuckerentzug: die Vorteile
Von heute auf morgen keinen Zucker mehr essen. Einfach so. Das geht nicht nur schnell, es ist auch für viele eine einfache Regel, die auch in einem stressigen Alltag zu realisieren ist. Einfach keine Süßigkeiten, zuckerhaltigen Getränke oder zugesetzten Zucker mehr essen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit verliert man schnell das ein oder andere Kilo.
Außerdem merkt man beim nächsten Bissen von etwas Zuckerhaltigem sofort, dass alles viel süßer schmeckt, wenn man seltener Zucker ist.
Die Nachteile des kalten Zuckerentzugs
Zucker wirkt auf unsere Gehirne ähnlich wie eine Droge. Also erleben wir, wenn wir die Droge nicht mehr konsumieren, auch Entzugserscheinungen. Ähnlich wie beim Kaffeeentzug oder Rauchstopp sind es vor allem Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und Gereiztheit, die man erwarten muss.
Außerdem ist die Aufgabe von Zucker von jetzt auf gleich gar nicht so einfach, da viele Menschen überhaupt nicht wissen, in welchen Lebensmitteln Zucker drin ist. Man läuft also Gefahr, nur einen halbgaren Entzug zu machen, wenn man weiterhin Brot vom Discounter, Wurst oder Dosengemüse isst.
Langsame Zuckerentwöhnung: die Vorteile
Wenn man sich Zeit lässt, kann man viele der negativen Symptome umgehen, die bei einem kalten Entzug auftreten würden. Viele Menschen verbannen Schrittweise den Zucker. Erst werden die zuckerhaltigen Getränke weggelassen, dann die Süßigkeiten und schließlich auch die mit Zucker versehenen Alltagslebensmittel.
Der langsame Entzug ist weniger Stress für den Körper und für den Kopf, weil man nicht das Gefühl hat, sich von heute auf morgen alle tollen Sachen zu verbieten.
Die Nachteile des langsamen Entwöhnens
Wer langsam vom Zucker wegmöchte, der muss sehr vorsichtig sein. Denn es besteht immer die Gefahr, dass man eine Sache weglässt, zum Beispiel die Limonade, und dann unabsichtlich kompensiert, indem man jeden Abend eine zusätzliche Scheibe Brot mit Wurst isst.
Außerdem setzt man sich hierbei verschiedene Regeln selbst und läuft Gefahr, sich selbst ein bisschen zu belügen. Aus nur einem Stück Kuchen auf der Hochzeit eines Freundes, wird dann plötzlich eine ganze Woche, in der man sich „mal was gönnt“.
Welche Variante sollte ich wählen?
Wer besonders viel Stress in seinem Leben hat, der sollte nicht versuchen, einen kalten Entzug zu machen. Der zusätzliche Stress macht alles nur noch schlimmer. Hier empfiehlt sich, jede Woche eine kleine Veränderung vorzunehmen und zu beobachten, wie Körper und Geist darauf reagieren.
Hat man Probleme mit selbstaufgestellten, schwammigen Regeln und ist bereit, sich den Entzugserscheinungen zu stellen, dann sollte man den kalten Entzug wagen. Man sieht schneller einen Effekt, was zu größerer Motivation und mehr Durchhaltevermögen führen kann.