Grünere Politik: Amazon-Mitarbeiten fordern von Bezos eine Vorbildfunktion

Wer hätte das gedacht?! Fast 4.500 Mitarbeiter haben einen Brief an den Amazon-CEO Jeff Bezos geschrieben. Du denkst, sie fordern höhere Löhne oder mehr Ferientage? Keineswegs!

Die Mitarbeiter haben globale Ziele: Amazon soll nachhaltige Klimapolitik betreiben – und zwar richtig!

Amazon und Klimagerechtigkeit: Der Gigant kann etwas bewirken!

„Wir haben die Macht, ganze Industrien zu verändern und globales Handeln im Bereich des Klimas in Gang zu bringen“, schreibt die Gruppe von Amazon-Mitarbeitern in ihrem Brief an den CEO und den Vorstand. Da haben sie nicht unrecht! Dies ist der jüngste Schritt einer internen Initiative, die den Ball ins Rollen bewirken könnte. „Amazon hat die Ressourcen und die Größe, um die Fantasie der Welt anzuregen und neu zu definieren, was möglich und notwendig ist, um die Klimakrise zu bewältigen“, schreiben die Mitarbeiter weiter.

Schon wieder bringen sie es voll auf den Punkt! Wer dahinter steckt? Mitarbeiter aus rund 28 Ländern, die von Ingenieuren bis zu Medienprofis reichen. Sie wollen es so weit bringen, dass Amazon eine umfassende Klimastrategie entwickelt und als Paradebeispiel vorangeht. So stehen sie in den Startlöchern, um eine führende Rolle im Klimaschutz zu übernehmen.

Jetzt wird’s konkre – gute Gründe gleich inklusive!

Von Aktionären des Unternehmens bis zu Führungskräften: Eine Gruppe von Mitarbeitern bittet Amazon, Zeitpläne für die Klimapolitik des Unternehmens zu erstellen. Diese sollen das weltweite Ziel unterstützen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren. Nur so kann eine immer gewaltiger werdende Klimakatastrophe verhindert werden. Wieso sollte Amazon das tun? „In unserer Mission, das kundenorientierteste Unternehmen der Erde zu werden, glauben wir, dass unsere Klimaauswirkungen bei allem, was wir tun, im Vordergrund stehen müssen“, argumentieren die Amazon-Mitarbeiter gekonnt mit dem Leitbild der Firma. Konsum und Kapitalismus mal ganz anders – cool!

Der Vorstand von Amazon lässt nicht auf sich warten

Nach Angaben der Mitarbeiter hat der Amazon-Vorstand den Vorschlag nicht abgelehnt. Er wird an der Jahresversammlung im Mai eine Abstimmung der Eigentümer des Unternehmens durchführen. Klingt gut? Nicht ganz so gut leider. Der Vorstand plant, eine Abstimmung gegen den Vorschlag zu empfehlen. Der Vorstand behauptet, dass bereits Maßnahmen fürs Klima bereits in Planung sind. Dazu gehören erneuerbare Energien, Verbesserung von Verpackungen und nachhaltigere Gebäudepraktiken.

Amazon-Mitarbeiter sind noch nicht zufrieden

Die engagierte Klima-Gruppe finde die Bemühungen zwar gut, fordert aber feste Zeitpläne mit ganz spezifischen Zielen. Dazu gehören zum Beispiel die Gesamtemissionen des Unternehmens. Auch die Verwendung von fossilen Brennstoffen soll extrem reduziert und ein konkretes Ziel festgelegt werden.

Die Anzahl der Mitunterzeichner wuchs am Mittwoch nach der Veröffentlichung des Schreibens stetig an. Trotzdem sind es im Verhältnis nicht ganz so viele: Amazon beschäftigt weltweit rund 650.000 Mitarbeiter, was bedeutet, dass die Klima-Gruppe weniger als ein Prozent des Unternehmens ausmacht. Nichtsdestotrotz ist es eine gewaltige Zahl, um Amazon zur Abwechslung einmal öffentlich unter Druck setzen.
„Die Menschen finden ihre Stimme“, sagte Weston Fribley, ein Frontend-Softwareingenieur von Amazon. „Sie fühlen sich ermutigt. Ich freue mich, für ein Unternehmen zu arbeiten, in dem sich all diese Menschen so sehr um die Klimapolitik kümmern und dafür einsetzen.“

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!