Das unbekannte Virus Nipah verbreitet sich in Asien immer weiter erreichte in der Zwischenzeit Indien. Die Todesrate liegt bei bedrohlichen 40 bis 75 Prozent.
Ein Heilmittel gegen Nipah fehlt und die WHO warnt vor einer Pandemie. In den „Massenmedien“ ging die Meldung über den Nipah-Ausbruch in Indien fast unter. Wie gefährlich das „Todesvirus“ ist, erfährst du im Video.
Was ist Nipah für ein Virus?
Erstmals aufgetaucht ist das Nipah Virus vor 20 Jahren in Kampung Sungai Nipah in Malaysia, woher der Erreger seinen heutigen Namen erhielt. Bei dem ersten Ausbruch 1998 waren Schweine die Zwischenwirte.
Sechs Jahre danach tauchte Nipah erneut, diesmal in Bangladesch auf, in diesem Fall konnte Dattelpalmensaft als Überträger des Virus ermittelt werden.
Fledermäuse, die den Virenstamm von Natur aus in sich trugen, hatten die Datteln mit dem Erreger verseucht. Als die Datteln zu Saft verarbeitet und verkauft wurde, kam es zu Infektionen.
Krankheitsverlauf endet meist tödlich
Das Virus mutierte zwischenzeitlich, da es via Tröpfcheninfektion von einer Person zu einer anderen Person überspringen kann. Betroffene sehen sich bei einer Nipah-Infektion mit drastischen gesundheitlichen Folgen konfrontiert.
Die Folgen reichen von massiven Atemwegserkrankungen bis zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), die im schlimmsten Fall zum Tod eines Erkrankten führen kann.
Neben Menschen können sich Hunde, Katzen, Vögel und weitere Haustiere, sowie Schweine mit dem Virus infizieren. Gegen das Virus existiert kein Impfstoff. Einzig mit einer intensiven ärztlichen Betreuung kann das Leid Erkrankter gelindert werden.
Verbreitungswege und bedrohte Länder
Als Verbreitungswege nutzt Nipah vorzugsweise Fledermäuse, Schweine oder andere Tiere, Tröpfcheninfektion und mit dem Virus verseuchte Lebensmittel. Fruchtfledermäuse der Art Pteropodidae konnten als natürlicher Wirt festgestellt werden.
Die WHO sieht Eile bezüglich der Erforschung eines Heilmittels geboten. Indien, Malaysia und Bangladesch werden mit hoher Wahrscheinlichkeit gemeinsam alles daran setzen, so schnell wie möglich ein Mittel gegen das „Todesvirus“ zu finden.
In Ghana, Madagaskar, Thailand, Philippinen und Indonesien leben Fruchtfledermäuse, die Nipah-Träger sind. Hier könnte es in Zukunft zu Ausbrüchen kommen, weil besagte Fledermäuse Menschen mit dem Virus infizieren können.
Nipah wurde zwar jetzt wohl eingedämmt, doch ein neuer Virus namens AES bedroht fast 400 Millionen Menschen.
While #nipah has been contained, there are 375 million people who are still at the risk of contracting acute encephalitis syndrome.https://t.co/m5QP9dMdNQ
— Quint Fit (@QuintFit) June 16, 2018
Wie erkennst du eine Nipah-Infektion?
Wenn du dich mit dem Nipah-Virus infizieren solltest, macht sich dies durch Symptome vergleichbar einer Grippe bemerkbar.
Die Indikatoren sind Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Erbrechen und Halsschmerzen. In einem zweiten Stadium könntest du Schwindel, eine Ermattung, Bewusstheitseintrübungen und eine Hirnhautentzündung verspüren.
Atemnot und eventuell sogar Lungenentzündungen können deinen Körper weiter schwächen. Koma droht dir, wenn die Hirnhautentzündung schwerer Natur ist oder du einen Anfall erlitten hast.
Inkubationszeit
Von der Infektion bis erste Symptome auftauchen, können 4 bis 45 Tage vergehen und hängt entschieden vom Einzelfall ab.
Alle Erkrankten, die eine Hirnhautentzündung überlebten, konnten einerseits vollständig genesen, doch andererseits sehen sie sich mit psychologischen Folgen konfrontiert.
Die Persönlichkeit kann sich unter Umständen nach dem Überleben verändern oder eine Nervenkrankheit auftreten.
WHO warnt vor Pandemie
Die WHO hat das Risiko einer weltweiten Pandemie mit dem Nipah-Virus in ihrer Warnung als „sehr hoch“ eingestuft.
Eine pure Angst vor einer rapiden Ausbreitung muss nicht unbedingt sein. Weltweit gab es bisher 500 Fälle und die Sterblichkeitsrate belief sich hier auf 50 Prozent.
Bei einer Pandemie drohen weltweit Millionen Todesopfer, die sogar im Extremfall schlimmer werden könnte wie die Spanische Grippe vor 100 Jahren.
Die Forscher müssen in jedem Fall handeln und einen Impfstoff gegen Nipah entwickeln, um bei einem eventuellen massenweisen Ausbruch richtig gewappnet zu sein.
Nipah – Das gefährlichste Virus der Welt:
Entwarnung
Zumindest machen positive Tweets auf Twitter die Runde, dass sich die Lage wohl verbessert hat. Nachdem es aber 45 Tage bis zu einem Ausbruch dauern kann, sollten wir nichts überstürzen…
Deadly #Nipah virus finally contained & last of two positive cases have fully recovered: #Kerala Health Minister K.K. Shailaja#NipahVirus pic.twitter.com/omAqM5CEEL
— APN NEWS (@apnnewsindia) June 11, 2018