Es gibt nur das, was du siehst? Definitiv nicht! In unserem Universum besteht mehr als 85 Prozent der Materie aus einer unsichtbaren Substanz, die wir „dunkle Materie“ nennen und eine eigene Struktur bildet. Sie ist uns völlig unbekannt.
Genauso unbekannt sind auch die sogenannten Baryonen, die ein leuchtendes Netz im All bilden. Es gibt also noch einiges an Rätseln zu lösen! Mit einer neuen Studie decken wir die Geheimnisse unserer Galaxie langsam auf.
Das kosmische Netz: Baryonen und dunkle Materie
Baryonen sind Teilchen, die das Licht emittieren oder absorbieren. Es wird angenommen, dass sie sich durch unser ganzes Universum ziehen und ein für uns unsichtbares Netz bilden. 60 Prozent des Wasserstoffs, der aus dem Urknall entstanden ist, soll in diesem leuchtenden Netz gebunden sein. Wie du bereits erahnen kannst: Wenn das Netz unsichtbar ist, so ist es für uns nur schwer fassbar.
Das ist aber noch nicht alles. Kosmologen glauben sogar, dass es noch ein zweites Netz gibt. Dieses besteht aus dunkler Materie und da wir die dunkle Materie bisher nicht erkennen konnten, ist auch sie für uns ein Mysterium. Weil dunkle Materie kein Licht abgibt, ist sie mit herkömmlichen Teleskopen nicht erkennbar.
Neue Studie – neue Chance: Kartierung von Galaxien
Wir sind auf der Suche nach dem kosmischen Netz, wie aber finden wir es? Eine neue Studie hat es geschafft, das Gas auf eine völlig revolutionäre Art und Weise zu identifizieren. So kann es in einer zweidimensionalen Darstellung erfasst werden.
Die neue Studie ebnet also den Weg für eine systematische, zweidimensionale Kartierung von Gasfilamenten (große Ansammlungen von Materie). Was uns das bringt? Wir können sternförmige Galaxien erfassen und sogar den SSA22 erkennen. Dabei handelt es sich um einen Haufen von Galaxien, dessen Licht etwa 12 Milliarden Jahren gebraucht hat, um uns zu erreichen. Wir erhaschen also einen Blick in die Vergangenheit unseres gesamten Weltalls: Spannend!
Bis 2050 haben wir den Durchblick
- Eine Mission für 2050 ist es, das vom Urknall übrig gebliebene Licht als „Hintergrundlicht“ zu verwenden
- es soll nach feinen Abdrücken gesucht werden, die das kosmische Netz hinterlässt bzw. hinterlassen hat
- So können wir mit etwas Glück die Struktur des kosmischen Netzes enthüllen
- Mit noch etwas mehr Glück können wir vielleicht sogar die verborgene Struktur der dunklen Materie aufdecken und ihre mysteriöse Natur verstehen.