In zwei Straßen in Hamburg gilt nun ganz frisch das Fahrverbot für Diesel-PKW.
Du denkst, Hamburg ist dadurch super-öko? Nö! Hier stossen nämlich all die riesigen Kreuzfahrtschiffe Tonnen von schädlichen Stoffen aus.
Einmal rechnen bitte!
Der Umweltexperte Axel Friedrich erklärt’s dir ganz simpel: Ein Schiff von etwa 200 Metern Länge und einer Leistung von rund 36.000 kWh stößt pro Tag 476 Tonnen CO2 aus und das entspricht etwa 84.000 Pkws.
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Du willst noch mehr hören? Bei Stickoxid und Feinstaub ist es noch krasser, da sind es sogar 100.000 Autos und bei Schwefeldioxid satte 300 Millionen!
Du hast keinen Schimmer, was das alles für Stoffe sind? Sie sind der absolute Booster für die Erderwärmung und dazu noch mega schädlich für deine Gesundheit. Schwefeldioxid greift deine Schleimhäute an, der Feinstaub macht deine Lunge und dein Herz-Kreislauf-System kaputt und wegen dieser Scheiß-Stickoxiden kannst du nicht mehr richtig atmen.
Pro Kopf oder pro Welt?
Kritiker sagen, das sei ja alles nicht so tragisch. Die Schiffe würden schließlich viel mehr Leute transportieren und da ist der Ausstoß pro Kopf gar nicht so groß. Stimmt vielleicht, aber leider denkt unsere Mutter Erde nicht so. Emissionen sind Emissionen, egal wie sie pro Kopf ausfallen.
Die Kreuzfahrt-Branche wächst und wächst
Immer mehr riesige Schiffe cruisen über die Weltmeere und da ist es höchste Zeit, dass die vor allem die Kreuzfahrtschiffe grüner werden. Sie verschmutzen viel mehr als die Containerschiffe, weil ihre Motoren an den Liegeplätzen rund um die Uhr laufen. Klimaanlagen, Restaurants, Kinos und Spa funktionieren nicht durch Zauberhand. „Auch bei den Handelsschiffen laufen am Liegeplatz zwar Motoren, allerdings sind das meist kleinere Hilfsmotoren“, so der Leiter Verkehrspolitik beim NABU, Dietmar Oeliger.
Es gibt Hoffnung!
Wie wär’s mit nem neuen Antriebsstoff? Der NABU-Experte Dietmar Oeliger findet Erdgas in einer sehr dichten Form eine top Alternative zu Schweröl. Und das Beste: Das soll auch schon in diesem Jahr an einem Kreuzfahrtschiff ausprobiert werden.
„Wenn er sich durchsetzen würde, wäre das ein großer Schritt in Sachen Luftreinhaltung, denn Schiffe mit Flüssiggas-Antrieb stoßen kaum Schwefeldioxide, Feinstaub und Stickstoffoxide aus“, so Oeliger.
Damit würde aber leider noch immer gleich viel CO2 in die Luft geballert. Aber siehe da, auch dafür haben die Experten ein Ass im Ärmel: Hybridantriebe und verbesserte Abgas-Filtersysteme sind im Gespräch. Es gibt also Hoffnung, dass du auch am Hafen bald wieder ein wenig reine Luft abbekommst.