Er ist Besitzer des Kwik-E-Marts in der Stadt, die fast nur von gelben Menschen bewohnt wird. Die Rede ist vom indischen Supermarkt Besitzer Apu in „Die Simpsons“.
Nun soll der Charakter aus der Serie vollständig verschwinden. Der Grund sind Rassismus Vorwürfe, gegen die die Produzenten nun nicht mehr ankommen.
Warum soll Apu verschwinden?
Schon fast 30 Jahre flackern „Die Simpsons“ nun über den Bildschirm und Apu war ein fester Bestandteil der Serie. Immer wieder tauchte er auf und war bekannt für seinen traditionellen indischen Hintergrund und seine zahlreichen Kinder.
Doch seit 2017 wird der Serie immer wieder vorgeworfen, sie stelle den indischen Charakter zu klischeehaft dar, dränge ihn also in eine stereotypisierte Rolle. Was früher Humor war, passt nicht mehr in die ach so politisch korrekte Welt.
Auslöser war der Dokumentarfilm „The Problem with Apu“ von dem amerikanischen „Comedian“ Hari Kondabolu.
Darum geht es in der Doku
Thematisch dreht sich die Dokumentation um Apu. Neben ihm thematisiert der Film die negative Darstellung von Stereotypen und Rassismus. Der Macher der Doku selbst gab an, dass der Charakter des Apu eine heimtückische Wirkung habe und die Art, wie der Charakter in die Serie eingebracht werden würde, Rassismus legitimieren und verharmlosen würde.
Apu doesn’t “offend” me, he “insults” me…and my community. I’m an adult with bigger things to deal with. My film was meant to tell you to go fuck yourself & discuss why I want you to go fuck yourself & how we can prevent future incidents of people wishing others “self-fuckery.”
— Hari Kondabolu (@harikondabolu) December 3, 2017
Was sagen die Gegner dieser Debatte dazu?
„Alles Quatsch“ sagen eingefleischte Simpsons-Fans, die sich die Serie ohne den sympathischen Inder nur schwer vorstellen können. Ein oft gehörtes Argumente in dieser Debatte ist beispielsweise, dass Homer, der als fauler und dümmlicher Nichtsnutz dargestellt wird, auch nicht alle weißen Familienväter Amerikas repräsentiere.
Doch auch dieses Argument kann schnell entkräftet werden: Denn während Homer einer von vielen weißen Familienväter im amerikanischen Fernsehen ist, ist Apu einer von wenigen indischen Figuren im TV. So werden weiße Männer vielfältig dargestellt, indische hingegen immer noch sehr eindimensional.
Was wünschen sich die Kritiker?
Kondabolu selbst wünscht sich, dass Apu sich in der Serie emanzipiert. Beispielsweise könnte er eine ganze Supermarktkette gründen und in Konkurrenz zu Mr. Burns treten.
Eine andere Lösung wäre, Apu seinen Akzent zu nehmen. Zum Beispiel indem er behauptet, er hätte ihn nur benutzt, um seinen Kunden gegenüber sympathischer zu wirken. Auch seine Kinder könnten öfter dargestellt werden und so ein facettenreicheres Bild ihrer Kultur repräsentieren.
Apu soll jetzt verschwinden
Doch auf einen Kompromiss wollen sich die Macher der Serie nicht einlassen. Stattdessen soll der Charakter still und heimlich verschwinden. Über Dritte erfuhr der Filmproduzent Adi Shankar, dass der Charakter nun ganz fallen gelassen werden soll.
Eine große Abschiedsfolge soll es, anders als beispielsweise bei der Frau von Ned Flenders, nicht geben.
Grund dafür ist, dass die Macher einer weiteren Kontroverse entgehen und nicht weiterhin Aufsehen mit rassistischen Vorwürfen erregen wollen.
Auf diese News reagierte auch Hari Kondabolu, der den Stein erst ins Rollen brachte, auf Twitter. Er retweetete den Post eines Followers, in dem steht, dass das Verschwinden des Charakters nicht das Problem lösen würde.
Agreed. There are so many ways to make Apu work without getting rid of him. If true, this sucks. https://t.co/czBDIvaTV0
— Hari Kondabolu (@harikondabolu) October 26, 2018