Montagabend beim Feierabendbier. Am Nebentisch unterhalten sich zwei Männer über ihre letzten Dates. Einer der beiden Männer hat offensichtlich einen Glücksgriff beim Onlinedating gemacht und schwärmt von allem, was die Dame ausmacht. Selbst die detaillierte Beschreibung ihrer Arme bekam einen Platz in der ausufernden Lobeshymne.
Auf die Frage des Kumpels, ob ein weiteres Treffen bereits ausgemacht ist, winkte der gerade noch so enthusiastisch wirkende Verliebte ab. „Es wäre zu früh, darüber zu reden. Sie braucht bestimmt etwas Zeit und mal schauen, ob das gute Gefühl überhaupt anhält.“, versuchte er sich aus der Frage heraus zu manövrieren, wodurch seine abgefeuerte Komplimentensalve den Eindruck billiger Platzpatronen hinterließ.
Wie ticken Männer?
Zu Recht fragt sich da nicht nur die Frauenwelt, wie ticken Männer eigentlich? Als simpel, einfach und geradlinig wurden wir einst beschrieben. Doch die Zeiten, in denen Männer wie ein offenes Buch zu lesen waren, sind vorbei. Statt klaren Ansagen wägt der moderne Mann von heute ab, analysiert seine Chancen und prüft Optionen.
Kein Wunder, dass Frauen immer wieder verwirrt sein, dass nach der vergangenen Nacht das Handy stumm bleibt und in unerwarteten Momenten die sehnsüchtige Nachricht doch noch eintrudelt. Es lässt sich behaupten, dass dieses Spielen mit Erwartungen von uns bewusst inszeniert ist. Doch am Ende haben wir nur Angst eine Entscheidung zu treffen.
Eine Entscheidung, mit der du Frauen vor den Kopf stoßen könntest. Daher ist die Hinhaltetaktik selten ein cleverer Schachzug der Verführungskünste. Paralleles Daten mag sicherlich akzeptiert sein, aber dann soll mit offenen Karten gespielt werden. Wir möchten simpel und einfach sein, stellen uns aber dabei selbst ein Bein.
Männer verstehen
Wenn du an dieser Stelle eine zufriedenstellende Antwort erwartest, wäre jetzt der richtige Moment zum Klick in die Girls-Rubrik. Es gibt keine Gebrauchsanweisung für Männer – abgesehen von ein paar Basisdaten, die die grundlegenden Instinkte eines Mannes triggern. Aber in diesem Punkt unterscheiden wir uns nicht von den Frauen.
Mit dem Wandel der Gesellschaft und den digitalen Möglichkeiten Menschen kennenzulernen, ist die Einfachheit unseres Handelns verschwunden. Was sprach früher dagegen ihr zu sagen, dass du sie magst oder nicht? Zu Schulzeiten reichte ein Zettel mit drei Möglichkeiten aus. Deutlicher wird es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Was bleibt also als hilfreicher Tipp mit auf den Weg zu geben? Um uns zu verstehen, braucht es einfach nur Ausdauer und Geduld. Das ist alles. Denn niemand wird einen Mann zu einer emotionalen Entscheidung drängen können, die seine stets gepriesenen Freiheit etwas einengt. Bis es zu dieser Kehrtwende kommt, bleibt nur Ruhe zu bewahren.
Völlig entfesselt
Bringt eine Frau die Zeit auf, sich auf uns einzulassen und wenn wir die Umwege nicht allzu sehr ausgereizt haben, setzen wir alles daran ihre Geduld zu belohnen. Wir tragen sie auf Händen, beugen uns sogar dem Spaziergang im Park und tauschen den Abend mit den Jungs gegen einen ruhigen Abend auf der Couch mit Netflix und ihr ein.
Es gilt die Mauer eines Mannes zum Zerbröseln zu bringen. Der Rest ist ein Kinderspiel. Mit einer minutiösen Analyse der Handlungen und Körpersprache kann kaum eine Frau das Herz eines Mannes zu erobern. Dafür sind wir in Liebesdingen oft unbeholfen. Da kann eine Fehlinterpretation nach hinten losgehen – völlig unbegründet.
Wenn du beim nächsten Date bei der Frau punkten möchtest, lege die Karten von Anfang an auf den Tisch. Exklusiv, einmalig oder nie wieder – es ist nicht schwer die Weichen schon beim ersten Treffen zu stellen. Die Dinge werden sich entwickeln und vielleicht anders enden, als du es erhofft hattest. Aber mit etwas Klarheit wird es für alle Beteiligten etwas einfacher. Teil einer heimlichen Feldstudie des Gegenübers will nämlich niemand sein.