So viel Wasser verbraucht deine Ernährung

Unsere Ernährung hat große Auswirkungen auf die Umwelt. Treibhausemissionen sind in aller Munde, aber hast du dir schon mal überlegt, wie viel Wasser deine Lieblingssnacks verschlingen?

Lies weiter und du wirst vielleicht noch so richtig überrascht werden – vielleicht sogar positiv!

Australien wird auf die Probe gestellt

Eine neue Studie hat die Ernährung etwas genauer unter die Lupe genommen: 9.341 Australier und mehr als 5.000 Lebensmittel wurden auf deren Wassermenge getestet.

Der Fußabdruck der Wasserknappheit setzt sich so zusammen: Anzahl Liter Wasserverbrauch multipliziert mit der Gewichtung. Diese hängt davon ab, ob die Wasserknappheit an der Quelle höher oder niedriger ist als im weltweiten Durchschnitt.
Was dabei herauskam: Ein Normalo-Australier verbraucht 362 Liter Wasser pro Tag. Frauen etwas weniger als Männer und Erwachsene über 71 Jahren etwas weniger als jüngere. Dabei stellt sich die große Frage: Welches Produkt verursacht die größte Wasserknappheit?

Überraschung: Mandeln und Aprikosen stehen zuoberst auf der Liste

Mandeln waren mit 3.448 Liter pro Kilogramm die Spitzenreiter. Dicht gefolgt von getrockneten Aprikosen mit 3.363 Liter pro Kilogramm und Frühstückzerealien aus Puffreis, die 1.464 Liter pro Kilogramm auf den Wasserzähler brachten. Demgegenüber sind eingeweichte Kichererbsen mit nur rund 6 Liter pro Kilogramm am Ende der Liste zu finden. Auch Vollkornbrot mit 11 Liter pro Kilogramm und Hafer mit 23 Liter pro Kilogramm sind keine Wasser-Zerstörer.

Alles in allem machen beliebige, industrielle Lebensmittel und Getränke wie Kuchen, Kekse, Alkohol und gesüßte Getränke 25 Prozent des Fußabdrucks aus. Ein Glas Wein zum Beispiel verbraucht 41 Liter Wasser und eine kleine Tafel Schokolade 21 Liter. Diese Lebensmittel knallen uns also nicht nur Fett auf die Rippen, sondern machen auch ganze 30 Prozent der Treibhausgasemissionen in Australien aus.

Obst war ebenfalls hoch im Kurs, aber da Früchte und ungesüßte Säfte für eine gesunde Ernährung wichtig sind, kann daran nicht viel gerüttelt werden. Die drittplatzierte Gruppe sind Milchprodukte und Alternativen aus Soja, Reis und Nüssen. Darauf folgen Brot und Getreide auf Platz vier. Erst jetzt – an fünfter Stelle – steht rotes Fleisch. Weniger als vier Prozent des gesamten Fußabdrucks der Wasserknappheit gehen auf Rind- und Lammfleisch zurück.

Wasserknappheit: Was kannst du tun?

Es überrascht nicht, dass sicherlich verarbeite Lebensmittel meiden sollst. So rettest du das Wasser, die Luft, aber auch dein Gewicht. Alles in allem auf gesündere und natürlichere Lebensmittel zu setzen, ist schon einmal eine gute Idee.
Neben dieser einfachen Maßnahme, ist es nicht ganz so simpel, allgemeine Tipps zu geben. Es ist nämlich aufgefallen, dass innerhalb der Nahrungsmittelgruppe der Wasserverbrauch extrem unterschiedlich ist.

Du magst Beispiele?

  • Ein Kilo Äpfel benötigt 700 Liter Wasser!
  • Ein Glas Orangensaft stolze 100 Liter!
  • Zwei Scheiben Vollkornbrot verbrauchen einen Liter Wasser
  • Eine Tasse gekochter Reis hingegen ganze 124 Liter.

Was für enorme Unterschiede!

Du bist jetzt vollkommen verwirrt? Das verstehen wir! Die Wasserknappheit geht vor allem auf die Art der Produktion zurück. Unterschiedliche Anbaumethoden und Bewässerungsarten machen schon lokal einen riesigen Unterschied im Wasserverbrauch.
Was du aber sicher ist: Je mehr ein Lebensmittel verarbeitet wird, umso mehr Wasser wird benötigt. Wenn du also selbst etwas machen willst, dann fang doch einfach mal damit an, regional einzukaufen und daraus selbst etwas Leckeres zu zaubern – da braucht es auch keine verarbeitete Tiefkühlpizza mehr.

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!