3D-Drucker mitten in Kenia? Ein Mini-Server, der auch bei Wind und Wetter Verbindung zum Internet herstellen kann?
In Kenia läuft die Forschung auf Hochtouren, und zwar mit vollem Erfolg!
Jetzt wird’s digital
Ein 08/15-Ort in der Hauptstadt Nairobi, aber kein 08/15-Betrieb: In der Garage eines stinknormalen Hauses triffst du auf großes Kino! Hier baut der 39-jährige Rony Ombatti 3D-Drucker aus der Kombi von alten Computerteilen, Metall und vor allem recyceltes Plastik. Wieso er damit plötzlich um die Ecke gekommen ist? Nun, er wollte die Verschwendung von elektrischen Teilen verhindern.
„Ein kleiner Motor in einem Drucker hat eigentlich eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren“, erklärt Rony. „Der Drucker hält aber nur vier Jahre, dann wird er hierher nach Afrika gebracht, repariert und nochmal fünf Jahre genutzt. Danach kann ich ihn immer noch jahrelang in meinem 3D-Drucker verwenden.
So schafft er neuen Wert und hilft Menschen.“ Schlussendlich druckt sein Drucker Produkte oder Ersatzteile, die du in Kenia nur sehr schwer findest. Jetzt bleibt nur noch die Frage offe, woher Rony all sein Know-How hat…? Die Antwort ist simpel: Internet. Er hat sich informiert, wie man selber einen 3D-Drucker baut und es dann direkt umgesetzt. Echt smart!
Handy löst Bares ab
Damit aber nicht genug: In Nairobi, dem „Silicon Savannah“, siehst du Startups, wohin das Auge reicht. Sogar eine der absoluten Top-Hightech-Innovationen, das mobile Bezahlungssystem MPESA, hat seine Wurzeln in der Hauptstadt Kenias. Du kennst dieses effiziente System noch nicht? Damit kannst du ganz einfach Geld auf dein Handy laden und überall damit bezahlen. Folge: Prozesse können schneller abgewickelt werden und das bringt die afrikanischen Länder so richtig in Schwung.
Besuch von Zuckerberg
Was ist superwichtig, wenn du digital sein willst? Na klar, das Internet! In Kenia hat ganze 85 % der Bevölkerung Internet und die Verbindungen werden stets gepimpt. Die kenianische Firma „brck“ legt noch einen drauf und entwickelt DIE Internetverbindung: einen Mini-Server, der jeder Witterung die Stirn bietet und unabhängig von äußeren Einflüssen immer eine Verbindung zum Internet herstellt.
In den Matatus, den privaten Busen in Kenia, hast du also trotz krassen Bedingungen immer Verbindung zum Internet…und das noch vollkommen kostenlos. Davon war sogar Zuckerberg hin und weg: Er düste kurzerhand nach Kenia und ließ sich die afrikanische Bomben-Idee vor Ort vorstellen.
Hey, Afrika löst seine Probleme selber!
„Auf der ganzen Welt denkt man, dass wir hier Technologie von außerhalb unseres Kontinents nutzen müssten“, erklärt der Produktdesigner Mark Kamau, „aber die Menschen hier sind einfallsreich und talentiert. Wir haben genug Unternehmen, die in der Lage sind, unsere Probleme lösen. Wenn du einen Schuh trägst, weißt du selbst, wo er drückt, und wie er passend gemacht werden kann.
„Bock auf ein Beispiel aus der Medizin? Mit dem neuen 3D-Drucker aus Nairobi konnte bei einer riskanten Trennung von zwei siamesischen Zwillingen geholfen werden. „Die Zwillinge waren am Becken miteinander verbunden“, sagt Roy Ombatti. „Wir haben ein Modell des Beckenknochens gedruckt, an dem die Ärzte die Operation üben konnten. Diese Operation war die erste genau dieser Art in Afrika. Es war toll zu sehen, dass 3D-Drucken ein Teil davon war.“
Geil, Afrika hat echt was drauf!