Hilfe! Mücken verbreiten West-Nil-Virus in Nordostitalien

Du fährst gerne nach Jesolo und Caorle ans Meer und genießt Italien pur? Wir auch, aber jetzt wird’s gefährlich: Der West-Nil-Virus verbreitet sich wie wild in Nordostitalien!

Die Gemeine Steckmücke überträgt den Virus ganz einfach und ist nicht mehr zu bremsen. Bei uns lernst du, woher der Virus kommst und wie du ihm die Stange hältst.

Bereits zwei Opfer auf der Todesliste

Bis dato wurden schon 19 Fälle des West-Nil-Virus nachgewiesen. Er hat in den vergangenen Tagen bereits zwei Opfer gefordert: Ein 86-jähriger Mann in Verona und ein 77-Jähriger mit chronischer Herzkrankheit in Ferrara haben die Infektion nicht überlebt. Es ist also Vorsicht angesagt! „Und sollte jemand nach dem Urlaub Fieber bekommen, bitte sofort zum Hausarzt“, so Dr. Elke Maria Erne, Chefärztin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Bozner Spital.

Schluss mit Urlaub am Meer?

Erne beruhigt aber die Panikmacher: „Beim allergrößten Teil der Menschen, die von einer infizierten Mücke gestochen werden, treten überhaupt keine Symptome auf. Bei rund 20 Prozent äußert sich eine Infektion mit grippeähnlichen Symptomen mit Fieber bis zu 39 Grad, Gliederschmerzen und Müdigkeit. Das wichtigste Symptom ist das Fieber.“

Vor allem Kids nehmen den Virus auf die leichte Schulter. Problematisch wird es eher bei älteren Menschen oder Leuten mit chronischen Krankheiten oder Tumoren. „Aber schwere Krankheitsverläufe nach einer West-Nil-Virus-Infektion machen weniger als einen Prozent der Fälle aus“, so Erne.

Böse Vögel und fiese Stechmücken

Wie findet der Virus überhaupt seinen Weg zu uns? Die Gemeine Steckmücke ist schuld! Oder besser gesagt: die Vögel. „Sticht eine Mücke einen infizierten Vogel und anschließend einen Menschen, überträgt sie den Virus. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich“, berichtet die Ärztin.

Was aber zu einem echten Problem wird, sind die Blutspenden. Warst du erst gerade an der Adria musst du mindestens vier Wochen warten, bis du wieder Blut abpumpen kannst. Ansonsten bewegst du dich auf dünnem Eis!

Vorbeugung ist die halbe Miete


Prävention ist also super wichtig  und das ist gar nicht so schwer. Trage helle Kleidung mit langen Ärmeln, montiere Mückennetze und nutze Mückenspray so oft wie möglich. Das ist alles. Fast vergessen: Vielleicht solltest du nicht gerade in den wildesten Sumpfgebieten herumstapfen. 

Aber: Wieso machen diese fiesen Mücken zunehmend Probleme? Vor allem wegen unseres altbekannten Klimawandels. „Mehr Wärme heißt mehr Mücken und mehr Mücken heißt, mehr Menschen können infiziert werden. 2017 hatten wir die ersten Virus-Fälle in Venetien Mitte August, heuer schon 3 Wochen früher. Und die infizierten Gebiete weiten sich aus und wandern Richtung Norden“, so die Doktorin. Es lohnt sich also, ein bisschen Kohle in Mückensprays zu investieren und einmal mehr zum Arzt zu rennen.

Video zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=ibu7LtGlSJY

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!