16 Kleinstkraftwerke werden im Rhein versenkt! Das Unternehmen Strom-Boje Mittelrhein plant mit Strom-Bojen auf dem Rhein umweltfreundliche Energie zu erzeugen.
Die 16 Stromgeneratoren erinnern mit in ihrem Design an Torpedos.
Erfahre im Video interessante Fakten zum Thema Wasserkraft.
Ziel Strom-Boje Mittelrhein
Im Rahmen des Projekts sollen Strombojen über einen Rotor und einem Generator Energie erzeugen. Als Standort für die innovativen Kraftwerke fiel die Wahl auf das Prinzensteiner Fahrwasser, das nicht für die Berufsschifffahrt ausgelegt ist. Die Bojen liegen nach ihrer Installation ein wenig unterhalb des Wasserspiegels und werden den Anwohnern als Energielieferant dienen.
Hundert Haushalte kann eine Boje mit Strom versorgen und 15 bis 20 Bojen können ein Windrad ersetzen. Die jährliche Stromleistung wird sich den Berechnungen zufolge auf rund 400.000 Kilowattstunden belaufen.
Das Unternehmen Aqua Libre aus Österreich liefert im kommenden Monat ein Prototyp der ersten Strom-Boje. Die restlichen 15 Bojen werden in einer Kleinserie gefertigt und anschließend angeliefert. Satte 7 Tonnen bringt eine Strom-Boje auf die Waage!
Stromkabel im Rhein
Die erzeugte Energie wird über am Rheingrund befestigtes Stromkabel zum Ufer an eine Trafoanlage transportiert. In das Stromnetz von Fellen, einem Stadtteil von St. Goar wird durch ein zweites Stromkabel die umweltfreundlich erzeugte Energie eingespeist. Die Kilowattstunde Strom kostet nach Firmenangaben zwölf Cent und liegt damit im oberen Feld der Preisskala.
Die Vorteile der Strom-Bojen liegen Aqua Libre zufolge darin, dass die Bewohner am Mittelrhein nicht mit Baustellen, Staudämmen, Lärm und anderen negativen Dingen konfrontiert würden.
Für die Fische besteht keine Gefahr, weil sich die Propeller in den Bojen nur langsam bewegen. Selbst gegen Treibgut sind die kleinen Wasserkraftwerke resistent, Baumstämme, Schutt oder ähnliches im Fall von Hochwasser einfach über die Bojen hinwegschwimmen kann.
Wartungsarm soll das System ebenfalls sein.
Modell für ganz Deutschland?
Bundesweit könnten Strom-Bojen in Flüssen zur Energiegewinnung installiert werden und Strom-Boje Mittelrhein plant in Zukunft eine Expansion in der Region. Gegründet wurde das Unternehmen vom Inhaber einer Metallfirma, die auch den Spezial-Katamaran als Arbeitsschiff für die Einsätze baute.
Die Bundesregierung hat die Energiewende ein wenig versemmelt, da versäumt wurde, ausreichend Stromtrassen für die Wind-, Solar-, und Wasserkraft zu errichten. Immerhin zeichneten die Erneuerbaren Energien 2018 für knapp 38 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs verantwortlich, berichtete das Umweltbundesamt in seinem Report.