Die Trendforscher resümieren an jedem Jahresende über die vergangenen Monate, erörtern die Highlights und Flops und bewerten, was in 2018 noch Bestand haben wird – und was nicht. Trends überleben ihr prognostiziertes Haltbarkeitsdatum, dauern an oder verpuffen wieder so schnell wie sie auftauchten.
Davor ist auch das Food-Segment nicht sicher. Da wird prüfend auf das Superfood im M12üsli geschaut und der gerade frisch platzierte Trend des Hot Dog-Upcyclings schon wieder mitunter für tot erklärt.
Damit du 2018 weißt, worauf du dich freuen kannst oder was lieber nicht den Weg in deinen Kühlschrank finden sollte, wirf einen Blick auf die kommenden Food-Trends 2018. Dieses Jahr steht unter dem Motto: „Gesünder, innovativer und weltoffen“.
Blick über den Tellerrand – Levantische Küche
Das heimische Gemüse muss sich warm anziehen. Die Gastroszene hat die abwechslungsreiche Küche des östlichen Mittelmeeres schon länger für sich entdeckt und gibt dem neuen Trend bemerkenswerte Starthilfe.
Supermarktregale werden in diesem Jahr immer mehr Angebote der levantischen Küche anbieten und dich mit Kichererbsen, Hummus, Falafel oder Schakschuka versorgen. Das Gute daran ist, dass die Zubereitung deutlich aufwendiger klingt als sie eigentlich ist.
Wenn du beim nächsten Date punkten willst, wählst du für am besten ein Rezept aus der arabischen Küche. Dabei zeigst du nicht nur Kochkunst, sondern beweist auch die Lust auf Neues, Offenheit für neue Geschmackserlebnisse und Kenntnisse auf neuen kulinarischen Wegen.
Gemüse als Beilage war gestern
Fleischliebhaber aufgepasst! Es wird ein hartes Jahr für alle, die von Steaks, Burgern und gegrilltem Beef nicht genug bekommen können. Was ehemals als Beilage deklariert war, nimmt nun den Großteil deiner vollständigen Mahlzeit ein.
In Zeiten des ökonomischen Wandels, der ungerechten Haltung von Tieren und globalen Preiskämpfen wird Fleisch immer billiger verkauft. Für viele Verbraucher stellt sich nicht nur die Frage, welche Qualität kann so günstige Ware noch bieten, sondern es setzt bei vielen auch den Wandel im Speiseplan in Gang.
War bisher Fleisch der Hauptbestandteil vieler Gerichte, rückt Gemüse in jeglicher Variation in den Vordergrund. Kostengünstig, erschwinglich und deutlich gesünder sollen Speisepläne werden, die Inspiration für neue kulinarische Wege sind. Aber keine Angst: Fleisch verschwindet nicht ganz vom Ernährungsplan, es passt sich nur den neuen Verhältnissen auf dem Teller an.
Fruchtiger Fleischersatz
Für Männer, die sich doch vom Fleischgenuss verabschieden wollen und keine Lust auf Tofu haben, ist der Neuankömmling aus Asien eine fleischlose Alternative: Jackfrucht heißt die neue Entdeckung in der Küche und zählt zu den heißesten Zutaten in der Küche.
Ähnlich wie die bisherige Pulled Pork-Variante wird die Jackfrucht zerfasert auf Burgern, als Salatbeilage oder Sandwiches zu finden sein. Eigentlich ein kompletter Allrounder, der dank seiner Struktur sehr an zartes Fleisch erinnern soll.
Es gibt nichts, wo die neue Alles-Frucht nicht eingesetzt werden könnte: Zum Kochen, auf dem Grill oder pur zum Dessert ist die Jackfrucht universell einsetzbar. Wenn du bisher fleischlose Kost gemieden hast, besteht die Chance, dass sich deine Meinung mit dieser Alternative ändern wird.
Frittieren ohne Ende
Neben den gesunden Aspekten, die 2018 in der Küche Einzug halten werden, werden die kleinen Sünden aber nicht ganz fehlen. Was gesund ist, muss für den innovativen Gaumen nicht gesund bleiben: Frittieren ist das neue Stichwort.
Die Amerikaner haben diesen Trend schon seit langer Zeit für sich erkannt und werfen vom Schokoriegel bis zur Süßkartoffel alles in die Fritteuse. In Europa erobern die Fried Pickles nun die Snacktresen – nicht gesund aber ein verdammt gutes Soul Food!
Die panierten und frittierten Senfgurken sind herzhaft, deftig und kommen mit dem passenden Dip auf den Tisch. Vergesst Zwiebelringe oder Chilischoten! In diesem Jahr punktet die heimische Gurke und grünes Gemüse als cooles Fast Food.
Die Frage nach dem Wo
Neben all den Neuheiten, die jeden guten Vorsatz zum Abnehmen im Keim ersticken, ist nicht nur das Was wichtig, sondern auch die Frage: Woher kommt dein Essen? Regionale Ware und Transparenz nehmen eine immer größere Rolle ein.
Viele Start-Ups und Anbieter, die bereits mit Lieferanten aus den Umgebungen arbeiten, haben die Bedeutung erkannt. Der Verbraucher ist an erkennbaren Lieferwegen interessiert und will wissen, wo sein Essen herkommt. Dabei kommt es nicht unbedingt auf das BIO-Zertifikat an.
Die simplen Werbeversprechen und Schlagworte von Natürlichkeit und Frische ziehen nicht mehr. Essen will erfahren werden, was auch der Grund für die steigende Anzahl an Kochkursen und DIY-Angebote ist. Vor Urban Gardening zu nachhaltiger Ernährung – Essen ist in diesem Jahr weit mehr als reiner Konsum.