Wahnsinn! Das kleinste Ozonloch seit Beginn der Messungen!

Seit über 30 Jahren sorgen sich Forscher um das Ozonloch über der Antarktis.

Jetzt gaben die NASA und die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) jedoch bekannt: das Ozonloch ist so klein wie zuletzt in den 80igern.

Zu früh gefreut?

Sicher ist die Reduzierung von ozonschädigenden Stoffen ein wichtiger Schritt, um den weiteren Abbau der Ozonschicht zu verringern. Die Behörden warnten jedoch, dass die diesjährige Verkleinerung des Ozonloches nicht bedeutet, dass wir das Problem gelöst haben. Wissenschaftler führen stattdessen das verringerte Ozonloch auf ungewöhnlich geringe Temperaturen in der Stratosphäre zurück.

Ungewöhnlich aber nicht unerwartet

Laut Angaben der NASA und der NOAA erreichte das Ozonloch seine maximale Ausdehnung von 16,4 Millionen Quadratkilometer Anfang September. Danach schrumpfte es im Laufe des restlichen Septembers und Oktober auf ein Rekordtief von weniger als 10 Millionen Quadratkilometer.

In Jahren mit normalen Wetterbedingungen wächst das Ozonloch auf rund 12,8 Millionen Quadratkilometer an, so hieß es in der Pressemitteilung. Ähnliche Wetterbedingungen führten bereits 1988 und 2002 zu diesem Phänomen. Es sei ein seltenes Ereignis, dass die Atmosphärenwissenschaftler noch zu verstehen versuchen.

Warum ist die Ozonschicht so wichtig?

  • Ozon ist ein hochreaktives Molekül bestehend aus drei Sauerstoffatomen, das in der Natur in geringen Mengen vorkommt
  • In der Stratosphäre – die sich 11 bis 50 Kilometer über der Oberfläche befindet – dient die Ozonschicht als eine Art Sonnenschutz, der die Erde vor 98% der schädlicher UV-Strahlung schützt
  • Strahlung, die bekanntlich Hautkrebs verursacht, das Immunsystem unterdrückt und auch Pflanzen schädigen kann
  • Gäbe es keine Ozonschicht mehr, wäre das Überleben auf der Erde nicht möglich.

Historischer Kontext

Das Ozon in der Antarktis nahm erstmals in den 70igern langsam und Anfang der der 80iger dann rasant ab. Darauf folgte ein internationales Abkommen zur Regelung von Chemikalien, die zum Abbau der Ozonschicht führen. Der atmosphärische Gehalt an synthetischen, ozonschädigenden Stoffen stieg jedoch bis zum Jahr 2000 stetig an. Dieser Wert geht nun zwar langsam zurück, er ist jedoch noch hoch genug um einen deutlichen Ozonverlust zu verursachen.

Insbesondere zur Kühlung verwendete Chemikalien wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FKW) wirken sich schädlich auf die Ozonmoleküle aus und haben zu dem eine atmosphärische Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Daher erwarten Wissenschaftler, dass sich das Ozon in der Antarktis erst um 2070 wieder auf das Niveau von 1980 erholt.