Du büffelst und büffelst, kannst dir aber nichts merken? Es kommt dir vor, als ob dein Hirn ein einziges Sieb wäre? Dann haben wir jetzt die Lösung für dich!
Neue Studien zeigen, dass es viel sinnvoller ist, dich selbst zu testen, anstatt den gleichen Scheiß immer und immer wieder zu lesen. Neugierig geworden? Lies weiter und du erfährst, wie’s funktioniert.
Testeffekt: Langzeitgedächtnis profitiert
Der Opernsänger Gabriel Wyner hat kapiert, wie man ne neue Sprache lernt: Anstatt Vokabeln eins, zwei oder sogar drei Mal hintereinander zu lesen, liest du sie nur und fragst dich dann einmal selbst ab. Wieso? Die Infos bleiben viel besser in deinem Gedächtnis hängen. Die Psychologen haben für dieses Phänomen sogar bereits einen Namen gefunden: Testeffekt. Das Allerbeste ist, dass es nicht nur für Sprachen funktioniert.
Egal, was du pauken willst, nutze den Testeffekt und schon funktioniert’s! Du brauchst Beweise? In einer Studie von Mark Wheeler mussten die Teilnehmer der ersten Gruppe eine Liste mit 40 Wörtern fünf Mal hintereinander lesen. Die zweite Gruppe las die Wörter nur einmal, wurde aber vier Mal abgefragt.
Die Ergebnisse zeigten, dass die erste Gruppe sich zwar fünf Minuten später besser an die Wörter erinnern konnte, eine Woche später schnitt die zweite Gruppe aber um Längen besser ab. Das bedeutet vor allem eins: Tests tragen dazu bei, das Langzeitgedächtnis zu pushen.
Feedback erwünscht
Die Forscher waren schnell begeistert und wurden gierig: Sie wollten mehr über diese geile Technik herausfinden. Sie legten also noch ne Schippe drauf und fanden heraus, dass die Kombi aus Test und sofortigem Feedback, ob richtig oder falsch geantwortet wurde, noch viel effektiver ist. Hier gewinnt nicht nur dein Lang-, sondern auch dein Kurzzeitgedächtnis. Bock auf ne Studie dazu?
Im Jahr 2014 wurde unter der Leitung von Carola Wiklund-Hörnqvist eine Untersuchung mit 83 Studenten des Studiengangs Psychologie durchgeführt. Die Hälfte der Versuchskaninchen studierten eine Liste von psychologischen Konzepten während vier Minuten. Anschließend tauchte jedes Konzept für je 15 Sekunden auf dem Computerbildschirm auf. Die andere Hälfte studierte die Konzepte ebenfalls für vier Minuten, hatte dann aber sechs Tests, in denen sie jedes Konzept mithilfe des Computers selber entwickeln mussten.
Die Forscher gaben immer direktes Feedback, ob sie mit der Antwort goldrichtig oder etwas daneben lagen. Am Ende der Lerneinheit, nach 18 Tagen und nach fünf Wochen mussten alle Studenten einen Test über die Konzepte schreiben. Die Resultate waren mehr als eindeutig: Die Teilnehmer, die schon während der Lernphase getestet wurden und Feedback bekamen, hatten die Konzepte besser drauf, egal zu welchem Zeitpunkt.
Let’s study!
Lernen ist also viel einfacher, als erwartet: Alles, was du tun musst, ist, dich immer und immer wieder daran erinnern. Übst du, dich zu erinnern, kannst du’s automatisch besser und länger. Eigentlich logisch und ganz simpel, nicht wahr? Anstatt deine Englischvokabeln eine Stunde lang anzustarren, fragst du dich ab sofort einfach selbst ab. Bei so viel Erfolg, macht was Neues lernen gleich doppelten Spaß!