Rekordverdächtiger Sommer 2018: Europa ist am Verwelken und gleichzeitig passieren verrückte Dinge. Anstatt einer Normalo-Nachricht über Whatsapp, tauchen plötzlich Mitteilungen auf Steinen auf.
Was das ist? Warnungen von alten Gesellschaften, die uns zum Durchhalten motivieren. Wie nett von unseren Ahnen!
Hungersteine: Tschechien kommunizierte mit der Zukunft
Du hast keinen Schimmer, was ein „Hungerstein“ ist? Diese Felsbrocken sind aus Tschechien und treten jeweils nach lang anhaltenden Dürren auf. Darauf sind Texte eingeritzt, die über die Dürren erzählen und an zukünftige Zivilisationen gerichtet sind.
Schon 2013 gab es Forscher, die graue Dinger mit philosophischen Worten wie „Wenn du mich siehst, dann weine“, einer Jahreszahl und den Initialen des Autors finden konnten. Damit wollten die Menschen aus früherer Zeit auf die Dürreperioden aufmerksam machen und ihr Mitgefühl für zukünftige Generationen, also uns, zeigen.
Normalerweise liegen sie unterhalb der Wasserlinie der Elbe, die direkt durch die Stadt Děčín im Norden von Tschechien fließt.
Sommer 2018: Die Steine sind back!
Schon lange sind keine dieser „Hungersteine“ mehr aufgetaucht, aber wegen der brütenden Hitze im letzten Sommer, ist der Meeresspiegel extrem gesunken. Der Wasserstand in Europa hat Rekordtiefs erreicht und es wurden neue Felsen mit mystischen Worten freigelegt.
Unter den Hungersteinen kannst du Messages wie „Wenn du diesen Stein wieder siehst, so wirst du weinen, so flach war das Wasser im Jahr 1417“ entdecken. Auf anderen sind Dinge eingemeisselt wie: „Wir haben geweint – Wir haben geweint – Wir haben geweint – Und du wirst weinen.“
A warning from the ancient "Hunger Stones" now reappearing in Europe's Elbe River: Low water levels mean hard times are coming. https://t.co/NyO66fVH9S
— AP Europe (@AP_Europe) August 23, 2018
Gründe sind vielfältig: Hitze, Dürre und nichts zu mampfen
Bedrohliche Dürreperioden könnten schlechte Ernten verursacht haben. Das führte zu krass hohen Preisen und zu wenig Essbarem. Zudem konnten die Schiffe nicht mehr verkehren und für Familien, die am Ufer lebten, bedeutete das schlichtweg das Ende.
Forscher haben gemerkt, dass die Mitteilungen früher sehr negativ waren wie „Wer mich einmal gesehen hat, der hat geweint. Wer mich jetzt sieht, wird weinen“. Die neueren Steine bringen aber auch Hoffnung und geben einen Motivationsschub: „Weine nicht, Mädchen, mach dir keine Sorgen. Wenn es trocken ist, sprüh einfach dein Feld nass.“
Vielleicht solltest auch du mal ein paar Happy-Messages an die Kinder der Zukunft schreiben und ihre Stimmung etwas aufhellen. Wer weiß, wann die nächste Umweltkatastrophe eintritt und da kann man so einen Motivationsschub sicherlich gut gebrauchen!
Bildquelle: Norbert Kaiser/CC-BY-SA-3.0-DE