Weltraumkost hat bis heute noch nicht den besten Ruf. Neue Technologien revolutionieren aber die Art und Weise, wie Astronauten mampfen. Während die ersten Astronauten ihre Mahlzeiten aus zahnpastaähnlichen Tuben drückten, verputzen die heutigen Astronauten Eis und frischem Obst.
Jetzt legen die Forscher noch einen drauf: Steaks aus dem Labor!
Was essen Astronauten?
Obwohl die Weltraumforscher heutzutage schon alles mögliche mit ins All bringen und sogar flüssiges Salz zum Würzen haben, gibt es Grenzen. Nicht alle Lebensmittel können der Schwerelosigkeit standhalten. Ein Beispiel?
Alles, was Krümel produzieren kann, gilt als gefährlich, weil Lebensmittelpartikel die elektrischen Systeme oder Luftfilter eines Raumschiffs verstopfen können. Zudem müssen die Lebensmittel für einen längeren Zeitraum haltbar sein für den Fall, dass der Nachschub nicht kommt.
Fleisch aus dem 3D-Drucker direkt an Bord
Verschiedene Unternehmen haben das Ziel, die Lebensmittel direkt an Bord der Raumfahrzeuge anzubauen. Ende September schaffte es das israelische Start up Aleph Farms doch tatsächlich, dass Fleisch im Weltraum mithilfe eines 3D-Druckers wachsen konnte. Wie das geht?
- Die Zellen einer Kuh werden mit einer Biopsie entnommen und dann in eine Brühe von Nährstoffen gegeben, die das Innenleben einer Kuh simulieren.
- So wachsen ganz dünne Steaks heran.
- Die Tester sagen zwar, dass der Geschmack noch verbessert werden kann, aber es dem traditionellen Rindfleisch doch schon ähnelt!
- Das Ziel dabei ist, eine Proteinquelle für Weltraummissionen und erste Kolonien auf Mond und Mars zu schaffen.
Didier Toubia, CEO und Mitbegründer von Aleph, ist stolz: „Wir sind das einzige Unternehmen, das in der Lage ist, Fleisch herzustellen, das Muskelfasern und Blutgefäße umfasst – alle Komponenten, die für die notwendige Struktur und Verbindung des Gewebes sorgen.“
Fleisch ist aber nicht das erste Nahrungsmittel, dass künstlich im Weltraum angebaut wird. Im Jahr 2015 bauten Astronauten auf der Internationalen Raumstation Römer Salat an.
Die NASA entwickelt nun einen „Weltraumgarten“, wo Salat, Erdbeeren, Karotten und Kartoffeln vor Ort wachsen. Diese geplante Raumstation könnte den Mond umkreisen.
Fleisch kann überall gedruckt werden
Das Experiment hilft aber nicht nur den Astronauten. Es ist ein Zeichen dafür, dass Fleisch überall angebaut werden kann. Es deutet auch darauf hin, dass Unternehmen Fleisch unter extremen Bedingungen auch auf der Erde drucken könnten – insbesondere an Orten, an denen Wasser oder Land knapp ist. Der Anbau von kultiviertem Fleisch verbraucht nämlich zehnmal weniger Wasser und Land als die traditionelle Viehzucht. Gleichzeitig geht es auch noch schneller, weshalb es den Spitznamen „Minutensteak“ bekommen hat.
Gut für uns und gut für den Planeten! Aleph Farms sagt dazu: „Es ist an der Zeit, dass sich Amerikaner und Russen genauso wie Araber und Israelis zusammenschließen und die Klimakrise gemeinsam angehen. Wir teilen alle den gleichen Planeten.“