Dass Motorsport eine reine Männersache ist, dürfte wohl jedem klar sein, der einen Blick auf die Piloten der verschiedenen Rennserien wirft. Besonders abenteuerlustigen Kerlen ist es aber schlicht und ergreifend viel zu langweilig, auf den Rennstrecken nur möglichst schnell im Kreis zu fahren. Sie suchen eine besondere Herausforderung bei Langstrecken-Rallyes.
Als absolute Königsklasse gilt dabei die Teilnahme an der Rallye Paris-Dakar, die in Rallye Dakar umbenannt wurde.
Nach den politischen Umwälzungen in der moslimischen Welt wird die Rallye heute nicht mehr auf der ursprünglichen Strecke ausgefahren. Die Fahrer starten nicht mehr in Frankreich, sondern absolvieren eine Strecke in Südamerika. Der Streckenverlauf ist zwischen dem Atlantik und dem Pazifik aber nicht minder herausfordernd. Fans haben im Video weiter unten spannende Momente aus der 2018er-Rallye festgehalten.
Die Geschichte der Rallye Paris-Dakar
Erstmals fiel der Startschuss für die Rallye Paris-Dakar am 26. Dezember 1978 in der französischen Hauptstadt. Die Fahrer kamen in Dakar am 14. Januar 1979 an. Die Idee zu diesem Event stammte vom französischen Rennfahrer Thierry Sabine. Für die Organisation der Rallye gründete er die Thierry Sabine Organisation. Dessen Sohn verkaufte die Rechte jedoch später an die Amaury Sport Organisation. Diese veranstaltet seither das Langstreckenrennen.
Die Idee für dieses einzigartige Event hatte Sabine übrigens, als er selbst 1977 an der Rallye Abidjan-Nizza teilnahm. Unterwegs hatte er sich in der Wüste Lybiens verirrt. Der Begründer der Rallye starb tragischerweise 1986 während der Rallye: Er war mit einem Hubschrauber unterwegs, der in einen Sandsturm geriet und abstürzte. Zum Gedenken an ihn wurde im Norden Nigers ein Akazienbaum gepflanzt und ein Gedenkstein aufgestellt.
Der Charakter der Rallye und der Routenverlauf
Anders als bei anderen Rallyes handelt es sich bei der Rallye Paris-Dakar um ein echtes Marathonrennen. Die einzelnen Etappen haben eine Länge von bis zu 800 Kilometern. Lediglich zur Halbzeit gibt es einen Ruhetag. Ansonsten sind die Teilnehmer täglich auf der Strecke. Erschwerend hinzu kommt, dass für die einzelnen Etappen ein Zeitlimit festgelegt wird. Das beansprucht natürlich Mensch und Maschine gleichermaßen. Etwa 50 Prozent der Teilnehmer fallen deshalb während der Rallye aus.
Ursprünglich mussten die Teilnehmer tatsächlich die Distanz zwischen Paris und Dakar überwinden. Später wurde der Streckenverlauf geändert. 1992 lautete das Ziel sogar Kapstadt. 2008 musste die Rallye aufgrund der politischen Unruhen in Nordafrika ausfallen. Seit 2009 findet sie deshalb in Südamerika statt. Die Strecke verlief hier zunächst durch Argentinien und Chile. 2019 wurde erstmals komplett in Peru gefahren.