Bei der abartigen Menge an Plastik, die wir Menschen benutzen und dann achtlos wegschmeißen, bleibt dir der Mund offen stehen:
Jedes Jahr produziert die Welt rund 300 Millionen Tonnen Kunststoff und pro Jahr fließen etwa 10 Millionen Tonnen davon in unsere Ozeane! Wird das Meer bald ein einziger Müllhaufen sein?!
Europa startet durch
Die Europäische Kommission macht eine Ansage: Im Wettlauf um die Reinigung der Meere will Europa an vorderster Front spielen. Der Plan steht: die Kommission will gegen die zehn Einweg-Kunststoffe, die unsere Strände verschmutzen, vorgehen. Wieso das?! Allein in Europa entstehen jährlich 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle, von denen weniger als 30 Prozent recycelt werden.
„Plastikabfälle sind zweifellos ein großes Thema und die Europäer müssen gemeinsam handeln, um dieses Problem anzugehen“, sagte Frans Timmermans, Erster Vizepräsident der EU-Kommission. Zwar fehlen die Plastikflaschen auf der Liste, aber auch dafür hat die Kommission eine Lösung: eine Aufräumaktion mit dem Ziel, bis 2025 alle Plastikflaschen fürs Recycling zu sammeln. Klingt ja mal nach nem Plan!
Umwelt schützen leicht gemacht
„Die Vorschläge sind, den Plastik in unseren Supermarktregalen durch eine Reihe von Maßnahmen zu reduzieren“, so Timmermans. Das geht ja wohl noch etwas konkreter, nicht wahr?
Falls die EU-Mitgliedsstaaten zustimmen, werden Gegenstände aus Plastik wie z.B. Wattestäbchen, Besteck, Teller oder Strohhalme stark eingeschränkt oder sogar verboten. Du findest, dass diese Idee dein Leben ganz schön erschwert?
Wie schlürfst du dann deinen geilen Cocktail? Nun, was auch immer das Plastikprodukt ist, es wird nur verboten, wenn eine umweltfreundliche Alternative leicht verfügbar und günstig ist. Dein Alltag wird also nicht von jetzt auf sofort super kompliziert, sondern du tust dasselbe wie vorher, einfach mit einem reinen Gewissen. Jetzt weißt du nämlich: die Umwelt ist safe.
Was geht dich das an?!
Du fragst dich, wieso dich das kratzen sollte? Betrifft dich ja nicht. Doch, tut es! Viele denken, bei Umweltprobleme ginge es nur um irgendwelche Müllhaufen inmitten des Pazifiks. Falsch gedacht. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass mikroskopische Teilchen des Plastiks bereits den Weg auf unseren Esstisch und in unsere Lunge gefunden haben.
„Wir laufen Gefahr, unsere Ozeane in Plastik zu ersticken. Das hat extreme negative Folgen auf unsere Nahrungskette und die menschliche Gesundheit“, sagte Timmermans gegenüber der New York Times. Weiter erklärt er ganz simpel: „Es ist in der Luft, es ist in unseren Ozeanen, es ist in unserer Nahrung und in unserem Körper.“ Ziemlich beängstigend, was?
Den Unternehmen wird eingeheizt
Die Massnahmen sind ja alles schöne Ideen, aber unser System funktioniert vor allem über folgendes: die Wirtschaft. Auch dafür hat die Europäische Kommission ein Ass im Ärmel. Die neuen Maßnahmen sollen Anreize bieten, dass die Unternehmen umweltfreundlichere Alternativen erforschen. So können sie sich dann einen Wettbewerbsvorteil auf dem boomenden globalen Markt für Öko-Produkte verschaffen.
Kritische Stimmen kommen aus der Plastikecke. Die Kunststoffhersteller finden ein Verbot von Kunststoffen keine gute Lösung und behaupten, dass die Alternativen überhaupt nicht ökologischer seien. Klar, dass sie Null Bock auf die Maßnahme haben, sie müssen ja auch die Kosten für die Abfallentsorgung und die Aufräumarbeiten tragen.
On top sollen sie auf ihren eigenen Produkten deren negativen Umweltauswirkungen verewigen. Da würde dich die Idee wohl auch nicht gerade aus den Socken hauen.