Studien beweisen: E-Zigaretten sind gesünder als Rauchen

Immer wieder sorgen E-Zigaretten für Schlagzeilen: Sind sie harmlos oder doch ein Risiko für die Gesundheit? Wir haben uns informiert und die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

Sie produzieren dicke, süßlich riechende Nebelwolken, die an Miniatur-Nebelmaschinen erinnern: Seit anderthalb Jahrzehnten verbreitet sich die E-Zigarette erfolgreich unter den Rauchern. Immer mehr Shops schießen aus dem Boden und preisen die E-Zigarette als harmlose und bessere Variante des Rauchens an.

Die sogenannten Dampfer fühlen sich gut mit ihren High-Tech-Geräten, die mit nikotinhaltigen Liquids die Sucht befriedigen. Es gibt sie mittlerweile in tausenden Geschmacksrichtungen und in unterschiedlichsten Nikotinstärken. Aber wie (un)gesund ist die elektronische Art des Rauchens tatsächlich? Nun, es kommt darauf an, von welchem Standpunkt man es betrachtet.

Entwarnung der Briten

Nachdem lange Zeit Unklarheit darüber bestand, welche gesundheitlichen Risiken die E-Zigarette wirklich birgt, sind mittlerweile die ersten Studien auf dem Markt. Entwarnung gab es zunächst 2017, als eine britische Studie des Royal College of Physicians herausfand, dass Dampfer erheblich weniger toxische Substanzen aufnehmen, als normale Raucher.

Da es zu keiner Verbrennung kommt, wodurch die meisten krebserregenden Stoffe in den Körper gelangen, sei die E-Zigarette deutlich harmloser. Außerdem wird kein Teer und Kohlenmonoxid inhaliert. Die Forscher meinten, die E-Zigarette sei 95 Prozent „sicherer“ als konventionelle Zigaretten, da sie die gesundheitsschädlichen Risiken des Tabakrauchs stark reduzieren würden.

Nur kurze Zeit später fand JAMA Cardiology jedoch heraus, dass die elektronischen Glimmstängel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Grund: Durch den Dampf kommt es zu einer unregelmäßigen Herzfrequenz, was im Grunde nichts anderes ist als ein dauerhafter Stresszustand für den Körper.

Nikotin erhöht Krebsrisiko

Anfang 2018 brachte eine neue Studie der National Academy of Science eine weitere Hiobs-Botschaft: Der Suchtstoff Nikotin, der bislang als weitgehend harmlos betrachtet wurde, wurde nun ebenfalls als krebserregend entlarvt. Dieser Verdacht kursierte bereits seit längerer Zeit in der Forschung und wurde nun bestätigt.

In dem Versuch wurden Mäuse über einen gewissen Zeitraum regelmäßig dem Dampf einer E-Zigarette ausgesetzt. Das Ergebnis: Das Nikotin schädigte die DNA der Versuchstiere. Diese Mutationen sind der Grund für das erhöhte Krebsrisiko.

Fraglich bleibt jedoch – wie so oft –, ob diese Studie wirklich direkt auf den Menschen übertragbar ist. Denn Laborbedingungen an Mäusen bleiben eben Experimente. Etwa zur gleichen Zeit brachten die National Academies of Sciences einen Report heraus, in dem sie über 800 Studien zum Thema auswerteten. Darin sprachen sie sich eindeutig für die E-Zigarette aus – jedoch unter gewissen Vorbehalten.

Besser Dampfen als Rauchen

Sie vertreten ganz klar die Meinung, dass Dampfen ein geringeres Gesundheitsrisiko darstellt als normale Tabakzigaretten. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie harmlos sind. Besonders langjährigen Rauchern wird der Umstieg empfohlen, da es in diesem Fall eine gesündere Alternative ist. Für Nichtraucher gilt das jedoch nicht.

Am besten ist also nach wie vor, überhaupt nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Zur Entwöhnung und Minimierung des Krebsrisikos sind sie jedoch eine gelungene Erfindung.

Moritz Klenk

Moritz hat schon immer gerne und viel geschrieben. Also wurde er Journalist. Mittlerweile ist er selbständig und schreibt am liebsten über Musik, IT, Trends und Gesellschaft.