Wahnsinn: Ameisen bauen CO2-Fabriken im Dschungel!

Die Menschheit kämpft gegen Treibhausgase und Klimawandel, aber welche Faktoren sind eigentlich wichtig?

Wir wissen noch lange nicht alles, zum Beispiel haben wir erst neu erfahren, dass eine eine Ameisenart im Dschungel kleine „Fabriken“ schafft, die bis zu 100.000 mal mehr Kohlendioxid ausstoßen als unberührter Boden. Hilfe!

Ameisen, was macht ihr nur?

Die Auswirkungen unserer kleinen Freunde könnten tiefgreifender sein, als zunächst erwartet. Die Forscher vermuten, das diese Atta-Kephalotenameisen bereits für 0,2 bis 0,7 % der CO2-Emissionen in den mittel- und südamerikanischen Regenwäldern verantwortlich sind.

„Der Ausstoß, der aus den Nestern kam, war wirklich bemerkenswert. Als wir das erste Mal Messungen sahen, dachten wir nur WOW. Man kann sich das irgendwie wie kleine im Dschungel vorstellen“, sagt Thomas Harmon von der University of California Merced

Quelle: JGR-Biogeosciences/ AGU

On top: Wegen der steigenden Temperaturen werden die Laubschneider-Ameisen ihren Lebensraum in Zukunft noch vergrößern. Mehr Ameisen und damit auch mehr CO2-Fabriken unter der Erde: kein gutes Omen!

Wie schaffen Ameisen ein solches CO2-Desaster zu verursachen?

Der Regenwaldboden ist normalerweise reichhaltig. Dafür sind die starken Regenfälle, die lehmartige Natur und die Sauerstoffumwandlungen unserer grünen Freunde und den Bakterien unter der Erde verantwortlich. Die Ameisen arbeiten aber bis zu sieben Meter unter der Erde an ihren Gängen und Lüftungsschächten. So wird viel mehr vom gespeicherten CO2 abgepumpt.

Das hat auch damit zu tun, dass zwischen dem Nest und der darüber liegenden Luft große Temperaturunterschiede bestehen. Die wärmere unterirdische Luft steigt schnell an und als Ergebnis wird das CO2 aus den Lüftungsschlitzen der Nester in die Atmosphäre gepusht. Dieser Fact hat’s in sich: 100.000 Mal mehr CO2-Ausstoß.

Ameisen: Die Ökosystemingenieure zerstören unser Klima

Schon vor längere Zeit haben die Forscher bemerkt, dass Ameisen Auswirkungen auf die Umwelt haben, aber ein solcher Rieseneffekt ist neu.

Berücksichtigt man Luftschächte, aber auch die anderen Aktivitäten der Ameisen unter der Erde wie zum Beispiel den Nahrungstransport, so emittieren die Nester selbst und der Boden im Inneren gemeinsam 15 bis 60 % mehr CO2 als deren Umgebung. Diese zerstörerischen Ameisen leben auch noch saulang und bewohnen über Jahrzehnte denselben Hügel: Da kannst du dir etwa vorstellen, wie krass sich der CO2-Spiegel aufbaut.

Durch die Erkenntnisse dieser Studie ändern sich sogar die Prognosen für unser Klima der Zukunft. Was das genau für Auswirkungen hat, steht noch in den Sternen.

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!