Alle Welt schaut auf die Fußball-WM 2018 und im Schatten dieses Events will die EU klammheimlich einen Upload-Filter beschließen.
Der Filter wird jeden Upload auf Copyright-Verletzungen prüfen, was das Ende eines freien Internets bedeuten würde. Im Grunde handelt es sich um ein Zensurgesetz mit gravierenden Folgen für alle kreativen Inhalte im Netz. Das Video am Ende des Artikels fast das Thema gut zusammen.
Was bedeutet der EU Upload-Filter?
Der Rechtssausschuss der Europäischen Union plant am 20. Juni 2018 die Verabschiedung des umstrittenen Upload-Filters. Ursprünglich sollte das Zensurgesetz schon Ende März 2018 beschlossen werden, doch die Entscheidung wurde dann um drei Monate verschoben.
Geschickt ist es schon im Schatten der Fußball-WM 2018 ein solches durchgreifendes Gesetz zu beschließen. Eigentlich sollte der Upload-Filter wie einst geplant die Kreativen (Youtuber, Musiker, Filmemacher etc.) unterstützen, doch dies könnte sich nun ins Negative umkehren.
Vor allem Artikel 11 und 13 des Zensurgesetzes würden erhebliche Einschränkungen für Verbraucher nach sich ziehen.
Artikel 11 und das Leistungsschutzrecht
Der Artikel 11 des Vorschlags hat seinen Fokus auf das Leistungsschutzrecht der Informationsanbieter. Spezifischere Presserechte schützen die Inhalte dieser Anbieter und erfordern eine kostenpflichtige Lizenz, wenn sie jemand nutzen möchte.
Vor allem große Blogs sind betroffen, weil zitierte Texte dem neuen Gesetz zufolge als Urheberrechtsverletzung eingestuft werden könnte. Der Knackpunkt hierbei ist die Tatsache, dass ein Großteil der Nachrichtenanbieter im World Wide Web von Seitenabrufen lebt und sich über Werbeeinnahmen finanzieren.
Wenn du als Betreiber eines Blogs oder Website deine Einnahmen mittels Werbung erzielst und hohe Besucherzahlen hast, könntest du einen Teil deiner Besucher durch das Gesetz verlieren.
Warum? Bist du nicht bereit oder kannst es dir nicht leisten, die Lizenzgebühren zu zahlen, gehen dir Seitenaufrufe verloren. Dir wird mit Artikel 11 des Gesetzes indirekt die Existenzgrundlage entzogen. Nach den eigentlichen Plänen sollte das Gesetz kreative Menschen unterstützen, doch jetzt dürfte der Schuss nach hinten losgehen.
https://www.facebook.com/Savetheinternet.info/photos/a.557868017940024.1073741829.556621674731325/561148914278601/?type=3
Upload-Filter: Willkommen Zensurstaat!
Der Artikel 13 des Gesetzes beinhaltet eine Echtzeit-Filterung allen Contents, dessen Upload im Netz erfolgt. Der Filter arbeitet mit einem Algorithmus, der Fehler aufweisen kann und jedes Datenpaket automatisch scannt.
Er ist mit dem Algorithmus von Youtube vergleichbar, der in vielen Fällen bereits grundlos Inhalte löschte, die urheberrechtlich nicht geschützt waren.
Der Upload-Filter geht in Zusammenspiel mit dem fehleranfälligen Algorithmus in eine Welt, wie wir sie aus Dystopien wie „1984“ kennen. Alle Inhalte werden vor dem Hochladen gescannt, was nicht passt, wird blockiert und auf diese Weise die Informationsfreiheit perfide torpediert.
Die EU arbeitete 15 Jahre lang daran dieses Gesetz exakt auszuarbeiten und scheint dabei die Freiheitsrechte vergessen zu haben.
Ohrfeige für Kreative
Wer auf Youtube als Kanalbetreiber aktiv ist, wozu ich auch gehöre, muss in Zukunft verstärkt aufpassen, welche Inhalte hochgeladen werden.
Im Internet könnten Memes, Song-Remixe oder Film-Parodien der Vergangenheit angehören, wenn das Zensurgesetz ohne gravierende Änderungen beschlossen werden sollte.
Wir können nur hoffen, dass die EU aufwacht und das Zensurgesetz entweder fallen lässt oder Änderungen veranlasst, die positiv für alle Kreativen sind. Auf der Petitions-Plattform Change.org wurde kürzlich eine Petition gestartet, die das Zensurgesetz verhindern möchte.
Informatives zum EU Upload-Filter:
https://www.facebook.com/Savetheinternet.info/videos/558983557828470/