Damit haben wohl die wenigsten gerechnet: Seine eigenen Klimaziele konnte China drei Jahre früher als geplant erreichen, was das Land besonders seiner strengen Umweltpolitik zu verdanken hat!
Im Jahr 2017 reduzierte die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt ihren CO2-Ausstoß eigenen Angaben zufolge um 46 Prozent.
Im Video weiter unten erfährst du mehr über China und wie es mit der Umwelt umgeht.
Chinas Wirtschaft gewinnt an Effizienz
Die chinesische Wirtschaft hat an Effizienz gewonnen, was der Hauptgrund für die gesunkenen Kohlenstoffemissionen ist. Wie das Magazin „The Hill“ schreibt, wird China seinen höchsten CO2-Ausstoß in zwölf Jahren erreichen.
Ihre enormen milliardenschweren Investitionen in erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen behält die Regierung bei. Vor allem die Windkraft, Solarenergie und Elektromobilität stehen im Fokus.
Die Kohlenstoffintensität errechnet sich zum Großteil aus der Menge des CO2-Ausstoßes, die ein Land pro Einheit Wirtschaftswachstum erzeugt.
Das Versprechen bis 2017 ein landesweites Emissionshandelssystem einzurichten, schaffte China leider nicht. Stattdessen einigte sich die Führung des Landes auf ein eingeschränktes Handelssystem mit dem Energiesektor als Schwerpunkt.
Größter Klimakiller der Welt?
China gilt wegen seiner prosperierenden Wirtschaft und trotz seiner Fortschritte im Klimaschutz noch immer als der größte „Klimakiller“ auf dem Globus.
Kritische Stimmen sehen die Einrichtung eines neuen Ministeriums für Umwelt und Ökologie mit Sorge. Das Thema Klimawandel soll auf das geplante Ministerium übertragen werden, doch dies könnte das Land den Kritikern zufolge einen Schritt zurückwerfen.
Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) hatte früher den Klimawandel inne. Jetzt muss eine andere Agentur darin eingearbeitet werden. Dies könnte einen Zeitverlust für China bedeuten.
Mammutaufgabe Emissionshandelsmarkt
Wie Peter Corne, Managing Partner bei der Anwaltskanzlei Dorsey & Whitney aus Shanghai erklärte, sei es eine Mammutaufgabe Chinas Emissionshandelsmarkt einzuführen. Die Kanzlei ist ein Kenner der chinesischen Umweltpolitik.
Es stelle sich die Frage, ob das neue Ministerium kurzfristig dazu in der Lage ist, seine Macht und Status so weit zu erhöhen, dass es schnell die einflussreiche Rolle übernehmen kann, die die NDRC beim Klimawandel hat.
Je schneller dass in Planung befindliche Ministerium seine Machtstellung ausbaut, desto eher könnte Chinas Umwelt im positiven Sinne davon profitieren.
Bei Elektroautos nimmt China bereits eine dominierende Stellung ein. Im Jahr 2017 fuhren rund 800.000 Elektrofahrzeuge und Hybridwagen auf den Straßen, berichtete das Center of Automotive Management (CAM) in einer Studie.
Die Grenze von einer Million Elektroautos wird dieses Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit überschritten, schätzen Experten. Vor allem der starke Smog, der die Städte seit Jahren heimsucht, trägt zum Wandel Chinas zu einem umweltfreundlichen Staat bei. Alte Dieselfahrzeuge werden aus dem Stadtbild bald verschwunden sein.
Der Umweltschutz spielt eine zentrale Rolle, weshalb China seine führende Position im Kampf gegen den Klimawandel ausbauen wird. Die USA hingegen sind seit ihrem Ausstieg aus dem Pariser Klimahandelsabkommen auf einem eher „umweltfeindlichen“ Pfad unterwegs.