Die Europäische Union (EU) arbeitet momentan an allerlei Dingen, da wären die unsägliche Datenschutzverordnung (DSGVO) und der freiheitsraubende Upload-Filter. Jetzt überraschen uns die EU-Abgeordneten mit einem neuen Plan.
Sie streben eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherung an und davon sind alle EU-Bürger mit einem Konto direkt betroffen. Bei einer erfolgreichen Umsetzung von EDIS (European Deposit Insurance System) haften wir als Steuerzahler für die Banken! Lasse dir nicht das Video am Artikelende entgehen.
Was bedeutet Vergemeinschaftung der Einlagensicherung?
Heutige Einlagensicherungssysteme dienen dazu Spareinlagen von bis zu 100.000 € pro Kunde zu schützen.
Finanziert wird die Einlagensicherung von den Banken selbst, die dazu verpflichtet sind die bereits genannte maximale Spareinlage zu 0,8 Prozent mit eigenen Geldmitteln abzusichern.
Das System schützt bei der Insolvenz einer Bank die Kontoeinlagen der Kunden und soll zugleich einen Schaltersturm verhindern. Bei einem solchen „Bankrun“ räumen Kunden ihre Konten leer und das resultiert in einer Bankenpleite.
Das geplante European Deposit Insurance System EDIS ist ein Einlagensicherungssystem für die gesamte Eurozone. Es soll die Einlagensicherungen in den einzelnen EU-Ländern ersetzen. Im Ernstfall müssen wir Steuerzahler für insolvente Banken haften und würde eine gravierende Änderung gegenüber der heutigen Regelung bedeuten.
Risikofaktor: Systemrelevante Banken
Zahlreiche europäische Banken sind wegen ihrer Größe nach wie vor systemrelevant und ein Risikofaktor für die Stabilität in der Eurozone.
Die Bundesregierung und die heimischen Bankhäuser sind gegenüber EDIS kritisch eingestellt. Sie befürchten im Krisenfall, wenn marode Banken in anderen EU-Staaten vor der Pleite stehen, dafür die Haftung übernehmen zu müssen. Faktisch werden sie für diese Pleitebanken zur Kasse gebeten.
Vor allem südeuropäische Banken schwanken wie ein Kartenhaus. Ohne massive Hilfe der EZB wären sie schon zusammengebrochen. Die EZB stützt die betroffenen Bankhäuser mit Anleihekäufen im Rahmen des umstrittenen Aufkaufprogramms.
Von einem Zwangszusammenschluss der nationalen Einlagensicherungssysteme würden Südeuropas Banken profitieren. Sie hätten mehr Geld zur Verfügung als heute.
Marode Kredite in Rekordhöhe
In Europa erreichen marode Kredite mittlerweile einen Betrag von rund 1 Billion Euro, was eine Rekordhöhe darstellt.
Der Bundesverband Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken hat eine Warnung ausgesprochen: Mit EDIS würde das Risiko und die Haftung bei der geplanten Sparerschutz-Zentralisierung entzweit. Doch Risiko und Haftung müssen laut dem Verband zusammenbleiben.
Wie Helmut Schleweis vom Sparkassenverband DSGV sagte, sei EDIS ein „systematischer Eingriff in unsere Kassen“ und negativ für deutsche Sparer.
Wenn EDIS tatsächlich real werden sollte, hätte dies eine umfassende Umverteilung in der EU zur Folge. Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) analysierte im Rahmen einer Studie die Folgen einer EU-Einlagensicherung.
Laut dem Studienergebnis sei EDIS nicht dazu in der Lage die Risiken, die in der EU wegen der maroden Bankkredite bestehen, abzufedern. Ein weiterer gravierender Minuspunkt seien die massive Risiken in den Bilanzen systemwichtiger Banken.
Eigenes Geld vor EDIS schützen?
Vor EDIS kannst du dein Geld nicht direkt schützen, doch ratsam ist es, nur soviel Geld auf dem Konto zu behalten, wie unbedingt notwendig.
Bis zu einem Betrag von 100.000 € ist dein Geld aktuell theoretisch noch geschützt. Wie es danach mit EDIS aussieht, ist unklar. Dein Geld solltest du auf jeden Fall in Sicherheit bringen, sobald die EU-Einlagensicherung beschlossen wurde.