LiteFCBike Brennstoffzelle für jedes Fahrrad als Upgrade

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE arbeitet mit “LiteFCBike” an einem innovativen Brennstoffzellensystem für jedes Fahrrad.

Es lässt sich an alle Drahtesel montieren und nutzt das Antriebskonzept Conodrive als Grundlage. Mit dem System verwandelt sich dein Rennrad in ein Pedelec!

Schau dir im Video ein Brennstoffzellen-Fahrrad in Aktion an.

Was bietet das LiteFCBike Brennstoffzellensystem?

Das Brennstoffzellensystem LiteFCBike besteht aus zwei Brennstoffzellenstacks mit offener Kathode statt eines für Normalos unpraktischen Wasserstofftanks. Betankt wird der Akku mit einfach erhältlichen Metallhybrid-Kartuschen, die du mittels eines Klein-Elektrolyseurs eigenhändig neu betanken kannst.

Bei einem Lastenrad ist den Angaben der Forscher zufolge ein Drucktank denkbar, da mit diesem mehr Reichweite und flotte Betankungszeiten möglich sind. Die Kompaktheit und Gewicht spielte bei den Brennstoffstapeln eine entscheidende Rolle, weshalb sich das Fraunhofer-Institut ISE dazu entschied, offene Kathoden zu verwenden, die keine Wasserkühlung benötigen und lüftgekühlt werden.

Die Ventile und Druckreduzierer haben die Forscher auf Miniatur-Größe verkleinert. Alle Bauteile sind praktisch über ein handliches Fluidik-Modul miteinander verbunden. Rohre und Verbinder konnten draußen bleiben.

Starke Leistung

Die elektrische Leistung der Brennstoffzellen im “LiteFCBike” betragen rund 70 W, die den Pufferakku nachladen. Wie bei Pedelecs üblich lassen sich dann 250 W Leistung in Unterstützungsphasen nutzen. Zwei Lüfter ziehen Umgebungsluft ins System und leiten sie durch den Brennstoffzellenstapel.

Die Metallhybridspeicher werden mittels der warmen und feuchten Abluft erwärmt, die als Ergebnis Wasserstoff erzeugen. Gerade einmal 3,3 Kilogramm wiegt das Brennstoffzellensystem und mit bis zu 30 Bar Druck sind die Dutzend Kartuschen im Eiltempo betankt.

Antriebssystem Conodrive

Als Basis für ihr “LiteFCBike”-Brennstoffzellenakku kommt das Antriebssystem Conodrive des gleichnamigen StartUps aus Mainz zum Einsatz. Dein mit einem Conodrive ausgerüstetes Fahrrad lässt sich ganz normal fahren, weil der Zusatzantrieb zwischen Sattelstrebe und Gepäckträger verbaut ist.

Der Motor hat einen beeindruckenden Wirkungsgrad von 93 Prozent und bei Abfahrten oder Bremsvorgängen wird der Lithium-Eisen-Phosphat-Akku wieder aufgeladen. Voll aufgeladen bringt dich dein Drahtesel satte 120 km weit. Die Leistung dieser Energierückgewinnung liegt bei 30 Prozent. Normal sind 5 bis 8 Prozent.

Selbst Laien können den Conodrive kinderleicht am Rad mittels zweier für die Gepäckträgermontage gedachte Punkte montieren. Im Gepäckträger des Systems befinden sich der Akku und Motor. Auf dem Lenkerdisplay werden alle Akkudaten wie die Stromspannung, effektive Leistung und Kapazität angezeigt.

 

Brennstoffzelle ist zukunftsweisend

Der Brennstoffzelle gehört die Zukunft, denn sie hat gegenüber den Lithium-Ionen-Akkus entscheidende Vorteile. Hier sind nur die kurze Betankungszeit, hohe Reichweite und Umweltfreundlichkeit drei Punkte, die für diese Technologie sprechen.

Leider spielt die Brennstoffzellenforschung für die Bundesregierung kaum eine Rolle und dementsprechend sind die staatlichen Fördersummen überschaubar. Immerhin fahren bald Brennstoffzüge in einigen Regionen, es werden Wasserstoffautos getestet und auf der CES 2019 feierte das H2 Bike Alpha Brennstoffzellen-Fahrrad seine Premiere.

Lastenfahrrad mit Wasserstoffantrieb

 

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.