Der Klimawandel und die wachsende Globalisierung lassen gefährliche exotische Insekten nach Europa kommen.
Tropenkrankheiten wie das Dengue- oder Chikungunya-Fieber werden Forschern zufolge immer öfter Europäer infizieren, warnten die Wissenschaftler im Zuge des ECCMID-Kongress der Mitte April 2019 in Amsterdam stattfand.
Im Video erfährst du mehr zu Tropenkrankheiten.
Insekten erobern neue Lebensräume
Der Klimawandel auf der Erde und das Zusammenrücken der Welt durch die Globalisierung verleitet asiatische Insekten dazu sich in Europa zu verbreiten. Seit 2009 tauchten zum Beispiel in Frankreich und Kroatien Fälle von Dengue-Fieber auf. In Griechenland sahen sich Menschen mit Malaria konfrontiert.
Das Chikungunya-Fieber brach in Italien und Frankreich aus. Mit dem West-Nil-Fieber kämpften zahlreiche Regionen in Süd-, und Mitteleuropa, wovon 2018 über 1.500 Infektionen verzeichnet wurden.
Für Aufsehen sorgte 1986 eine Meldung für Aufmerksamkeit, nach der fünf Jahre zuvor jemand zwei Liter des Chikungunya-Virus aus Fort Detrick entwendete und hätte für eine tödliche Pandemie ausgereicht. Bis heute bleibt der Behälter mit dem Virus verschollen.
Hitze fördert tropische Krankheiten
Eine Hitzewelle wie im vergangenen Jahr kann sich Tropenkrankheiten bei uns begünstigen. Die Forscher müssen daher für einen Umgang mit derartigen Krankheitsbildern gewappnet sein.
Die Sandmücke zählt zu den Exoten und fand ihren Weg bereits nach Deutschland, doch in rund 50 Jahren könnte sich diese Mückenart spürbar ausgebreitet haben. Einmal von einer Sandmücke gebissen, infiziert die viszerale Leishmaniose die Organe und kann zum Tod führen, wenn eine Behandlung ausbleiben sollte. Von der kutanen Leishmaniose werden Hautentzündungen und externe Hautwucherungen ausgelöst.
Überwachung gefordert
Die Überwachung durch die Gesundheitsbehörden muss optimiert und Frühwarnsysteme installiert werden, empfehlen die Wissenschaftler. Weltweit brach zuletzt 1918 mit der “Spanischen Grippe” eine Pandemie aus, die über 50 Millionen Menschen das Leben kostete und so schnell verschwand, wie sie auftauchte.
Im Jahr 2005 konnten US-Forscher der Seuchenschutzbehörde CDC das RNA-Virus als Auslöser der “Spanischen Grippe” nachbauen. Es stellte sich in Tierversuchen als enorm aggressiv heraus, weil es die Labormäuse schneller tötete als alle bekannten Influenza-Viren.
Vor den tropischen Insekten, die in den nächsten Jahrzehnten nach Europa kommen und hier heimisch werden könnten, kann sich der Einzelne nur bedingt schützen. Wollen wir hoffen, dass die Verbreitung gemeiner Mücken, wie die asiatische Tigermücke und Zecken, weniger schlimm ausfällt als die Wissenschaft erwartet.
Das schmelzende Eis in der Arktis und Antarktis könnte zusätzlich neue uns unbekannte Krankheitserreger ans Tageslicht befördern, die eine Gefahr für uns Menschen bedeuten.