Youtube will Wikipedia gegen Verschwörungsvideos nutzen

Die weltweit führende Videoplattform Youtube kämpft gegen Verschwörungsvideos und setzt dabei auf das Onlinelexikon Wikipedia.

Das Ziel ist es Usern zusätzliche Informationen zu den Videos anzubieten, die sich mit Verschwörungsthemen wie zum Beispiel der flachen Erde oder der Mondlandung beschäftigen.

Wikipedia selbst weiß jedoch nichts von einer Partnerschaft mit Youtube und reagierte mit Verärgerung auf die Ankündigung des Videoportals. Ein informatives Video nimmt Verschwörungstheorien exakt unter die Lupe, wie du am Artikelende sehen kannst.

Wikipedia zeigt sich verärgert

Auf die Ankündigung reagierte Wikimedia, die ein Teil von Wikipedia ist, am Mittwoch säuerlich per Twitter und zeigte Unverständnis. Laut der Mitteilung sei sowohl Wikipedia als auch Wikimedia kein Teil einer offiziellen Partnerschaft mit Youtube. Man sei ebenso wenig über die Ankündigung in Kenntnis gesetzt worden, berichtet Meedia.

Der Grund der grantigen Twitter-Antwort war der Auftritt der Youtube-Chefin Susan Wojcicki auf der Veranstaltung South by Southwest in der Stadt Austin (Texas) am Wochenanfang.

Sie erzählte, man werde Verschwörungsvideo in Zukunft um einen Link zu einem Wikipedia-Artikel ergänzen. So sollen falsche Verschwörungstheorien aufgedeckt und den Usern die Möglichkeit gegeben werden, sich besser zu dem jeweiligen Thema zu informieren.

Einbettung der Wikipedia-Links

Wie die Youtube-CEO weiter erläuterte, werde in Videos, die sich mit einer Verschwörungstheorie befassen, daran angrenzend die Infos eines Wikipedia-Artikels eingeblendet.

Die Info-Einblendung erfolgte jedoch nur bei bestimmten Verschwörungsvideos, hier nannte Sie das beliebte Thema der Mondlandung der Apollo 11 des Jahres 1969. Die Filme können noch immer angeschaut werden, jedoch würden diese mit den Wikipedia-Links um Zusatzinfos erweitert.

Basis sei eine Wikipedia-Liste, in der die bekanntesten Verschwörungstheorien aufgeführt sind. Diese Entscheidung ist die Antwort des Youtube-Mutterkonzerns Google auf die verstärkten kritischen Stimmen der letzten Zeit.

Kritik und Wikipedia

Die verschärfte Kritik bezieht sich vor allem auf den automatischen Algorithmus auf Youtube, der Usern in den vergangenen Monaten Video-Vorschläge unterbreitete. Diese Vorschläge hätten an Radikalität gewonnen und leiteten die Nutzer weiter zu Verschwörungsvideos, schrieb die New York Times.

Die Wikimedia-Geschäftsführerin Katherine Maher verwies in „The Verge“ darauf, dass Wikipedia eine Non-Profit-Organisation sei, die Spenden  erhalte, um den Fortbestand des Onlinelexikons zu sichern. Firmen würden ermutigt, die Lexikoninhalte mit dem Hintergrund der Nachhaltigkeit zu verwenden und im Gegenzug sich gewissermaßen zu revanchieren.

Ansonsten sei dies quasi ein wirtschaftliches Ausnutzen der Schreiberei der freiwilligen Redakteure. Maher befürchtet mit der Verlinkung der Wikipedia-Artikel durch Youtube einen Anstieg des Arbeitsaufwands der Schreiber. Die Leser sollten die Artikel mit Bedacht und kritisch lesen, die Quellen checken und ungenaue Infos ändern.

Wahrheitsgehalt von Verschwörungsvideos

Der Wahrheitsgehalt mancher Verschwörungstheorien wie zum Beispiel zur „Flachen Erde“ muss angezweifelt werden, weil die Erde nachweislich rund ist und die Mondlandung tatsächlich stattgefunden hat. Der Mond ist auch keine Raumstation, wie manche Verschwörungstheoretiker glauben.

Jeder sollte eine Verschwörungstheorie und Videos dazu selbst mit eigenen Recherchen nachprüfen. Im Rahmen der Recherchen gilt es Quellen eingehend vor allem bezüglich ihrer Seriosität zu überprüfen.

Verschwörungstheorien auf dem Prüfstand:

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.

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