OpenBazaar: Shopping in einer dezentralisierten Welt mit Kryptowährungen

Wenn du auf eBay oder Amazon etwas versteigern möchtest, musst du mit vielen Hindernissen rechnen. Hohe Gebühren, Provisionen und Einschränkungen für gewisse Waren sind der Alltag dieser Services. eBay beansprucht zehn Prozent vom Verkaufserlös. Zahlt dein Käufer mit PayPal, verschluckt das Zahlungssystem noch mehr Geld von deinem Gewinn.

Wie jede andere zentralisierte Struktur, sind moderne Online-Marktplätze genauso korrupt, wie die menschliche Natur. Mal wirst du geblockt, weil du etwas verkaufst, was sie nicht wollen. Mal verlieren sie deine Passwörter und deine Daten landen in den Händen der Verbrecher. Und du musst wie sonst üblich den Unternehmen vertrauen. Aber in OpenBazaar gibt es keine Einschränkungen. Da kannst du kaufen und verkaufen, was du nur willst.

Der P2P-Marktplatz

ObenBazar entstand 2014 mit dem Namen „Dark Market“, der auf seine Essenz hinweist. Ein Marktplatz ohne Grenzen, ohne Kotrollen und Limits. Ein feuchter Traum für diejenigen, die sich sonst schon mit Darknet auskennen. Schwarzer Markt ist zwar eine schöne Idee, aber so wirklich benutzerfreundlich war er bisher noch nicht.

Die Kryptowährungen sind auch schon da, warum sie also nicht wie echte „Währung“ nutzen? „Permissionless“ ist das Schlüsselwort der Blockchain-Epoche. Genau so erlaubnisfrei ist ObenBazaar. Der Marktplatz besteht aus einem Peer-to-Peer-Netzwerk, in dem die Nutzer gleichzeitig die Server sind. Ein eigenes Stück Internet! Als Zahlungsmittel werden natürlich nur Kryptos eingesetzt, zurzeit nur Bitcoin, Bitcoin Cash und Zcash.

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Die Zukunft des Shopping

Es sind vier Punkte, die OpenBazaar besser machen als die üblichen Marktplätze. Kein Unternehmen kontrolliert OpenBazaar und du kannst dir sicher sein, dass dir niemand den Zugang sperrt. Ohne Server kann keiner deine Aktivitäten so einfach nachvollziehen. Ohne eine eigene Infrastruktur würde das Unternehmen mit deinen Daten kein Geld machen können, daher ist OpenBazaar für immer kostenlos. Für Zensur ist kein Platz da.

Der Marktplatz ist zwar noch nicht so mit Artikeln gefüllt wie eBay, aber dort findest du immer mehr Sachen, die du sonst im Tante-Emma-Laden kaufen würdest. Und weit darüber hinaus. Von Armbändern, Kugelschreibern, Bio-Zigaretten und Nachhilfe in Mathe, bis zu Bitcoin Mining Hardware, Rechtsberatung, gefälschten Ausweisen und Drogen.

Die Bezahlung mit Kryptowährungen macht das Shopping privater als sonst. Dennoch würde ich dir raten, immer und unbedingt auf deine Privatsphäre zu achten – die IP-Adressen der Geräte sind bei Peer-to-Peer-Anwendungen meistens offengelegt.

Die Ära der Großkonzerne ist am Ende

Auf jeden Fall macht ObenBazaar einen soliden Eindruck. Das Entwicklerteam schraubt begeistert an der App weiter, um noch mehr Funktionalitäten anbieten zu dürfen. Nicht nur Waren, auch Kryptowährungen kann man direkt von anderen Menschen kaufen. Ohne Gebühren und anonym. In der Zukunft möchten die Entwickler Multiwährung-Wallets ermöglichen, damit du wahrhaft frei bist, zu entscheiden, womit du zahlen willst.

Wie jede andere dezentralisierte Struktur, ist ObenBazaar unsterblich und unzerstörbar. Solange es Käufer und Verkäufer gibt, die daran interessiert sind, wird es den Marktplatz geben. Und das Interesse wird in den nächsten Jahren nur steigen. Wer will schon seinen hart erarbeiteten Gewinn mit Großunternehmen teilen?

Oleksandr Zilber

Oleksandr ist ein Verfechter des freien Marktes. Kryptowährungen, Blockchain-Staaten und Anarchie sind seine Leidenschaft. Nachts träumt er von einer besseren Welt. Tagsüber hört er nicht auf darüber zu schreiben.