In Deutschland ist ein Tiny House Boom ausgebrochen und die Hersteller kommen der steigenden Nachfrage kaum hinterher.
Das herrschende Problem der Wohnungsnot könnte mit den Minihäusern gelöst werden.
Das Video zeigt dir den Bau eines Tiny Houses.
Wieso das Tiny House boomt
Das Tiny House erlebt vor dem Hintergrund wachsender Wohnungsknappheit und rapide kletternder Mieten eine enorme Resonanz. Die Minihäuser entwickeln sich zu einer Alternative eines normalen Hauses, weil sie je nach Größe mindestens 50 Prozent günstiger und im Unterhalt deutlich erschwinglicher sind.
Gemeinden, Kommunen und Städte haben das Tiny House ebenfalls entdeckt. Die Minihaus-Siedlungen wie zum Beispiel in Dortmund befinden sich momentan in der Planungsphase.
Die Stadt Hannover plant mit der Initiative Ecovillage das europaweit größte Projekt dieser Art. In Bremen, Münsterland oder Rheinland-Pfalz finden die Minihäuser Anklang. Selbst im bergigen Hochsauerland sollen erste Tiny Houses gebaut werden.
Wer entscheidet sich für ein Minihaus?
Der Trend hin zum Tiny House spricht vor allem Menschen an, die danach streben ein Eigenheim ohne extreme Investitionen wie bei einem normalen Haus zu besitzen. Der Minimalismus spielt für viele, die sich bewusst für ein Kleinhaus entscheiden eine wichtige Rolle, da sie sich auf das Notwendigste beschränken. Eine minimalistische Lebensweise bedeutet kein Verzicht auf Lebensqualität.
Steigendes Umweltbewusstsein, Wohnortwechsel, Trennungen und die Wohnungsnot sind weitere Gründe, die für ein Minihaus sprechen. Junge Berufseinsteiger gewinnen zunehmend Gefallen an den kleinen Häuser, da sie sich bei einem Tiny House nicht für lange Jahre verschulden müssen.
Die Kosten für ein Minihaus sind relativ überschaubar und beginnen je nach Hersteller bei 20.000 Euro. Die Bauweise, Materialien, Wohnfläche und das Grundstück sind zentrale Faktoren die sich auf die Gesamtkosten auswirken.
160 Sq Ft Tiny Home built by @aleklisefski in California pic.twitter.com/DQ26xu3IFF
— Tiny Houses (@TlNYHOUSES) 6. Dezember 2016
Verschiedene Tiny House Typen
Die Tiny House Bewegung stammt aus den USA und zählt eine wachsende Anzahl Anhänger in Deutschland. Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an Haustypen zwischen denen Interessierte wählen können.
Modulhäuser bieten den Vorteil einer einfachen Erweiterung, etwa wenn ein Kind erwartet wird oder ein Trainingsraum geplant ist. Ein Containerhaus wird aus einem handelsüblichen Schiffscontainer gebaut und hat den Vorteil eines relativ günstiges Preises. Holzhäuser in Minigröße sind umweltfreundlich, nachhaltig und lassen sich in einem überschaubaren Zeitrahmen bauen.
Ausbremser Vorschriften
Die Situation in Deutschland ist für Tiny Houses besonders schwierig, weil für die Häuser die gleichen strengen bürokratischen Vorschriften gelten wie für Wohnhäuser. Die Suche nach einem passenden Grundstück kann mitunter lange dauern, da ein Großteil der Flächen nur für normale Häuser ausgelegt ist.
Die Politik wacht zwar langsam auf, wie die Planungen zahlreicher Kommunen zeigen, doch die Bundesregierung scheint die Chance noch nicht zu sehen. Eine staatliche Bauförderung und Lockerung der schwer verständlichen Bauschriften für Minihäuser könnte helfen das Problem der Wohnungsnot zu beheben.
Wir haben bereits über das Thema Tiny House berichtet und auch dass mit einem 3D-Drucker in kurzer Zeit Häuser gebaut werden können.