Ja keinen Kaffee im Flugzeug trinken! Ist die Panik berechtigt?

Gerade in der Sommerzeit wird das Flugzeug als Fortbewegung gerne genutzt. Schnell einmal ab in den Flieger und Richtung Süden unterwegs sein, klingt doch verlockend. Dann kommt die Stewardess und fragt nach den Wünschen – ein guter kräftiger Kaffee darf es sein, der fit macht – oder doch nicht?

Sollte die Auswahl der Getränke noch einmal überdacht werden? Was ist dran an der Verschwörungstheorie, dass das Wasser für den Kaffee offenbar oft verunreinigt ist und der Durchfall nicht lange auf sich warten lässt.

Was ist dran an dem verschmutzten Wasser an Board? 

Schenkst du der amerikanischen Umweltbehörde Glauben, soll heißes Wasser an Bord nicht das sauberste sein. Chemikalien und Kolibakterien würden sich darin verbergen. Eine Flugbegleiterin hat aus dem Nähkästchen geplaudert. Sie gibt preis, dass die Flugbegleiter an Bord des Flugzeuges kein heißes Wasser zu sich nehmen, weder Tee noch Kaffee trinken.

So sah sich die amerikanische Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) gezwungen das Wasser und die Wassertanks an Bord zu testen. 158 verschiedene Flugzeuge wurden diesem Test unterzogen. Der Ergebnis war alarmierend: Eine Studie dieser Umweltbehörde besagt, dass immerhin 13 % der 158 getesteten Flugzeuge kein gutes Wasser aufweisen konnten, da E.Coli-Bakterien darin enthalten waren.

Inzwischen ist die Wasserqualität an Bord durch eine Vorschrift der Environmental Protection Agency (EPA) geregelt. Die Forderungen der amerikanischen Umweltbehörde lauten: Das Wasser an Bord jeden Flugzeugs sollte ganze 1 x pro Jahr auf Bakterien hin untersucht werden. Großes Augenmerk sollten auf coliforme Bakterien gelegt werden. Aber die Einhaltung der Vorschriften räumt den Fluggesellschaften einen großen Spielraum ein.

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Was sagen die deutschen Airlines dazu?

Das Gesundheitsamt in Frankfurt versichert, dass sich in regelmäßigen Abständen, die Flugzeuge von Lufthansa und Condor einer Überprüfung diesbezüglich unterziehen müssen. Das Frankfurter Amt gibt zu verstehen, dass sie bemüht sind, alle Flugzeuge zu kontrollieren. Dass so ein Vorgang mehrere Jahre in Anspruch nimmt, ist gut nachzuvollziehen.

Die Lufthansa ergreift dabei die Eigeninitiative und kontrolliert ihre Flugzeuge ebenfalls einmal jährlich. Die Ergebnisse werden an das Gesundheitsamt weitergeleitet. Die Probleme waren bisher nicht auffällig. Falls sich Auffälligkeiten – in Form von Bakterien – hervortun, werden umgehend entsprechende Maßnahmen gesetzt und eine Hochchlorung bzw. eine Spülung wird veranlasst. Angst vor chemischen Rückständen braucht keiner haben, denn die Leitungen und Tanks erfahren eine kräftige Durchspülung. Das musst du dir so vorstellen, als wenn du zu Hause deine Kaffeemaschine entkalkst, genau nach dem gleichen Prinzip wird gearbeitet.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

In Folge werden auch immer wieder Kontrollen vom Gesundheitsamt in Frankfurt durchgeführt. Sobald die Passagiere das Flugzeuges verlassen, rücken die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Frankfurt an und tun ihre Arbeit. Als erste Aufgabe desinfizieren sie den Wasserhahn sowie die Toilette an Bord. Danach wird das Wasser einer genauen Untersuchung unterzogen.

In der Folge wird der Wasserhahn aufgedreht, er darf einige Minuten laufen, bevor die Probe entnommen wird. Eine solche Wasserkontrolle nimmt im Schnitt 15 bis 20 Minuten in Anspruch. Das Gesundheitsamt Frankfurt versichert, dass heißes Wasser in Form von Tee und Kaffee bedenkenlos an Bord von deutschen Airlines getrunken werden kann.

Bei ausländischen Airlines ist es immer eine Überlegung wert, auf andere Getränke auszuweichen. Dann darf es bei einem Langstreckenflug statt dem üblichen Kaffee wohl eine erfrischende Cola oder der klassische Tomatensaft sein.

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Anne Grasböck

Für Anne ist schreiben eine Herzensangelegenheit und sie schwört auf das Zitat von Thyde Monnier: "Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt".