Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler AG erprobt derzeit das Brennstoffzellen-Wohnmobil Mercedes Concept Sprinter F-Cell.
Das Wohnmobil ist eine Konzeptstudie und soll bald auf den Markt kommen. Im Video siehst du das Wasserstoff-Wohnmobil in einer Probefahrt.
Was bietet der Mercedes Concept Sprinter F-Cell?
Der Mercedes Concept Sprinter F-Cell nutzt die Wasserstofftechnik des SUV GLC F-Cell, der auf der IAA 2017 in Frankfurt für Aufsehen sorgte. Vom GLC stammt der Antriebsstrang für das Wasserstoff-Wohnmobil.
Der Elektromotor befindet sich an der Hinterachse und hat 147 kW, also umgerechnet 200 PS Leistung. Seine Energie bezieht der Motor von einer aus 412 Zellen bestehende Brennstoffzelle mit 75 kW Kapazität.
In drei Tanks werden maximal 4,5 Kilogramm Wasserstoff gespeichert und sollen für rund 300 Kilometer Distanz reichen. Der Verbrauch liegt damit bei 1,5 Kilogramm pro 100 gefahrenen 100 Kilometern.
Optional soll es einen vierten Tank geben, der die Reichweite um 200 Kilometer auf 500 Kilometer erhöht. Wie Daimler berichtet, wird der Mercedes Concept Sprinter F-Cell mit den zwei genannten Reichweiten auf den Markt kommen.
Wasserstoff-Variante eines Plug-In-Hybriden
Das Brennstoffzellen-Wohnmobil ist die Wasserstoff-Variante von einem Plug-In-Hybriden. Hier wird in einem Akku mit 9,2 Kilowattstunden Kapazität eine Reichweite von 30 Kilometern gespeichert. Der Akku dient außerdem dazu, Leistungsspitzen des Elektromotors auszugleichen, damit die Brennstoffzellen ihre vollen Effizienz ausschöpfen können.
Ist keine Wasserstoff-Tanke in der Nähe, dann kannst mit deinem Mercedes Concept Sprinter F-Cell dennoch fahren. Die Zahl der H2-Tankstellen ist mit aktuell 43 echt mager und soll 2019 immerhin auf 100 steigen.
Sprinter in zahlreichen Varianten
Seinen Mercedes Concept Sprinter F-Cell möchte Daimler in zahlreichen Varianten mit Privatkunden und Gewerbekunden als Zielgruppen anbieten. Der Brennstoffzellen-Sprinter soll eine hohe Nutzlast tragen können.
Auf lange Sicht werden Käufer sehr wahrscheinlich zwischen zwei Ausführungen für Kurzstrecken und Langstrecken wählen können. Über den Preis und genauen Termin der Markteinführung des neuen Sprinters schweigt der Autohersteller.
Basierend auf der verwendeten Wasserstoff-Technologie wird der Brennstoffzellen-Sprinter nicht sonderlich günstig sein. In Deutschland spielt die Brennstoffzelle zur Zeit eine eher untergeordnete Rolle, auch wenn fast alle deutschen Autohersteller am Wasserstoffantrieb forschen.
Immerhin fährt seit Mitte September 2018 mit dem „Coradia iLint“ der erste Brennstoffzellenzug in Deutschland. Er bedient die Städte Bremervörde, Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude in Niedersachsen. Der Brennstoffzelle gehört wegen ihrer Vorteile gegenüber klassischen Lithium-Ionen-Akkus die Zukunft.