Erster Brennstoffzellenzug rollt durch Deutschland ab 2022

Der Brennstoffzellenantrieb führte in Deutschland bisher ein Nischendasein. Dies wird sich in Zukunft ändern. Mit dem Brennstoffzellen-Zug Coradia iLint, der ab 2022 im Taunus unterwegs sein wird, könnte ein Trend ausgelöst werden.

In wenigen Jahren könnten auf weiteren Bahnstrecken in unserem Land moderner Elektrozüge mit Brennstoffzellenantrieb fahren. Wie der umweltfreundliche Elektrozug funktioniert, erfährst du in diesem Artikel und am Ende gibt es als Bonus noch Video zum Brennstoffzellenzug.

Brennstoffzellen-Zug Coradia iLint

Der Coradia iLint ist ein innovativer Regionalzug, der mit einer Ladung Wasserstoff eine Distanz von 1.000 km zurücklegen und bis zu 140 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen kann.

Die Batterien im Zug dienen als Zwischenspeicher für den Strom, der vom Coradia iLint selbst generiert wird. Als zweite Eigenschaft wird die Bremsenergie durch die Batterien zurückgewonnen.

Seinen Wasserstoff erhält die Regionalbahn im Industriepark Höchst, wo er als Koppelprodukt erzeugt wird und Tankstellen-Konzept befindet sich in Planung.

Laut Dr. Joachim Kreysing, dem Geschäftsführer von Infraserv Höchst ist die Brennstoffzellen-, und Wasserstofftechnologie ein interessantes Thema. Der Industriepark Höchst ist hierfür aufgrund der schon vorhandenen Wasserstoffinfrastruktur der optimale Standort.

Alstom Coradia iLint Cockpit

Ab 2022 im Taunusnetz im Einsatz

Eine Ausschreibung über den Einsatz von bis zu 26 abgasfreien Fahrzeugen hat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) gestartet, die ab Ende 2022 im Taunusnetz fahren sollen.

Laut Prof. Knut Ringat, der Geschäftsführer des RMV ist, sei der Einsatz von Brennstoffzellenzügen auf der Taunusstrecke ein wichtiger Schritt zu einem umweltfreundlichen und leisen Nahverkehr.

In Frage kommen den Angaben zufolge vor allem die regionalen Zugstrecken RB11, RB12, RB15 und RB16. Im Taunusnetz führte der Coradia iLint eine Probefart durch, bei dem rund 150 Personen zugegen waren. Der Zug wurde von Alstom entwickelt und ist die weltweit erste brennstoffzellenbetriebene Regionalbahn.

Toyota Sora

Brennstoffzellen-Bus Toyota Sora

Die Schadstoffbelastung in den Städten soll sinken und in diesen Zusammenhang vor allem Elektrobusse eingesetzt werden. Der Toyota Sora ist ein neuer Brennstoffzellen-Bus, dessen Modellbezeichnung für „Sky, Ocean, River and Air“ steht und somit dem naturgegebenen Wasserkreislauf entspricht.

Die Brennstoffzelle erzeugt kombiniert aus Sauerstoff und Wasserstoff die für den Elektrobus erforderlichen Strom. Die zeitintensive Aufladung von Akkus entfällt und der Wasserstoff wird in einem Drucktank mitgeführt.

Der Toyota Sora produziert bis auf Wasserdampf weder Kohlendioxid (CO2), noch Rußpartikel und keine anderen Schadstoffe. Der elektrische Antrieb arbeitet stufenlos und resultiert in einem höheren Komfort für die Fahrgäste. Zum Beispiel sind die Bremsvorgänger nach einem Stopp sanfter.

Zum Preis des Toyota Sora hüllt sich der japanische Autokonzern ins Schweigen. Ein Elektrobus wie ihn der Fernbusanbieter plant einzusetzen, kostet rund 700.000 Euro und ein Brennstoffzellenbus dürfte erheblich teurer sein.

Die Reichweite beläuft sich im städtischen Verkehr auf rund 200 Kilometer und als Batterie dient ein Nickel-Metallhybrid-Akku, der sich im Hybridauto Toyota Prius seit langer Zeit bewährt. Im Ballungszentrum Tokios sollen bis zum Olympiajahr 2020 über hundert Toyota Sora Elektrobusse unterwegs sein.

Vorteile Brennstoffzelle

Der größte Vorteil der Brennstoffzelle beim Einsatz in Fahrzeugen wie dem beliebten Toyota Prius ist die Zeitersparnis. Der Toyota Sora ist bereits nach nur zehn Minuten vollständig betankt und sofort wieder einsatzbereit.

Der Brennstoffzellenantrieb kann bezüglich seiner Reichweite durch Erhöhung der Anzahl der Wasserstofftanks einfach nach oben skaliert werden.

Beim klassischen Elektromotor hingegen setzt die Akkutechnik ihre Grenzen in Form limitierter Reichweite und langer Akkuladezeit. Für einen echten Erfolg der Brennstoffzelle und der Elektroautos ist ein bundesweites Tankstellennetz erforderlich.

Brennstoffzellen-Zug Alstom Coradia iLint einfach erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=5t0bt3P5tGk

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.