Forscher finden ein Material, das CO2 in organische Materie umwandelt

Wir hören einfach nicht auf: Jeden Tag pumpen wir Unmengen an CO2 in die Luft. Wissenschaftler haben jetzt einen coolen Weg gefunden, dem Kohlendioxid den Kampf anzusagen.
Wie das gehen soll?

Wir saugen die CO2-Moleküle aus der Luft, ohne dabei viel Energie zu verbrauchen. Das Material kann dann zu einem Bestandteil für Verpackungen oder Kleidung genutzt werden. Zu schön, um wahr zu sein? Lies weiter!

Die CO2-Challenge der Wissenschaftler

Unsere Luft ist voll von CO2 und wenn wir so weiter machen, sieht es schwarz aus. Die Forscher überlegen schon lange, wie sie das CO2 aus der Luft kriegen. Bisher kam zwar schon die Idee auf, die CO2-Moleküle einzufangen, aber die tiefe Reaktivität von CO2 hat das Ganze schwierig gemacht. Dadurch konnten die Moleküle nur mit hohem Energieaufwand eingefangen werden. So waren die Vorteile der Arbeit gleich wieder zunichtegemacht. Jetzt sind die Wissenschaftler aber endlich fündig geworden.

Polymer heißt das Zauberwort

Das poröse Koordinationspolymer (PCP) besteht aus Zinkmetallionen. Diese Ionen sind in der Lage, CO2-Moleküle selektiv einzufangen. Sie sind dabei zehnmal effizienter als alle andere Arten von Polymer. Damit aber noch nicht genug! Das Material ist auch noch wiederverwendbar.
Der Materialchemiker Ken-ichi Otake von der Kyoto University in Japan bringt es auf den Punkt: „Wir haben erfolgreich ein poröses Material entwickelt, das eine hohe Affinität zu CO2-Molekülen hat und es schnell und effektiv in nützliche organische Materialien umwandeln kann.“
Wie du siehst: PCP könnte der Schlüssel zum Glück sein!

Wie funktioniert PCP?

PCP kann Größe und Form eines Moleküls erkennen. Nähert es sich einem CO2-Molekül, dreht sich die Struktur und ordnet sich neu. So wird das Kohlendioxid im Material von PCP eingeschlossen.
Sobald das PCP seine CO2-saugende Funktion erfüllt hat, kann es als organisches Polymer wiederverwendet oder recycelt werden. Organische Polymere können zu Polyurethan verarbeitet werden, das in Kleidung, Verpackungen, Haushaltsgeräten und vielen anderen Bereichen gebraucht wird.

Viele Forschungen zu CO2: Wir sind optimistisch!

Das Thema Kohlenstoffspeicherung ist voll im Gange. Wie der Materialchemiker Susumu Kitagawa aus Kyoto erklärt: „Einer der umweltfreundlichsten Ansätze zur CO2-Verwendung ist das Recycling des Kohlendioxids in hochwertige Chemikalien.“ Es sind enorm viele Wissenschaftler an diesem Thema dran.

Hier zwei weitere Beispiele:

  • Anfang des Jahres stellten die Wissenschaftler der RMIT University in Australien eine Möglichkeit vor, CO2 mittels einer chemischen Reaktion mit dem Material Cer wieder in Kohle umzuwandeln.
  • Ein Forscherteam der Rice University in den USA hat ein Gerät zur Umwandlung von CO2 in flüssigen Kraftstoff entwickelt. Dabei ist Wismut der Hauptbestandteil und Ameisensäure das Ergebnis.

Trotz all der Forschung ist klar, dass wir unseren CO2-Ausstoß reduzieren müssen. Ansonsten sieht es für unsere schöne Mutter Erde schlecht aus.

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!