Guinness, Party und viel Irland: Darum musst du nach Dublin

Glaubt man den unzähligen Legenden und Mythen, die sich um Irland ranken, besteht die Grüne Insel lediglich aus listigen Kobolden, weiten Wiesen, scharfkantigen Felsküsten und Unmengen an Guinness. Alles Vorurteile – bis auf die Sache mit dem weltbekannten Bier.

Irland lag lange im Schatten seines großen Bruders England. Nicht nur geographisch zog die kleine Insel immer den Kürzeren, auch der Coolnessfaktor hinkte stets etwas hinterher. England hatte Oasis, Irland hatte U2. Die Briten behielten ihre Nationalwährung, Irland passte sich dem Euro an. Großbritannien zeigte Klasse mit British Airways, die Iren setzen auf das Sparmodell und RyanAir. Ein Städtetrip nach Dublin beweist jedoch genau das Gegenteil.

Ankommen und nicht lang fackeln

In Dublin gelandet, hält man sich nicht lang mit weiten Anfahrten ins Stadtzentrum auf. Der nahegelegene Flughafen ist nur 25 Minuten vom Stadtkern entfernt und bringt dich schnell in das pulsierende Treiben. Zur Einstimmung ist ein herbes Guinness der perfekte Auftakt. Zwar kann man in unzähligen Pubs dem Nationalgetränk huldigen, aber in der angesagten Porterhouse Temple Bar genießt man zusätzlich einen coolen Ausblick über die – besonders am Abend – gefüllte Temple Bar.

Am Tag geht es in den unzähligen Pubs, Cafés und Bars des Ausgehviertels ruhig und entspannt zu. Ein erneuter Besuch in der Nacht bringt dagegen volle Pubs, coole Livemusik und Nachtclubs mit sich.

Doch vor dem Partyabend steht etwas Stadtkunde und Historie auf dem Plan. Von der Porterhouse Temple Bar ausgehend lässt es sich perfekt am Liffey entlang laufen. Optionen für große Stadtpanoramas und charmante Ansichten auf traditionelle Häuserfassaden bietet der Weg zum Guinness Storehouse in jedem Fall.

Die hohen Backsteinfassaden umschließen die Brauerei, die inmitten der Stadt hinter großen hölzernen Fabriktoren liegt. Wenn der Wind gut steht, hängt der süßliche Duft der Maische über dem ganzen Stadtkern und zieht Kenner automatisch in die Geburtsstätte des irischen Nationalgetränks. Mit einer Tour durch die heiligen Werkshallen und abschließender Verkostung gibt man sich am besten dem Menschenfluss entlang des ehrwürdigen Dublin Castle zum Trinity College hin. 

Die Bibliothek im Trinity College ist der Höhepunkt des Campus.

Studieren in der Partymeile

Für Studenten ist das Trinity College perfekt gelegen. Der aus dem 16. Jahrhundert stammende Campus versammelt nicht nur die Studierenden tagsüber auf dem weitläufigen Gelände, sondern gilt auch als Touristenhighlight. Denn mitten auf dem Areal thront die Trinity College Library mit dem einmaligen Book of Kells. Ein Stück Geschichte, dass die Ursprünge der keltischen und irischen Kultur umfasst und zum Teil originalerhalten aufbewahrt wird.

Wenigstens einmal sollte ein Blick in dieses Unikat geworfen werden. Kleiner Tipp: Tickets im Vorfeld besorgen sonst droht stundenlanges anstehen quer über das Unigelände. Abrunden lässt sich der der Besuch des Trinity Colleges im nahe gelegenen National Gallery of Ireland. Wer sich am Sonntag für einen Abstecher in moderne Künste entscheidet, spart sogar bares Geld: Sonntags ist der Eintritt frei!

Der Rundgang über den St. Stephen‘s Green Park endet wieder in der Temple Bar, die am Abend ihre ganze Pracht entfaltet. Einheimische und Touristen vermischen sich in den engen Gassen und trendige Restaurants wechseln sich mit traditionellen Pubs ab. Auch wenn es sich nicht um das typischste Gericht des Landes handelt, ist der Burrito im Pablo Picante sehr zu empfehlen. Wer mit den Iren feiern will, sollte eines sein: Trinkfest!

Ob allein oder mit seinen Kumpels – eine Kneipentour durch die Temple Bar kann lang und ausdauernd werden. Schnell gerät man mit den internationalen Gästen des The Oliver St. John Gagarty in lockere Gespräche, zieht zusammen in den benachbarten Auld Dubliner und tanzt spätestens im dritten Lokal zur Musik der talentierten Sänger und Live-Musiker, die aus dem Bild von Temple Bar nicht wegzudenken sind.

Ein Guinness im traditionellen irischen Pub trinken.

Auszeit an der rauen Küste

Sollte der nächste Morgen mit einem Kater beginnen, verzichtest du auf das Konterbier. Ein Ausflug auf die Halbinsel Howth, die nur ca. 20 Minuten vom Dubliner Zentrum entfernt ist, kann ohne großen Aufwand mit der DART besucht werden. Früher ein wichtiger Umschlagsplatz für die lokale Fischerei, ist es heute ein beschauliches Küstenörtchen, welches auf Tourismus und den kleinen Yachthafen setzt.

Die eine oder andere Schönheit liegt hier vor Ort. An den zahlreichen Fish’n Chips-Buden kann man sich sicher sein, dass die frittierte Scholle noch vor kurzem durch das Wasser schwamm. Für alle, die sich noch mit den Nachwirkungen des Guinness plagen, ein zu empfehlendes Mittel gegen den Alkohol.

Golf-Fans sollten zudem überlegen ihre Ausrüstung mit auf die Insel zu bringen. Allein zwischen Howth und Dublin erstrecken sich zwei Golfplätze (Howth Golf Club und Deer Park Golf), die eine fantastische Aussicht Richtung Meer bieten und den Ausbau des Handicaps deutlich vereinfachen.

Einziges Manko: Auch Golfer sind nicht vor den spontanen Wetterwechseln sicher. Statt klassischen Golfschuhen lieber auf Gummistiefel setzen. So unterscheidet man sich kaum von den einheimischen Golf Pros und kann selbst bei fiesem Nieselregen seine Schläge spielen. Wie echte Kerle eben.

Das Angebot für Golfer ist groß in Dublin.

Constantin Jacob

Wenn der Wahl-Hamburger seine Zeit nicht gerade berufsbedingt mit Filmsichten verbringt und über Marketingaktivitäten kommender Kinostarts grübelt, widmet er sich er als Freiberufler dem Texten und Schreiben.

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