Wir sind die Welle: Auf Netflix startet am 01. November die sechste deutschsprachige Serie. Basierend auf dem Roman “Die Welle” von Morton Rhue aus dem Jahr 1981 schließt die jetzt an den gleichnamigen Kinofilm mit Elyas M’Barek von 2008 an.
Obwohl bisher nur der offizielle Trailer online ist (das Video findet ihr am Ende), werden jetzt schon erste Kritiker laut. Zu politisch, zu extrem. Dabei hat die Geschichte sogar einen wahren Hintergrund.
Wir sind die Welle: Kommt mir irgendwie bekannt vor…
Wir sind die Welle: Ich selbst habe mich damals in der Schule mit dem Roman von Morton Rhue abgemüht. Im Buch ist es ein Lehrer, der seiner Klasse durch das Experiment “Die Welle” zeigen will, wie das dritte Reich entstanden ist. Das Projekt läuft aus dem Ruder und nimmt schnell Züge an, die selbst an die Nazi-Zeit erinnern.
In der neuen Netflix-Serie wird die Story etwas abgewandelt. Hier ist es der geheimnisvolle neue Schüler Tristan, der seine Klassenkameraden aufmischt. Schnell schließt sich eine Gruppe zusammen, die gemeinsam gegen die gesellschaftlichen Missstände angehen will. Sieht etwas nach ner aggressiven Anti-Rechts/Friday for Future-Variante aus.
Um dem wachsenden Nationalismus ein Ende zu setzen und für die eigenen Ideale zu kämpfen, ist ihnen jedes Mittel recht. Egal, ob Vandalismus oder Schlägereien mit der Polizei – es gibt keine Grenzen. Schnell gewinnen sie immer mehr Anhänger und die Sache entwickelt eine bedrohliche Eigendynamik.
Wir sind die Welle: Alles wie damals, nur moderner
Wir sind die Welle zeigt in der Netflix-Serie einige Anspielungen zu aktuellen Themen. So kann man beispielsweise im Videoclip gleich am Anfang ein Banner der Partei “NfD” erkennen. Ist so der erste Moment im Trailer, bei dem ich skeptisch bin. Subtil geht irgendwie anders.
Im Roman entwickelte sich eine rechtsradikale Bewegung. Die Aufstände in der Serie gehen eher in die linke Richtung. In beiden Fällen geht es um gewalttätige Extreme. Die Produzenten der Rat Pack Filmproduktion gehen damit auf ein politisches Problem ein, was im Moment vielerorts für hitzige Diskussionen sorgt. So gesehen ein interessanter Ansatz, vorausgesetzt, er deckt dann auch wirklich beide Seiten ab.
Junge Schauspieler wie Luise Befort und Ludwig Simon sollen es in dem Fall richten. Gefällt mir richtig gut, wie man die Entwicklung der Charaktere verfolgen kann. Wir sind die Welle ist auf jeden Fall einen Binge-Abend wert. Ist halt wie immer: Bei deutschen Originals gibt es nur zwei Optionen: Richtig geile Scheiße wie Dark oder der allerletzte Scheiß mit dem Standard-Tatort-Cast. Ich hoffe auf Ersteres.