Mysteriöses Signal deutet auf ein neues Sternensystem hin

Ein Team von Wissenschaftlern beobachtete den Himmel über zwei Monate hinweg. Plötzlich fiel ihnen etwas Seltsames auf: Das Licht eines bisher unbekannten Objekts hatte sich innerhalb von drei Wochen um den Faktor drei verstärkt. Die Forscher standen vor einem Rätsel und fragten sich: Was ist das?

Rätsel gelöst: Es sind zwei Sterne, die sich gegenseitig umkreisen – und zwar in unserer eigenen Galaxie!

Das Zwei-Sternen-System ist erst der Anfang

Fasziniert beobachteten die Wissenschaftler das Objekt aus verschiedenen Teleskopen. Sie entdeckten, dass das Doppelsternsystem tatsächlich da war und nannten es „MKT J170456.2-482100“. Was ihnen noch fehlte: Die Erklärung, wieso die zwei Sterne überhaupt da sind. Es ist die erste Entdeckung einer transienten Quelle. So nennt sich ein Objekt, das nicht konstant ist, sondern entweder seine Helligkeit stark verändert oder sich komplett ein- und ausschaltet. Es wird vermutet, dass dieses Doppelsternsystem nur ein minimaler Teil von sehr vielen unentdeckten Transienten ist.

Ein Vergleich muss her

1.800 Lichtjahre von der Erde entfernt, befindet sich ein ähnlicher Stern namens TYC 8332-2529-1. Die optischen Teleskope haben seine Daten über 18 Jahre aufgezeichnet. Er war ein echter Riese: 2.5 Mal so groß wie die Sonne! Gaben die Aufzeichnungen Aufschluss? Ja!

Die Helligkeit des Sterns verändert sich immer im Zeitraum von 21 Tagen. Das Team vermutet, dass der Stern ein Magnetfeld hat und dass er alle 21 Tage einen sehr viel kleineren Begleitstern (circa 1.5 Mal die Masse der Sonne) umkreist. Wer aber ist dieser kleine Begleiter? Es wird vermutet, dass es sich um einen weißen Zwerg handelt – ein kalter Stern. Dafür ist er aber fast zu groß.

Dem Rätsel auf der Spur

Es gibt bisher zwei Erklärungen, die wir bereits in unserem Sonnensystem erlebt haben:

  • Das Funkfeuer selbst könnte durch die magnetische Aktivität des Riesensterns verursacht werden, ähnlich wie Sonneneruptionen. Solche Leuchtfeuer werden jedoch meist an Zwergsternen und nicht an Riesensternen beobachtet.
  • Es handelt sich um einen Riesenstern und einen sonnenähnlichen Stern. Die magnetische Aktivität des Riesensterns führt dann zum Leuchten. Kluge Theorie, aber es passt nicht ganz, weil der Begleiter keine Merkmale für einen sonnenähnlichen Stern hat.

Wie du siehst: Keine der beiden ist die perfekte Lösung für das Spektakel mit der Helligkeit. Was geht da wirklich ab?

Ben Stappers, Hauptforscher des Teams, erklärt, dass die Eigenschaften des Systems nicht leicht in unser aktuelles Wissen über Sterne hineinpassen. Es könnte eine völlig neue Sternkategorie sein.

Kann es sich sogar um ein System handeln, wo ein radioabfackelnder Riesenstern einen Neutronenstern (dichte Überreste einer Sternexplosion) oder ein Schwarzes Loch umkreist? Das wäre ein neuer Durchbruch für unsere Wissenschaft!
Uns bleibt nur eins übrig: Abwarten, Tee trinken und weiter beobachten.

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!