Führende Wissenschaftler haben diese Woche einen Bericht über 1.800 Seiten veröffentlicht. Was herauskam, ist echt erschütternd:
Heute sind über 1 Million Arten vom Aussterben bedroht. Die Natur geht auf der ganzen Welt in einem Tempo zurück, dass es in der ganzen Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Schon bald werden wir extreme Auswirkungen auf uns Menschen erleben – davon bleibt kein Land unberührt.
Bericht aus 132 Regierungen: Hier gilt es ernst!
Diese Ergebnisse sind in einem wegweisenden Bericht der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) enthalten, der am Montag in Paris veröffentlicht wurde. Daran waren 145 Expertenautoren aus 50 Ländern beteiligt, was dann mit Beiträgen von weiteren 310 Autoren kombiniert wurde. Alles in allem: führende Wissenschaftler und Vertreter von 132 Regierungen!
So kam ein umfassendes Bild über den Zusammenhang von Wirtschaft und Natur zustande. Im Bericht kommen die Spezialisten zum Schuss, dass der Mensch für den Verlust von 1.000.000 Pflanzen- und Tierarten verantwortlich ist, Tendenz steigend. Der Niedergang der Natur ist an einen angsterregenden Punkt gekommen. „Das Ausmaß dieses Rückgangs erodiert die Grundlagen unserer Wirtschaften, Lebensgrundlagen, Ernährungssicherheit, Gesundheit und Lebensqualität weltweit“, so der Bericht.
Ergebnisse des Berichts: Probleme, wo man hinguckt
Wann und wie aber haben wir Menschen so in die Scheiße gegriffen? Die Liste ist lang!
Wir haben die Landnutzung verändert und intensiviert. Damit sind unsere Böden überfordert und verabschieden sich. Die Urbanisierung verdrängt unsere Natur und mit dem schamlosen Roden der Wälder zerstören wir unsere Sauerstoff-Lieferanten.
In den Tiefen des Meeres sieht es nicht viel besser aus: Mit der Netzfischerei zerstören wir die biologische Vielfalt und löschen ganze Nahrungsketten aus. Der weltweite Verlust an Pflanzen und Tieren betrifft absolut jedes Land – von Irland bis in die letzten Ecken des Amazonas.
Es gibt Hoffnung! Was können wir tun?
„Der Bericht sagt uns auch, dass es nicht zu spät ist, etwas zu bewegen, aber nur, wenn wir jetzt auf allen Ebenen von lokal bis global beginnen“, so Sir Robert Watson, Vorsitzender des IPBES. Er fährt optimistisch weiter: „Durch transformative Veränderungen kann die Natur noch immer nachhaltig erhalten, restauriert und genutzt werden. Unter transformativem Wandel verstehen wir eine grundlegende, systemweite Reorganisation über technologische, wirtschaftliche und soziale Faktoren hinweg, einschließlich Paradigmen, Zielen und Werten.“
Die Wissenschaftler fordern also eine sofortige Reaktion. Dafür müssen wir international zusammenarbeiten und unsere natürliche Umwelt wiederherstellen. Nur so können wir die globale Erwärmung und den Artenverlust stoppen. Die Zeit rennt, die Gefahren steigen – uns bleibt also nicht mehr viel Zeit.